Wie gut schneidet die Berliner FDP in den Kategorien Nutzerfreundlichkeit und Design, Service sowie Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten im Online-Wahlkampf 2011 ab?

Screenshot FDP

Screenshot der Seite www.die-neue-fdp.de

Die Berliner FDP, mit dem Spitzenkandidaten Christoph Meyer, erzielte in unserem Online-Wahlkampf-Test den letzten Platz. Sie ist momentan eine der Oppositionsparteien zur rot-roten Regierung in der Hauptstadt. Auffällig in unserem Test war, dass die FDP im Bereich Nutzerfreundlichkeit und Design einen der besten Webauftritte zeigte, während Angebote im Bereich Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten fast nicht vorhanden waren.

FDPAuf www.die-neue-fdp.de gelangt der Nutzer auf ein sehr klar strukturiertes Wahlkampfportal, das mit schlichtem Design und guter Übersicht überzeugen kann. Neben einer horizontalen Navigationsleiste und Verweisen auf Social Media-Angebote der Partei befindet sich dort ebenfalls eine Erklärung des Wahlkampf-Slogans „Die neue Wahlfreiheit“ und eine Liste aktueller Tweets. Das einzige Manko im Bereich der Nutzerführung ist jedoch, dass man den Link zur Landesverbandseite nur im Impressum finden konnte, während es von der Seite des Landesverbandes solch einen Link zu www.die-neue-fdp.de überhaupt nicht gibt. Dadurch ist es für den User erheblich schwieriger, an die gewünschten Informationen zu gelangen. Größere Abzüge in der Kategorie Nutzerfreundlichkeit und Design gab es nur im Bereich Barrierefreiheit. Wie bei allen anderen Parteien ist eine Navigation mit der Tabulatortaste möglich und die Seite ist für Menschen mit Farbsehschwächen gut lesbar. Neben diesen Standards bieten die Liberalen jedoch kein einziges weiteres Tool (z. B. Button zur Vergrößerung der Schrift) zur besseren Barrierefreiheit. Eine eher magere Ausbeute.

Auch der Service ließ zu wünschen übrig. Während wir schnell eine Antwort via E-Mail erhielten, erfolgte auch nach drei Werktagen keine Reaktion bei Twitter. Im Gegensatz dazu reagierten die meisten anderen Parteien innerhalb weniger Stunden oder sogar Minuten. Dafür gab es von uns null Punkte für die Berliner Liberalen.

Von der guten Leistung im Bereich der Nutzerfreundlichkeit ist im Bereich Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten leider gar nichts mehr zu sehen. Während Facebook und Twitter noch gut gepflegt werden, gibt es auf dem YouTube-Kanal so gut wie keine Videos und ein aktueller Wahlkampf-Blog existiert überhaupt nicht. Möglichkeiten für Bürger, sich auf der Kommunal- oder Landesebene zu beteiligen, waren ebenfalls nicht zu finden. Lediglich eine Verlinkung zu einem Mitmach-Portal auf Bundesebene gab es. Dieses konnte jedoch nicht in unsere Wertung einfließen. Auch bei den Zusatzpunkten sah es schlecht für die Liberalen aus. Einen einzigen Punkt erhielten sie von uns für das Einbinden interaktiver Elemente in das Design der Seite.

Unser Fazit zur FDP-Seite ist daher: In der Kategorie Nutzerfreundlichkeit schnitt sie sehr gut ab, der Service war befriedigend, für den Bereich Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten vergeben wir ein „Ungenügend“. Während die Liberalen großen Wert auf gut strukturiertes Design und Übersichtlichkeit setzen, schöpfen sie die Möglichkeiten, die das Internet im Hinblick auf Bürgerpartizipation bietet, nicht annähernd aus. Hier besteht bei der nächsten Wahl dringender Handlungsbedarf. Daher kommt die FDP auf den letzten Platz in unserem Online-Wahlkampf-Test.

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Hier geht es zu den Auswertungen mit ausführlichen Begründungen:

  • Gesamtergebnis
  • Einzelauswertung der Parteien:

  • SPD
  • Die Linke
  • CDU
  • Bündnis 90/Die Grünen
  • Piratenpartei
  • Einzelauswertung der Kategorien:

  • Nutzerfreundlichkeit und Design
  • Service
  • Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten
  • Kriterien