Der Chaos Computer Club stellt Sicherheitsmängel bei Wahlcomputern fest. Für das Bundesverfassungsgericht untersuchte er in Zusammenarbeit mit der niederländischen Initiative "Wie vertrauen keinen Wahlcomputern" Geräte der Firma NEDAP.
In einem kürzlich vorgelegten Bericht zählt der CCC die Sicherheitslücken auf: Unter anderem könne die Software zur Zählung der Wählerstimmen leicht manipuliert werden, um die Hardware zu umzupolen, genügen wenige Handgriffe und 60 Sekunden Zeit allein mit dem Gerät. So konnten die Tester Wahlcomputern auch das Schachspielen beibringen.
Über NEDAP-Computer konnten Wähler bei der Bundestagswahl 2005 ihre Stimme abgeben. Hessen plant den Einsatz der Geräte für die Landtagswahlen Anfang 2008.
In Zeiten zurückgehenden Vertrauens der Bürger in den Staat und seine Verfahren wäre die Einführung von Wahlcomputern tatsächlich das falsche Signal. Während jeder Bürger das klassische Verfahren der Stimmabgabe und -auszählung durchschauen und überprüfen kann, muss er sich beim Wahlcomputer auf die Technik und die experten verlassen. Wer tut das schon gerne.
Gerade bei überraschenden Wahlergebnissen wären schnell diejenigen zugegen, die Zweifel sähten. Radikale Demagogen von links und rechts würden vermutlich Comuterfehler und Manipulationen für ihr schlechtes Abschneiden geltend machen. Letztlich wäre kaum jemand in der Lage solche Zweifel zu entkräften.