Am kommenden Freitag wird in Berlin die Ausstellung „Whistleblowing – Licht ins Dunkel bringen“ eröffnet. Sie soll das Handeln mutiger Menschen dokumentieren, die als Informanten auf Missstände in ihrem beruflichen Alltag aufmerksam machten.
Ausgerichtet wird die Fotoausstellung vom Whistleblower-Netzwerk gemeinsam mit dem Dokumentationszentrum „anstageslicht.de“ und dem Fotografen Petrov Ahner. Insgesamt werden 20 Beispiele couragierter deutscher Whistleblower (Fotos und Kurztext mit Verweis auf weitere Quellen) aus allen Branchen und Bundesländern vorgestellt. Mit der Ausstellung wollen die Veranstalter die kulturelle Dimension des Themas „Whistleblowing“ betonen. Dass es also neben rechtlichen Regelungen (siehe Gesetzesvorschlag des Whistleblower Netzwerkes) vor allem auf jeden einzelnen ankommt, ob er den Kollegen, der den Mund aufmacht und auf Missstände hinweist, unterstützt oder als Nestbeschmutzer ausgrenzt.
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Die Fotoausstellung soll aufzeigen, dass Whistleblowing in allen nur denkbaren Bereichen auftreten kann: im privaten Sektor oder im öffentlichen Dienst, unabhängig davon, ob es um Gesundheit, Datenschutz, Korruption, Kindesmissbrauch, Insidergeschäfte oder andere Themen geht. Insbesondere die aufsehenerregenden Enthüllungen von WikiLeaks rückten das Whistleblowing zuletzt verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Guido Strack vom Whistleblower e.V. beschreibt die Grundproblematik, die immer die gleiche sei: „Wo viele schweigen, hat es derjenige, der unbequeme Wahrheiten ausspricht und gegen die Interessen der Mächtigen auf Missstände hinweist, extrem schwierig. Aber nur wenn es solche Menschen gibt und wenn diese auch Unterstützung finden, können die Missstände abgestellt, kann Macht kontrolliert werden.“ Aus seiner Sicht sind Whistleblower auf Akzeptanz und Solidarisierung ihres Umfeldes angewiesen, sonst ständen sie ganz schnell auf verlorenem Posten.
Die Ausstellung beginnt kommenden Freitag (20. 5. 2011) um 19 Uhr im Kunsthaus Tacheles (Oranienburgerstr. 54-56a, 10117 Berlin) im Rahmen einer Vernissage und ist bis zum 29.05.2011 (werktags: 16.00 – 20.00 Uhr / am Wochenende: 14:00 – 20.00 Uhr) geöffnet. Der Eintritt ist frei.