earthquake facebook safety check_bearbDas verheerende Erdbeben in Nepal am vergangenen Samstag hat diese schwer zugängliche Gebirgsregion ins Chaos gestürzt. Im zweithöchstgelegenen Land der Erde läuft die internationale Hilfe nur langsam an. Auch vier Tage nach dem stärksten Erdbeben seit 80 Jahren ist die Lage noch sehr unübersichtlich. Wenige Stunden nachdem erste Meldungen über die Katastrophe bekannt wurden, haben Facebook und Google Services freigeschaltet, die speziell für solche Krisensituationen entwickelt wurden und helfen sollen, Informationen über Angehörige zu bekommen.

Im Herbst 2014 hat Facebook eine neue Funktion vorgestellt, die im Katastrophenfall helfen soll, schnell zu erfahren, ob es Freunden und Familie in der betroffenen Region gut geht. Der „Safety Check“ wird Facebook-Nutzern, die sich in der Region aufhalten, automatisch beim Login angezeigt, App-Nutzer erhalten eine Push-Nachricht auf ihr mobiles Endgerät. Sie können dann sich selbst und andere als „in Sicherheit“ markieren oder angeben, dass sie nicht in der Nähe des Krisengebiets sind. Den Facebook-Freunden wird dann automatisch eine Sicherheitsbenachrichtigung angezeigt. Der Service ist auch über die Suchfunktion auf Facebook erreichbar, so lässt sich ebenso nachsehen, ob ein Faceboo-Kkontakt gerade in dem betroffenen Gebiet ist.

Facebook hat den Service bereits wenige Stunden nach dem Erdbeben aktiviert und mit einem Posting auf dem Profil von CEO Mark Zuckerberg bekannt gegeben. Der Beitrag hat inzwischen fast 270.000 Likes und unzählige dankbare Kommentare von Nutzern, die durch den Dienst schnell erfahren konnten, dass ihre Freunde und Angehörige in Sicherheit sind.

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Auch Google hilft mit dem „Person Finder“, Informationen über Freunde in der Erbebenregion zu erhalten. Dafür ist kein Google-Account nötig und sogar ohne Internetverbindung kann per SMS nach einzelnen Personen gesucht werden. Auch hier können Informationen über Freunde und Familienmitglieder eingetragen werden, wenn man Kontakt mit ihnen hatte und über ihren Verbleib informiert ist. Der Google „Person Finder“ wurde zum ersten Mal nach dem schweren Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 eingesetzt. Es basiert auf dem People Finder Interchange Formate (PFIF), das nach Hurricane Katrina im Jahr 2005 zur Anwendung kam, und auf der September 11 survivor registry. Beide Services sammelten die Informationen von Listen Überlebender von zahlreichen anderen Seiten und ermöglichten das Durchsuchen der gesamten Datenbank nach einzelnen Personen.

Diese beiden Angebote sind schöne Beispiele dafür, was – außer Duckface-Selfies und Katzenbildern – sonst noch alles möglich ist im Web 2.0. In einer immer enger zusammenwachsenden Welt ist es umso wichtiger zu wissen, dass es nahestehenden Menschen gut geht. Soziale Medien wie Facebook, deren Hauptanliegen die Realisierung von Kommunikation ist, und Google, das einmal als Informationsfinder gestartet ist, konzentrieren sich hier auf ihre Kernanliegen.

Bilder: Screenshot von Facebook

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