Am vergangenen Sonnabend, den 25. Juni endete der
LinuxTag im Kongresszentrum Karlsruhe. Die viertägige Fachmesse zog 12.000 Besucher an. Der LinuxTag ist die bedeutenste Fachmesse in Deutschland für
freie Software mit offenem Quellcode.

“Wir sind sehr zufrieden mit der Veranstaltung und konnten sowohl die Zahl der Aussteller wie auch der Vortragsangebote steigern”, erklärte Nils Magnus, Vorstand des LinuxTag e. V. Mehr als 160 Aussteller zeigten Lösungen rund um Freie Software. “Unser Angebot ist mittlerweile so groß, dass wir die begonnene Fokussierung auf Schwerpunktthemen auch im kommenden Jahr fortsetzen wollen”, meint Magnus im Hinblick auf die 180 Fachbeiträge.

Das Lexikon auf dem Desktop

Der LinuxTag ist keine reine Fachmesse. Entscheidungsträger großer und mittelständischer Unternehmen haben hier die Möglichkeit, den Umstieg der Firma auf andere Betriebssysteme und gemein freie
ERP-Software zu planen und neue Geschäftskontakte knüpfen. Auf dem LinuxTag sollen auch freie, nichtkommerzielle Projekte gefördert und zusammengeführt werden. So werden in Zukunft das Desktop-Projekt
KDE und die freie Enzyklopädie Wikipedia enger miteinander kooperieren. Beim sogenannten Coding-Marathon konnten Messebesucher durch Lösen kniffliger Programmieraufgaben Preise gewinnen, die von Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden.

Linux geht in die Schule

Wie Linux effektiv im Bildungswesen eingesetzt werden kann, wurde im Projektfeld „Linux macht Schule“ demonstriert. In diesem Rahmen wurde die „Linux-Musterlösung“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein komplettes Software-Paket für Schulen, deren Installation komfortabel ist. Die enthaltenen Programme sind technisch und pädagogisch auf den Schulgebrauch zugeschnitten. Entscheidend für den Umstieg auf Freie Software ist oftmals die prekäre finanzielle Situation vieler Bildungseinrichtungen. Denn durch den Einsatz von Linux & Co. können Lizenzkosten eingespart und Anschaffungskosten reduziert werden, da die Hardwareanforderungen Freier Software im Vergleich zu anderen Systemen eher niedrig sind. Darüber hinaus erlaubt der Einsatz Freier Software einen kreativen und effektiven Einsatz von Computern im Unterricht.

Lockpicking-Meisterschaft in Linux-Umgebung

Dass Sicherheit von Linux-Betriebssystemen ist Kennern der IT-Sicherheit schon lange bekannt: Die offenen Quellen lassen im Gegensatz zu properitären Ansätzen die Überprüfung der Sicherheitsfunktionen durch Experten zu. Schwachstellen können so geortet und behoben werden. Das Maß der Sicherheit hängt jedoch auch von der Kompetenz des Systemadministrators ab.

Auf dem LinuxTag trat die Linux-Experten gegeneinander an und stellten ihre Fähigkeiten unter Beweis.

1000 Freikarten für Nachwuchs und Aktive

In diesem Jahr verlangten die Veranstalter der Messe erstmals Eintritt. Die Karten kosteten zwischen 15 und 35 Euro. Für Schüler, Studierende und Software-Entwickler stand ein Kontingent von 1000 Freikarten zur Verfügung.