creativityAm 24. Oktober fand bei edulabs Berlin in der Technischen Universität Berlin ein Workshop statt, der sich dem Thema “Sensoren: Makerideen mit Calliope mini und Arduino” widmete. Lea Decker,  Schülerin und Praktikantin bei politik-digital.de, war dabei und hat ihre ersten Schritte mit dem Calliope geschildert. 

Damit sich auch Laien mit der Funktionsweise von Computern und digitalen Werkzeugen vertraut machen, werden “regelmäßig MedienpädagogInnen und JugendarbeiterInnen zu einem lockeren Treffen eingeladen, bei dem das Selbermachen im Vordergrund steht”, so die maker von mediale Pfade, eine Gruppe von Menschen, die das Tun und Machen oder aber auch Ausprobieren wieder in den Alltag mit einbinden wollen.

Kurz bevor die eigentlichen Workshops begannen, wurde das Projekt edulabs vorgestellt und Fragen geklärt. Es war eine interessante Gruppe aus so gut wie jeder Altersgruppe – überraschenderweise eher Ältere als Jüngere. Nur drei Jugendliche waren anwesend, die anderen TeilnehmerInnen waren über 20 Jahre.

Calliope mini für Anfänger, Arduino für Fortgeschrittene

Die Gruppe verteilte sich auf zwei verschiedene Workshops. Die Medienpädagogin Paula Seemann stellte die Grundfunktionen des Calliope minis vor. Maximilian Voigt (aus dem edulabs-Team) übernahm die Leitung der eher fortgeschritteneren Gruppe und wollte auf Grundlage der Open-Source Plattform und Platine Arduino einen Temperaturfühler bauen. Der Arduino ist ein Mikrocontroller-Board, mit dem man z. B. Lautsprecher steuern kann.

Ich entschied mich für den Calliope mini Workshop, weil mich die Thematik im ersten Moment eher irritiert als interessiert hat. Klar, Calliope hatte ich schon gehört, aber ich habe eigentlich gar nicht genau verstanden worum es bei dem Workshop geht. Deswegen wollte wissen was wirklich dahinter steckt.

Der Calliope mini, benannt nach der Muse der epischen Dichtung und der Wissenschaft, ist ein kleiner Computer, der das Programmieren von Codes oder aber auch das Bauen eines Roboters für die Computer-Neulinge einfach macht. Der kleine “Alleskönner” wurde beim IT-Gipfel 2016 vorgestellt. Die damit verbundene Aufmerksamkeit in den Medien hat dem revolutionären Vorhaben, allen SchülerInnen die Chance zu geben, einen Calliope mini im Unterricht zu benutzen, einen unverkennbaren Schub verschafft. Das Saarland versprach dort beispielsweise, den Minirechner ab 2017 allen Drittklässlern zur Verfügung zu stellen.

Neben der Deutschen Telekom Stiftung gaben ebenfalls Microsoft und Google bekannt, das Projekt mit mehreren Hunderttausend Euro unterstützen zu wollen der Grund, weshalb der Calliope zuletzt in Kritik geriet. Im Rahmen der Initiative wurden mit einer Förderung von Google nämlich 2.500 Mini-Computer den Berliner Schulen zur Verfügung gestellt. Die Frage das ein ernst zu nehmendes Geschenk oder doch eher um einen Fall von Lobbyismus handelt, stand dann auch bei unserem Workshop eine längere Zeit im Raum und wurde heiß diskutiert.

Die ersten Schritte mit den Calliope minis war nicht für jede und jeden leicht. Batterien mussten ausgetauscht werden und die Köpfe glühten vor Konzentration, die bei manchen aufgebracht werden musste, um den kleinen Computer zu verstehen. Doch schon nach etwa 20 Minuten, konnte man bereits viele von Erfolg gezeichnete Gesichter grinsen sehen. Es bildeten sich kleinere Grüppchen, von denen meine das Ziel verfolgte den Hit “Despacito” zu vertonen. Für das gesamte Lied war nicht ausreichend Zeit, aber die ersten paar Takte wurden geschafft und am Ende war es möglich auf den Knopf ‘B’ des Calliope minis zu drücken und das Original mit dem Abspielenden zu vergleichen.

Wird so vielleicht der Musik-Unterricht in 20 Jahren aussehen?

 

Titelbild: creativity by fancycrave1 via pixabay.comCC0

CC-Lizenz-630x1101

Privacy Preference Center