Vom Slogan zur Website: change.gov – das frisch eröffnete Internetbüro des "gewählten Präsidenten" – zeigt, wie Barack Obama online und offline in seiner Präsidentschaft vernetzen will. Im Vergleich zu seinem Vorgänger George W. Bush macht Obama mit Feedback-Formularen und einem Blog auf der Regierungswebsite einen Schritt nach vorne. Im Vergleich zu seinem Wahlkampf drosselt er jedoch das Mitmach-Tempo.

Mitmachen, den Wandel unterstützen und per Internet organisieren war die Prämisse des Wahlkämpfers Barack Obama. Dies ist auch das Motto der Übergangsphase von Präsident Bush zu Präsident Obama – bereits die URL change.gov macht dies deutlich.

Einige Punkte an change.gov sind noch "work in progress" (manche Links führen beispielsweise noch ins Leere). Dass die Seite jedoch nur einen Tag nach der Wahl und nicht hundertprozentig perfekt online ist, könnte ein Anzeichen sein, dass Obama das Momentum und Engagement seiner Unterstützer weiter nutzen will. So kündigt Obama unter dem Menüpunkt "America Serves" nach dem Vorbild der Peace Corps die Gründung von Freiwilligen-Corps für Bildung oder saubere Energie an. Außerdem kann man sich online für die etwa 60.000 Jobs in der kommenden Obama-Administration bewerben.

change.gov

Hoffnungen und Wünsche per Kontaktformular

Wer will, kann seine Hoffnungen und Wünsche an die Obama-Administration mit einem einfachen Feedbackformular abschicken. Und man kann seine Geschichte erzählen, was die Wahl und die Kampagne persönlich bedeuten. "Share your story" und "Share your Vision" heißen die Menüpunkte auf change.gov dazu. Das ist – soweit man das auf der Website sehen kann – der Schritt nach vorne.

Was jedoch mit den Anregungen passiert, ist (noch?) nicht zu sehen. Im Wahlkampf hatte Obama hier noch auf direkte, öffentliche und transparente Kommunikation gesetzt. Auf change.gov bleibt das Feedback erstmal unveröffentlicht, was einen Rückschritt gegenüber Obamas Wahlkampf ist.

Ein Blog auf change.gov informiert über den Verlauf der Transition. Bislang ist auch ein Video von Obamas Siegesrede vom 4. November zu sehen, das auf der Plattform Youtube gehostet ist. Dort könnte man das Video kommentieren – beim Schreiben dieses Artikel lagen alle Kommentare noch in einer Moderationsschleife, obwohl schon über 25.000 Menschen das Video angeklickt hatten.

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