Die Jugendorganisationen der CDU und der SPD im Saarland haben ihren Mutterparteien eine Menge an digitaler Kompetenz
voraus. Die Internetpräsentationen von Junger Union und Jusos sind professionell und einfallsreich. Gerade im Wahlkampf
sehen die Jungen das Internet als bestes Informationsmedium für ihre potentiellen Wähler.

"Alles wird gut" steht in goßen orangenen Lettern auf der Homepage der generation.de, die Wahlkampfseite der Jungen
Union Saar. Bezogen ist dieser Spruch auf die Zeit nach der Wahl, wenn – nach Meinung der Jungen Union – ein
Regierungswechsel stattgefunden hat.
Doch sowohl die zur Zeit Regierenden als auch die Opposition können auf
dem Gebiet Internetpräsentation eine Menge von ihren
Jugendorganisationen lernen: Junge Union Saar und Jusos Saar
präsentieren sich perfekt im Netz:
Das Angebot beider Jugendorganisationen ist riesig und trotzdem
überschaubar, die Navigation führt den Web-Site-Besucher nach einem
Mausklick auf die gesuchte Seite, und um den Kontakt zu den Usern sind
sowohl JU als auch Jusos mehr als bemüht. Bei der JU äußern sich diese
Bemühungen in Form eines Gästebuches, e-mail-Adressen aller Kandidaten
und Ansprechpartner sind angegeben und zusätzlich hat man die
Möglichkeit sich in dem digitalen Kalender über alle Wahlkampftermine
der Jungen Union Saar zu informieren.
Doch auch die Konkurrenz schläft nicht: Die Jusos warten mit einem
ähnlichen Angebot auf. Zwar ist das Design nicht ganz so schlicht schön
wie bei der Jungen Union, jedoch werden die technischen Möglichkeiten
auch hier voll ausgeschöpft, z.B. ist es möglich, sich mp3 Dateien mit
alten Arbeiterliedern in neuer Version
herunterzuladen. Einen ganz besondereren Service ausserhalb der
Parteipolitik liefern die Jusos, indem sie eine Linkliste erstellt
haben. Diese bietet externe Links zu anderen – nicht politischen –
Jugendorganisationen, regionalen Tageszeitungen und Zeitschriften.

Nicht nur um den Kontakt vom User zu ihren Organisationen sind sowohl JU als auch Jusos bemüht, zusätzlich wird der
digitale Dialog zwischen e-mail Freundschaften gefördert. So laden extra für den Wahlkampf entworfene Postkarten dazu ein,
einen elektronischen Gruß an Freunde und Bekannte zu verschicken.
Früher als manch eine große Partei hat die Junge Union Saar die Bedeutung von einer angemessenen Präsentation im Netz
erkannt. Dessen ist sich auch Stephan Toscani, Spitzenkandidat der Jungen Union Saar, bewusst:"Die Junge Union Saar war
1996 eine der ersten deutschen politischen Vereinigungen im Netz. Wir wissen, dass Wahlkämpfe in Zukunft verstärkt im
Internet geführt und gewonnen werden. Wir sind froh, dass wir uns früh auf diese Entwicklung eingestellt haben und jetzt
die Nase deutlich vorne haben."
Auch mit dem Feedback der User ist Jörg Kohl, Landesgeschäftsführer der Jungen Union Saar, mehr als zufrieden, besonders
die "Wunsch fürs Saarland"-Seite, die dazu einlädt, ein kurzes Statement abzugeben, findet große Resonanz. Da die Seiten
von Mitgliedern der Jungen Union Saar gestaltet wurden, benötigten die Initiatoren für die Realisierung nur knapp 500 DM.
Thorsten Bischoff, Pressesprecher der Jusos Saar, hat die Zielgruppe der Websites klar vor Augen:
"Die Seiten der Jusos werden insbesondere angeklickt durch junge Leute mit eigenem Zugang zuhause oder einem Zugang über
Uni,Schule oder Jugendzentrum.
Auch unsere Mitglieder informieren sich im Internet über Termine, Projekte und Veranstaltungen. Die Seiten der SPD werden
insbesondere von externen, beispielsweise Medien angewählt, die einen Ansprechpartner suchen oder die neueste
Pressemitteilung haben wollen. "

Trotzdem können die Mutterparteien noch eine Menge von ihren Jugendorganisationen lernen: Die Junge Union Saar
den Nachhilfebedarf der CDU Saar bereits erkannt, und dementsprechend arbeiten JU’ler bei der Konzeption der Sites mit und
beteiligen sich aktiv an der Pflege und Aktualisierung.
Vielleicht sollte man parteiübergreifend einen Workshop mit dem Titel "Jung lehrt Alt" veranstalten- noch vor den
nächsten Wahlen.