2012 war ein gutes netzpolitisches Jahr, weil die Netzpolitik auf der politischen Agenda als eine der zentralen Querschnittsaufgaben angekommen ist und in Politik und Gesellschaft so verstanden wird. Die europaweiten Proteste rund um ACTA im Frühjahr haben dies eindrucksvoll untermauert.
Was in der breiten Öffentlichkeit vor einigen Jahren undenkbar war, zeigt sich jetzt immer öfters, internationale Debatten wie jetzt um WCIT, finden breite mediale Aufmerksamkeit. Zudem hat die netzpolitische Debatte in Deutschland einige neue Akteure erhalten, aus der Zivilgesellschaft wie aus der Wirtschaft. Dadurch werden Debatten lebendiger, wenn auch nicht immer konstruktiver. Die Gesellschaft sollte ein Interesse daran haben, eine starke und finanziell unabhängige Zivilgesellschaft in diesem Bereich zu haben die auch in internationalen Debatten Präsenz zeigt.
Malte Spitz, 28, seit 2006 Mitglied im sechsköpfigen Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Er hat verschiedene Initiativen und NGOs im Bereich Netzpolitik in den letzten zehn Jahren mit aufgebaut und die Veröffentlichung seiner Vorratsdaten wurde 2011 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.