Die CDU hat ihre Homepage cdu.de mit neuem Design und Konzept gestartet. Damit wird jetzt klar, in welche Richtung der Onlinewahlkampf 2009 der großen Parteien geht: CDU und SPD wollen online Unterstützer gewinnen, die überall im Netz ausschwärmen und die Parteibotschaften verbreiten.

Nicht nur das Online-Konzept der großen Koalitionäre geht damit in die gleiche Richtung, auch die überarbeiteten Parteihomepages sehen sich ziemlich ähnlich. Mal abgesehen davon, dass die am 8. Januar 2009 überarbeitete Seite spd.de in Blau und die CDU ab dem 26. Februar in Orange und Schwarz daherkommt. Große Bilder, Buttons und Videos ersetzen jetzt die ehemals textlastigen Startseiten. Indem der Besucher sich nicht mehr von oben nach unten durchscrollen muss, lassen sich die zentralen Botschaften – aber eben auch nur die – an den Wähler bringen.

Mobilisieren und aktivieren

Im TeAM 2009 (das groß geschriebene  A und das M sind Initialen) und der dazugehörigen Kampagnenseite läuft die Mobilisierung der CDU.  Auf der Seite ist übrigens kein einziges CDU-Logo zu sehen. Im Vordergrund soll die Spitzenkandidatin stehen, nicht die Partei. Hier kann man sich als Unterstützer registrieren und mit anderen vernetzen. Wer das macht, bekommt per E-Mail, SMS oder Post Anleitungen und Anregungen, was er für die CDU tun kann.

Aufgabe könnte beispielsweise sein, auf dem eigenen Profil in einem Sozialen Netzwerk wie Facebook und StudiVZ oder im eigenen Blog bzw. auf Twitter für die CDU aktiv zu werden. In den vergangenen Landtagswahlkämpfen wurden Unionsanhänger auch aufgerufen, die Kommentarfunktionen von Massenmedien oder Blogs zu bespielen. Das nimmt den Wahlkämpfern im Konrad-Adenauer-Haus eine Menge Arbeit ab, erhöht die Kontakte der Wähler mit CDU-Botschaften und gibt diesen durch den Unterstützer als Absender eine höhere Glaubwürdigkeit.

Material, zum Beispiel virale Videos, gibt es auf der Partei-Kampagnenseite. In den gängigen Web 2.0-Portalen wie dem Videodienst YouTube, dem Fotoportal Flickr und den reichweitenstarken sozialen Netzwerken sind die Parteien ohnehin mit eigenen Profilen und Angeboten vertreten.

Online geht der Trend angesichts sinkender Bindungen damit weg von der Aktivierung der eigenen Parteimitglieder hin zu einer breiteren Aufstellung. Ähnliches macht die SPD mit ihrem Netzwerk meinespd.net.

Ein bisschen Kontrollverlust

Damit gibt die CDU wie auch die SPD ein wenig Kontrolle über die Wahlkampfinhalte ab. Was genau die aktivierten Unterstützer im sozialen Netz machen, kann die CDU nicht steuern. Komplett webzweinullig läuft die Kommunikation im Online-Wahlkampf 2009 bei der CDU aber nicht. Während die Kommunikation von der Partei zum Bürger direkt von oben nach unten an die Basis läuft, ist der Rückkanal schmaler angelegt. Zwar werden Ansprechpartner genannt und in der Wahlkampf-Hochphase soll es auch regionale Teamleiter geben. Ein Großteil der Wahlkampfkommunikation von Bürger zu Partei bleibt jedoch nicht-öffentlich oder auf die registrierten TeAM 2009-Unterstützer beschränkt.

In welchen Umfang die CDU sich das Aktivierungpotenzial vorstellt, zeigt der Zähler auf der Homepage des TeAM 2009: Aktuell bei knapp über 4000 registrierten Unterstützern (Stand: 26.02.09), kann maximal eine sechsstellige Zahl angezeigt werden.

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