Die Partizipations-Website der BBC "Action Network" (ehemals "BBC iCan") macht nach fünf Jahren im April 2008 dicht. Die Website war vermutlich das bislang weitreichendste E-Partizipations-Angebot eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders weltweit. Das Angebot wurde häufig als Vorbild dafür zitiert, was Rundfunkangebote im Netz so alles machen könnten, wenn sie die Nutzer nur machen ließen.

 

Besucher der Website konnten eigene Kampagnen entwerfen und wurden bei
der Informationrecherche von Redakteuren der BBC unterstützt; zu
Hochzeiten soll Action Network bis zu 25 Mitarbeiter gehabt haben. Das revolutionäre an dem Angebot war vor fünf Jahren, dass mit dem Projekt eine indirekte Neudefinition des öffentlich-rechtlichen Auftrags verbunden war: Die Maxime schien nicht mehr nur zu sein, von oben nach unten zu informieren. Vielmehr durften die Internet-Nutzer selber machen und wurden bei ihren politischern Willensbildungs-Prozessen nur unterstützt. Gerade in Deutschland hoffte die E-Demokratie-Szene, dass sich eine solche Sichtweise auch hierzulande durchsetzen werde.

Das Vorbild ist also nun weg. Zwar gibt es Berichte, nach denen die BBC an einem SocialSoftwareUserGeneratedRegionalDingsbums arbeiten soll, aber ob das als Ersatz gelten kann, ist schwer abzuschätzen.

 

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