Wie schnell antworten die Parteien auf die Fragen der Bürger? Wir haben das Antwortverhalten der Parteien im Berliner Online-Wahlkampf 2011 via E-Mail und Twitter getestet.
In dieser Kategorie gibt es zwei Unterpunkte. Zum einen haben wir über einen privaten E-Mail-Account nach Auskunft zu Informationsveranstaltungen im Berliner Stadtteil Köpenick gefragt. Dieser wurde dabei vollkommen zufällig ausgewählt. Bei Twitter stellten wir unsere Anfrage ebenfalls über einen privaten Account. Darin baten wir um einen Link zum Kurzwahlprogramm der Parteien.
Alle Anfragen per E-Mail wurden um 10 Uhr morgens an einem Werktag losgeschickt. Von SPD, CDU, FDP und der Piratenpartei erhielten wir innerhalb von 24 Stunden eine zufriedenstellende Antwort. Wir erachteten den Zeitraum eines Tages als angemessenen Maßstab, um die Note „Sehr gut“ zu vergeben. Die Grünen brauchten anderthalb Tage, was ihnen dementsprechend weniger Punkte einbrachte. Für die Linkspartei gab es keine Punkte, da wir von dieser überhaupt keine Antwort erhielten.
Die Anfragen per Twitter wurden zu unterschiedlichen Zeiten gestellt, damit die Parteien nicht sehen konnten, dass wir dieselbe Anfrage an alle stellen. Wir haben auch hier darauf geachtet, dass dies zu normalen Arbeitszeiten (zwischen 10 und 17 Uhr) an Werktagen geschieht. SPD, Linke, Grüne und Piraten antworteten zum Teil innerhalb weniger Minuten und erhielten dafür die volle Punktzahl. Bei der FDP warteten wir auch nach drei Tagen noch auf eine Antwort, was für uns im Vergleich mit den anderen Parteien ein sehr ernüchterndes Ergebnis war. Die CDU Berlin ist die einzige Partei, die keinen Twitter-Account hat. Auch nach einem zwitschernden Spitzenkandidaten der CDU suchten wir vergeblich. Dafür gab es von uns null Punkte.
In der Kategorie Service gewinnen SPD und Piratenpartei. Beide Parteien antworteten schnell und informativ auf unsere Anfragen. Bei den Grünen dauerte eine der Antworten leider etwas zu lange. Die Linke und die FDP reagierten auf jeweils eine unserer Fragen nicht und die CDU verliert wertvolle Punkte durch das Fehlen eines als üblich zu betrachtenden Twitter-Accounts. Daher teilen sich diese drei Parteien den letzten Platz.
Hinweis: Kommentare bitte beim Hauptartikel "Grüne punkten online" posten!
Hier geht es zu den Auswertungen mit ausführlichen Begründungen:
Einzelauswertung der Parteien:
Einzelauswertung der Kategorien: