App Test BildIn einer losen Reihe stellen wir hier künftig Apps aus den Bereichen Politik, E-Democracy, Medien und Gesellschaft vor – weil wir sie für nützlich halten und empfehlen oder weil sie uns einfach Spaß machen. Heute: die Flipboard-App für die Erstellung persönlicher Magazine.

Das Versprechen

Mit Flipboard kann jeder zum Herausgeber werden. Nachrichten, Interessen und soziale Updates können in individualisierten Magazinen zusammengestellt werden – zu beliebigen Themen und in schicker Blätter-Optik. Der Clou: die Möglichkeit, Posts aus den sozialen Medien zu abonnieren und bearbeiten. Verschiedenste Rubriken (z. B. News, Politik, Wirtschaft, Digital, Reisen, …) laden zum Stöbern ein.
Zielgruppe: Medienjunkies mit vielen unterschiedlichen Interessen, die ihre Favoritenthemen selbst auswählen wollen, sich beim Durchblättern gerne inspirieren lassen und die Vorteile abonnierter Inhalte schätzen.

Der erste Eindruck

Flipboard besticht durchFlipboard_4 eine bilder- und inhaltsreiche Optik, die dank der klaren Struktur doch übersichtlich bleibt. Mit vorgeschlagenen Themenblöcken sind der Einstieg in die App einfach und die Bedienung intuitiv, was das Zurechtfinden im Dschungel der Inhalte erleichtert. Zudem ist die “Flip”-Technik als Simulation des Umblätterns reizvoll und bringt Spaß.

Und im Detail

Der Flipboard-Einsteiger kann aus 18 Themenkategorien auswählen. Die App ist neben der deutschen in 24 weiteren länderspezifischen Editionen darstellbar. Per Suchfunktion werden Begriffe gefunden, die übersichtlich nach Plattform (Flipboard Magazin, Twitter, Google+ etc.) aufgelistet werden.

Personalisierung: Eine eigene Kontoeinrichtung ist praktisch für alle, die sich mit Social Media vernetzen, eigene Magazine erstellen und Zugriff von allen Endgeräten haben wollen.
Die abonnierten Themen, hier Magazine genannt, erscheinen auf der Startseite im Kachelformat unter den „Titelstories“. Damit hat der User seine abonnierten Titel alle im Blick. Ein Löschen der Abos ist jederzeit möglich.

Interaktiv: Neben dem Durchstöbern von Magazinen anderer Leser, die man durch soziale Kontakte oder die Themensuche gefunden hat, besteht die Hauptfunktion im Zusammenstellen eigener Themen. Das funktioniert mit wenigen Klicks, und die erstellte Auswahl kann öffentlich oder privat gespeichert werden. Nicht-öffentliche Magazine sind für andere Leser unsichtbar. Der User füllt sein persönliches Magazin mit interessanten Artikeln durch ein „+“, einzelne Artikel können favorisiert oder über soziale Medien geteilt werden. Egal ob Twitter, Facebook, Google+, Flicker oder acht andere Kanäle (LinkedIn, Instagram, Tumblr, 500px, Sina Weibo, Renren, Soundcloud, Youtube, New York Times, Financial Times): Mit der Flipboard-App können interessante Themen schnell und unkompliziert verbreitet werden und eine große Leserschaft erreichen.
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Menü: Das Menü ist übersichtlich gegliedert – wenn man nur in vorgegebenen Kategorien stöbern möchte. Danach wird es vielschichtiger, bleibt aber intuitiv. Mit der klaren Struktur, die an Windows-Kacheln erinnert, ist die Bilderflut überschaubar.
Die Startseite zeigt lediglich die Titelstories und abonnierten Magazine an, alle weiteren Funktionen sind über das Lesezeichensymbol erreichbar.
Das Inhaltsmenü wird über ein Lesezeichen auf der Startseite erreicht. Hier kann man mit einem Klick einen Tweet oder Facebook-Kommentar posten und jederzeit zwischen den angemeldeten Konten wechseln. Weitere Menüpunkte auf der Inhaltsseite sind: Suche, „Mein Flipboard“, die Social Media-Kontenverwaltung sowie Listen für „Benachrichtigungen“ und „Freunde“. Unter der Überschrift „Mehr entdecken“ sind weitere Themenvorschläge zu finden.
Zusätzliche Features wie die Möglichkeit zum späteren Lesen, das Stummschalten von Autoren, die Reduzierung der Datenverwendung oder der Offline-Abruf können unter Einstellungen angewählt werden.

Datenschutz: Nach Zustimmung zur kontenübergreifenden Nutzung (z.B. Twitter) wird der User explizit darauf hingewiesen, dass die App Tweets veröffentlichen und aus der Timeline lesen, das Profil aktualisieren und Follower anzeigen kann. Die Autorisierung erlaubt jedoch nicht den Zugriff auf Direktnachrichten oder das eigene Twitter-Passwort. Im Kleingedruckten erfährt der Leser, dass der App-Zugang immer über Einstellungen veränderbar und die Abmeldung der Konten möglich ist. In den Datenschutzrichtlinien ist nachzulesen, dass eine Benutzer-ID erstellt und mit den Anmeldedaten verknüpft wird. Unter Einstellungen kann der User Push-Benachrichtigungen wie Reflips, Erwähnungen und aktuelle Nachrichten abschalten. Auch die Datenverwendung kann ausgestellt werden.

Fazit

Flipboard bietet viel mehr als nur Nachrichten: Durch die Vernetzung verschiedenster Plattformen erhält der User News und andere Themen, die für ihn von Interesse sein können, auf einen Blick. Dank einer übersichtlichen Gestaltung und des intuitiven Handlings wird einem das Durchstöbern leicht gemacht. Die Social Media-Anbindung verbindet die Suche nach Informationen und ermöglicht es, schnell eigenen Content zu verbreiten. Spaß bringen die Möglichkeiten, neue Themen zu entdecken, anderen Lesern zu folgen und eigene Themen immer wieder neu zusammenzustellen. Auch in der Gestaltung eigener Magazine mit bildgewaltigen Startseiten kann man sich als Magazinmacher ausprobieren. Die Trennung von öffentlichen und nicht-öffentlichen Magazinen ist ein Plus, ebenso wie der mögliche Zugriff von verschiedenen Endgeräten.
Was wir uns noch gewünscht hätten: Die App bietet viel, aber eine komplexere Suche mit mehreren Schlagworten bringt nicht die erhofften Ergebnisse. Wie sehr Flipboard den User durch vorgegebene Themen eingrenzt, hängt von dessen Geduld ab und seiner Bereitschaft, sich nach eigenen Suchworten für seine Interessen umzusehen. In der Einbindung weiterer Social Media-Kanäle steckt noch Potenzial.

Kompatibilität und technische Daten

Getestet wurde Version 2.1.2 auf Android
Update 30.10.2014 es gibt eine ganz frische Version, welche Flipboard noch spannender macht! Flipboard erreicht eine bessere Personalisierung durch über 30.000 Themen aus denen Nutzer wählen können. In der neuen Version stellt „The Daily Edition“ jeden Morgen ab 7 Uhr in einem übersichtlichen Magazin die wichtigsten Nachrichten zu den Themen News, Wirtschaft, Technik, Sport und Kultur bereit.
Bewertungen:
Google Play: 4,4 von 5
iTunes: 4,5
Windows Phone 3,5
Bild: Daniel Go
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