Dass die freie Meinungsäußerung in vielen Ländern keine Selbstverständlichkeit ist, erschwert gerade auch die journalistische Arbeit und bringt Menschen in Gefahr, die ungeachtet staatlicher Vorgaben ihre Meinung verbreiten. Die „Electronic Frontier Foundation“ will mit ihrem Projekt „Bloggers Under Fire“ diejenigen schützen, die online ihre Überzeugung mitteilen.
Weltweit werden Meinungen im Internet ausgetauscht, auf Blogs, in Foren und sozialen Netzwerken. Einige Länder haben in den vergangenen Jahren die staatliche Überwachung und Zensur von Inhalten verschärft. Vermehrt werden legale Verfahren und auch außergerichtliche Aktionen gegen Internetaktivisten und Nutzer sozialer Netzwerke eingeleitet. Blogger, die gegen die Anweisungen ihres Staates zu bestimmten Themen Stellung nehmen, werden in vielen Ländern bedroht, verfolgt, verhaftet und hingerichtet.
Die gemeinnützige Nichtregierungsorganisation „Electronic Frontier Foundation“ (EEF) setzt sich in den Vereinigten Staaten seit 1990 für freie Meinungsäußerung, Privatsphäre und Verbraucherschutz im Internet ein. In Gerichtsverfahren vertritt sie die Freiheitsrechte von Onlinejournalisten, auf ihrer Internetseite finden Blogger Informationen über ihre Rechte in demokratischen Staaten.
“Bedrohte Stimmen”
Mit dem Projekt „Bloggers Under Fire“ wollen die Bürgerrechtler die Öffentlichkeit verstärkt auf die weltweite Diskriminierung von Netzaktivisten aufmerksam machen. Auf ihrer Homepage berichtet die EEF über Einzelschicksale von Bloggern, die ihrer Freiheitsrechte beraubt wurden. Gemeinsam mit dem Bloggernetzwerk „Global Voices Online“ und dessen Projekt „Threatened Voices”, will man sich nun verstärkt für die Rechte von Bloggern einsetzen. „Threatened Voices“ gibt auf seiner Internetseite einen weltweiten Überblick über die aktuellen Fälle verfolgter, inhaftierter, hingerichteter und freigelassener Blogger. Neben einer Liste der Staaten, die am schärfsten gegen online geäußerte freie Meinung vorgehen, finden sich auch Statistiken zu einzelnen Staaten. In Deutschland sitzt derzeit ein Blogger in Haft.
Für die Initiatoren von „Bloggers Under Fire“ ist es eine wahre Herausforderung, die Statistiken auf dem aktuellen Stand zu halten, denn viele Fälle gelangen erst gar nicht an die Öffentlichkeit. Das Projekt ist auf die Unterstützung der Internetnutzer und anderer Organisationen angewiesen, um von bedrohten Onlineaktivisten zu erfahren. In bislang 21 Sprachen werden Nutzer weltweit aufgefordert, Fälle von Personen zu melden, die aufgrund eines Blogbeitrags oder einer Meinungsäußerung in sozialen Netzwerken unter Beschuss geraten sind.
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