Heute stellten die Berliner Humboldt-Universität (HU), die Universität der Künste (UdK), das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschungen (WZB) und Google den endgültigen Entwurf eines Forschungszentrums für Internet und Gesellschaft vor.

Die Direktoren der Universitäten Jan-Hendrik Olbertz (HU) und Martin Rennert (UdK) sowie die Geschäftsführerin des WZB Jutta Allmendinger verkündeten, dass die Eröffnungszeremonie des Institutes vom 25. bis 28. Oktober 2011 in Berlin abgehalten werden soll. Seinen Sitz wird das Institut, das von Google in den nächsten drei Jahren mit 4,5 Millionen Euro unterstützt wird, in der juristischen Fakultät der HU haben. Im Zentrum der Forschung wird es um die Fragestellung gehen, inwieweit das Internet die Bereiche Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft verändert. Zudem will das Forschungsinstitut führende Wissenschaftler sowie Akteure aus allen Sparten der Gesellschaft zusammenbringen, um Fragen in den Bereichen Internet Innovation, Internet Regulierung, Informations- und Medienrecht sowie Fragen des Verfassungsrechts im Internet zu erörtern und zu erforschen.
Schon zu Beginn der Pressekonferenz gingen die Verantwortlichen auf die kritische Fragestellung ein, ob der Großkonzern Google in die Forschungsaufträge involviert sein würde. 

(Gründungsteam des Instituts für Internet und Gesellschaft)

Der ehemalige Google-Chef Eric Schmitt ließ in einer Videobotschaft verlauten, dass es von „besonderer Wichtigkeit ist, dass das Institut völlig unabhängig von Google agiert“. Dies wurde auch von allen anwesenden Präsidenten der Gründungskommission versichert. Jutta Allmendinger bestätigte, dass der Konzern in keiner Weise vorgibt, was geforscht wird. Sie merkte weiter an, dass Deutschland eines der wenigen Länder sei, in denen bislang Forschungsinstitute noch nicht von privaten Investoren unterstützt werden. Max Senges, der das von Google finanzierte Co:llaboratory  leitet, stellte klar, dass der Konzern lediglich eine „Start-up-Finanzierung“ leiste sowie nur indirekten Nutzen aus den veröffentlichten Forschungsergebnissen des Institutes ziehen werde. Einig sind sich alle Beteiligten in der Absicht, zukünftig noch weitere Investoren hinzu gewinnen zu wollen.
Das Gründungsteam besteht aus jeweils einem Vertreter der HU, der UdK, der WZB und des Hans–Bredow–Institutes Hamburg, das Kooperationspartner des Projekts ist.

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