Ranga Yogeshwar im Chat am 21. August
2001

Ranga
Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist und Kultmoderator des WDR, zeigte im Chat
von stern.de und politik-digital.de Humor: Nach seiner Meinung zum Physik-Unterricht
an deutschen Schulen gefragt, antwortete der studierte Phyiker: "Die Gesetze
der Trägheit sind global!"
Aber nicht nur der Schulunterricht, sondern auch
die Rolle der Wissenschaft in der heutigen Gesellschaft, Religiösität und —
Mayonnaise waren ein Thema.

Zu Beginn wollten die Chatter natürlich wissen, wie es dazu kam, dass
ein Asteroid
nach Ranga Yogeshwar benannt wurde:"Ein Astronomieamateur entdeckte den
Asteroiden und hat ihn dann nach mir benannt. Dieses wurde dann von den offiziellen
Stellen abgesegnet." Kennengelernt hat Yogeshwar den Entdecker des Asteroiden,
André Knöfel, jedoch noch nicht. "Aber ich habe ihm geschrieben."

Die Rolle der Wissenschaft in der heutigen Wissensgesellschaft spielte eine
große Rolle im Chat. Der Wissenschaftsjournalist Yogeshwar ist davon überzeugt,
dass "Wissenschaft zunehmend auch die Vermittlung von Wissen beinhalten sollte".
Der sprichwörtliche Elfenbeinturm, in dem man viele Wissenschaftler gerne vermutet,
sei "passé". "Wissenschaft ohne Vermittlung ist tot!" Yogeshwar
selber wurde für sein Engagement in der Wissenschaftsvermittlung mit mehrerern
Journalistenpreisen geehrt. Dennoch erliegt auch Yogeshwar von Zeit zu Zeit
dem "Forschertrieb"." Ich staune in vielen Bereichen und habe
mir die Begeisterung dafür bewahrt — Wissenschaft ich alles andere als langweilig"
.
Für die Zukunft könne er sich jedoch auch eine interessante Talkshow vorstellen.
Außerdem ist Yogeshwar zur Zeit am Aufbau eines Wissenschaftszentrums
in Köln beteiligt und engagiert sich für Minenopfer
in Kambodscha.

Yogeshwar, der selber praktizierender Christ ist, mißt der Philosophie
und Religion einen hohen Stellenwert ein: "Philosophie, Religion und so weiter
sind nur andere Fenster durch die wir auf unsere Welt blicken. Es sind andere
Sprachen, mit denen wir versuchen, ein und dasselbe zu erfassen."

Fühlt sich Yogeshwar, der oft als "bekannter Inder" tituliert
wird, obwohl er gebürtiger Luxemburger ist, durch dieses Vorurteil genervt?
"Wenn man Ranganathan Yogeswhar heißt nicht!" Bis 1983, so erzählt
Yogeshwar, besaß er einen indischen Paß. Wegen der vielen Visas, die er beantragen
musste, nahm er 83 jedoch die luxemburgische Staatsangehörigkeit seiner
Mutter an. Dennoch ist er schon einmal angegriffen worden. Der Übergriff
fand jedoch in Prag statt und nicht in Deutschland. "In Köln fühle ich mich
(…) wohl"
.

Und die Mayonnaise? Anhand dieses Beispieles erklärte Yogeshwar, warum man
auch als "Normalo" ("Eva") etwas über Physik wissen sollte: So braucht man zur
Herstellung von Mayonnaise braucht man unbedingt Eigelb, in dem Lecitin enthalten
ist. Das Lecitin sorgt in der Mayonnaise wiederum dafür, dass Öl und Essig
zusammen gehalten werden — Ranga Yogeshwar in seinem Element.

Einen Link zum ausführliche Transkript finden Sie demnächst hier.

 


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