Wie gut schneidet die Linke in den Kategorien Nutzerfreundlichkeit und Design, Service sowie Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten im Online-Wahlkampf 2011 ab?
Die Berliner Linke, mit dem Spitzenkandidaten Harald Wolf, nimmt in unserem Online-Wahlkampf-Test einen Platz im Mittelfeld ein. Die Linke, die momentan eine Regierungskoalition mit der SPD bildet, zeigt vor allem im Bereich Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten gute Ansätze. Andererseits führte ein unübersichtliches Layout zur Abwertung des Online-Auftritts.
Auf www.die-linke-berlin.de gelangt der Nutzer nicht auf eine Startseite, sondern wird direkt in den Bereich Wahlen 2011 weitergeleitet. Die horizontale Menüleiste ist recht klein und geht im Banner der Seite leider unter. Die Unterpunkte verwirren den User eher, da sie horizontal durch Pfeilsymbole getrennt werden. Zudem gibt es eine zusätzliche vertikale Menüleiste. Vom Layout her hätte man hier klarere Strukturen schaffen können. Dies gab einige Abzüge bei unseren ersten fünf Fragen in der Kategorie Nutzerfreundlichkeit und Design.
Ebenfalls Abzüge gab es bei der Frage der Nutzerführung. Ein spezielles Problem tauchte bei unserer Frage nach dem Spitzenkandidaten auf. Die einzige Möglichkeit, herauszufinden, um wen es sich dabei handelt, war der Blick auf den ersten Platz der Landesliste. Dieses Vorwissen kann aber nicht bei allen Bürgern vorausgesetzt werden.
Eine vergleichsweise gute Umsetzung konnte die Linkspartei im Bereich Barrierefreiheit aufweisen. Das Wahlprogramm liegt in leichter Sprache und in insgesamt fünf verschiedenen Sprachversionen vor. Außerdem gibt es die Seite „Berlin Europäisch“ in zehn verschiedenen Sprachen und für Menschen mit einer Farbsehschwäche werden Links zusätzlich unterstrichen dargestellt. Wie bei allen anderen getesteten Online-Auftritten war auch bei dem der Linkspartei eine Navigation mit der Tabulatortaste für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen möglich. Auch für Menschen mit Farbsehschwächen waren die Kontraste auf der Seite noch gut erkennbar.
In der Kategorie Service wurden unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Während wir via Twitter die zweitschnellste Antwort aller getesteten Parteien erhielten, bekamen wir auf unsere E-Mail-Anfrage leider keine Antwort.
Im Bereich der sozialen Medien schnitt die Berliner Linke teils sehr gut und teils schlecht ab. Während der Facebook-Auftritt und der Wahlkampf-Blog aktuell und informativ gestaltet sind, weisen der Twitter-Account und der YouTube-Kanal lediglich durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Aktivitäten auf. Die Partei gibt sich allerdings große Mühe, den Bürger zum Austausch mit den Politikern anzuregen. So verweist Spitzenkandidat Harald Wolf auf seiner Homepage auf das Angebot von abgeordnetenwatch.de, um dort die Fragen von Bürgern zu beantworten. Eine ähnliche Funktion bietet die Partei auch auf ihrer Website an. Drei Zusatzpunkte erhielt sie für die Nutzung interaktiver Elemente im Design der Seite und für die ausführliche und informative Beantwortung von Wahlprüfsteinen.
Unser Fazit der Seite der Linken ist daher: In den Kategorien Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten erzielten sie gute Ergebnisse, im Bereich Nutzerfreundlichkeit und Service waren die Leistungen befriedigend. Daher kommt die Linkspartei auf einen Platz im Mittelfeld zusammen mit Piratenpartei, CDU und SPD.
Hinweis: Kommentare bitte beim Hauptartikel "Grüne punkten online" posten!
Hier geht es zu den Auswertungen mit ausführlichen Begründungen:
Einzelauswertung der Parteien:
Einzelauswertung der Kategorien: