by scoventaFür mich war das wichtigste 2012, dass die beiden Diskurse Mainstream-Medien und digitale Medien zusammen gekommen sind, dass der gesamtgesellschaftliche und der digitale Diskurs zusammen gekommen sind. Man siehts schön am Pussy-Riot-Skandal, der ja irgendwo ein digitales Phänomen ist.

Digitale Fragestellungen sind im Feuilliton angekommen; Netzthemen sind jetzt gesamtgesellschaftliche Themen. Wir haben 2012 gelernt, dass der Unterschied zwischen analog und digital eigentlich nur eine Frage der Bandbreite ist. Ob wir jetzt eine Demonstration online oder offline machen, hat Auswirkungen auf das Gewicht, das wir der Demonstration beimessen, aber den wirklichen Unterschied gibt es nicht. Es ist nicht mehr binär, es ist nur mehr ein gradueller Unterschied. Analog ist einfach digital mit ganz viel Bandbreite.

Dr. Philipp Müller hat Politikwissenschaft, Jura, und Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität München und der Georgetown University studiert. Später arbeitete bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Heute arbeitet er als Business Development Director Public Sector bei CSC Deutschland Solutions GmbH. Er ist Autor des Buches machiavelli.net.