Magdeburger Modell gescheitert: Hoeppner kündigt Rückzug aus Landespolitik an

"Das wir 30
Prozent schaffen, hoffe ich", sagte der amtierende Ministerpräsident
von Sachsen-Anhalt, Reinhard Höppner, Anfang April im Chat mit politik-digital.de.
Die Wähler in Sachsen-Anhalt haben diese Hoffnung am Wahltag jedoch
nicht bestätigt. Die SPD mußte eine schwere Schlappe hinnehmen,
triumphieren konnten CDU und FDP. Lediglich auf knapp 20 Prozent kam
die SPD, während die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Wolfgang Böhmer
nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis 37,3 Prozent der Stimmen auf
sich vereinigen konnte.

Sensationell die
Rückkehr der FDP nach acht Jahren Abwesenheit im Magdeburger Parlament:
mit 13,3 Prozent könnte die FDP mit der CDU eine mehrheitsfähige
Regierungskoalition bilden. Die SED-Nachfolgepartei PDS legte in
Sachsen-Anhalt leicht auf 20,4 Prozent zu, an der fünf Prozent-Klausel
scheiterten die sogenannte Schill-Partei und die Grünen.

Der amtierende
Ministerpräsident Reinhard Höppner zog die Konsequenzen und kündigte
seinen Rückzug aus der Landespolitik an. CDU-Spitzenkandidat Wolfgang
Böhmer will möglichst bald mit der FDP über eine Koalition sprechen.

Die Reaktionen
auf das Wahlergebnis sind unterschiedlich. Während die Bundes-CDU von
einem Signal für den September spricht, wird dies von Seiten der SPD
verneint. Von einer Testwahl könne man nicht sprechen, hieß es von der
SPD.

Vorläufiges amtliches Wahlergebnis (Quelle: Der Wahlleiter):