Das Internet wird von einer Mehrheit der Nutzer als ein Instrument zur Förderung der Demokratie wahrgenommen, so eine Studie im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), die heute veröffentlicht wurde.
Laut der Studie sehen zwei Drittel der Befragten einen positiven Effekt für „mehr Demokratie“ durch das Internet. Fast jeder zweite erkenne im Web Chancen zur Mitgestaltung von Politik.
Unabhängig von Alter, Geschlecht oder Bildungsstatus halten insgesamt 64 Prozent der Internetnutzer das Internet für ein wertvolles Instrument zur Bereicherung der Politik. Möglichkeiten zur politischen Mitgestaltung werden vor allem von der jungen Generation zwischen 14 und 29 Jahren gesehen. Die geringsten Chancen zur politischen Mitgestaltung über das Web sehen laut Studie die 50- bis 64-jährigen Nutzer.
Die Basis der Studie ist eine repräsentative Erhebung des Insituts Aris, bei der mehr als 1.000 Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland befragt wurden.
BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf kommentiert die Ergebnisse der Befragung mit einem Verweis auf die Informations- und Kommunikationspotenziale des Internet. „Politiker können das Internet einsetzen, um die Menschen zum Mitmachen bei politischen Aktionen zu bewegen und die zunehmende Distanz zwischen Staat und Gesellschaft zu verringern“, so Kempf. Zudem biete es auch der Kommunalpolitik zahlreiche Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung. So sei das Internet nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in den Gemeinden ein ausgezeichnetes Mittel gegen Politikverdrossenheit.
Warum die Einschätzung der eigenen politischen Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen eher gering ausfällt, lässt sich aus den veröffentlichten Daten nicht erkennen. Zu vermuten ist, dass die grundsätzlich niedrigere Internetpräsenz in dieser Altersgruppe eine entscheidende Rolle spielt.