Am 24. April 2007 war der Blogger Peter Turi von turi2 und dem Küchenruf zu Gast in der Blogsprechstunde von politik-digital.de in Kooperation mit den Blogpiloten. Im Chat erzählte der selbsternannte Außenseiter, welche Lebenskrisen ihn zum Bloggen brachten und weshalb er virtuelle Kleinkriege mit Kollegen führt.
Wer den Chat verpasst hat, kann hier wieder die besten Fragen und Antworten nachlesen. Das komplette Chat-Interview gibt es auf politik-digital.de.
Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen, ein Kochblog zu machen? Sind Sie Hobbykoch?
"Nein, ich musste kochen, weil ich Pleite gegangen war und meine Frau das Geld rangeschafft hat. Irgendwie müssen drei Kinder ja satt werden. Es war zudem der Auftrag meiner Therapeutin. Ich hatte Depressionen nach meiner Pleite – und sie sagte: Sie müssen lernen den Alltag zu lieben. Machen Sie ein Kochbuch für sich und Ihre Kinder. Daraus wurde der Küchenruf."
Wie vermarktet man ein Blog gut? Wie wird man bekannt? Haben Sie Tipps?
"Okay, zur Frage von Arnie habe ich die Antwort vorbereitet wie ein guter Fernsehkoch: Ganz einfach: 25 Jahre lang in der realen Welt üben – eine Alternativzeitung machen, ein Pressebüro gründen, einen Medienfachverlag kaufen, einen Online-Branchendienst und ein Köpfe-Verzeichnis erfinden, den Deutschen Preis für Medienpublizistik gewinnen, alles verkaufen, mit einem Start-up Pleite gehen, einen Offenbarungseid leisten, alles verlieren bis hin zur privaten Rentenversicherung, eine Therapie gegen Depressionen und Arbeitswut durchlaufen, dann wieder aufstehen. Wenn Sie das alles geschafft haben, sind Sie reif für turi2. ;-)"
Lieber Herr Turi, das sympathischste an Ihnen ist Ihre Fehde mit Doppel-Alphablogger Don Alphonso. Haben Sie noch mehr zu bieten?
"Ja, mit Stefan Niggemeier gibt’s auch manchmal Kabale und Hiebe. Ist aber in Wahrheit nicht bös gemeint. Wir wissen beide, wie man Quote macht. Alle Alphablogger wissen das. Sonst wären sie keine Alphablogger."
Werden Sie anderen Bloggern gegenüber manchmal nicht sehr persönlich?
"Nur bei denen, die einen kräftigen Puff vertragen können. Es gibt da so einen Spruch: Wer austeilt, muss auch einstecken können. Den find ich gut, und an den halte ich mich."