Die Gewerkschaften, bei der Präsentation der Studie vertreten durch Annelie Buntenbach, DGB, Lothar Schröder, ver.di, sowie Dr. Hans-Jürgen Urban, IG Metall, sehen massiven Handlungsbedarf, den Arbeits- und Gesundheitsschutz neu anzupassen und die neuen Belastungsfaktoren der Digitalisierung zu berücksichtigen.

Die zunehmende Digitalisierung im Beruf stellt eine Gefahr für die Gesundheit der Beschäftigten dar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Mittwoch, dem 03. Mai 2017 in Berlin vorstellte.

Die allgemeine Annahme, dass Digitalisierung grundsätzlich der Modernisierung und Arbeitserleichterung dient, trifft laut der Sonderauswertung zum Thema “Digitalisierung und Arbeitsintensivierung” des jährlichen Reports “DGB-Index Gute Arbeit” nicht zu. Stattdessen zeigt die Datenauswertung einen starken Zusammenhang zwischen dem steigenden Grad der Digitalisierung und der Verschlechterung des Gesundheitszustands der Beschäftigten.

Gewerkschaften vertreten gemeinsamen Standpunkt

Die aus der Digitalisierung neu entstandenen Konsequenzen und Herausforderungen wie längere (passive) Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit und ein erhöhter Arbeitsaufwand müssen langfristig durch neue Arbeits- und Gesundheitsstandards geregelt werden.

Ursachen gesundheitlicher Defizite beheben

Die IG Metall hat als Lösungsansatz den Entwurf einer Anti-Stress-Verordnung veröffentlicht. Diese soll ein konkretes Regelwerk schaffen, angepasst an die Arbeitsbedingungen digitaler Arbeit. So sollen unter anderem psychische Erkrankungen vermieden werden, deren Entstehen durch die neuen Herausforderungen des digitalisierten Arbeitens begünstigt wird. Die Befragung der knapp 10.000 Beschäftigten hat zudem ergeben, dass die aktive Einbeziehung der Arbeitnehmer in die Arbeitsplanung die Belastung reduziert.

Die ungleiche Gewichtung von Humanisierung und Rationalisierung muss zukünftig umgekehrt werden, fordern die Gewerkschaften. Um den neuen digitalisierten Arbeitsbedingungen und dem Arbeitnehmerschutz gerecht zu werden, sollen humanisierende Maßnahmen ergriffen werden, die den Menschen und soziale Standards zukünftig stärker in den Fokus rücken.

Titelbild: pixabay, Creative Commons CCO 

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