Kurt Beck im Chat am 15. März 2001

"Ich bin mitten im Wahlkampf. Es geht lebendig zu, aber gestresst fühle ich mich nicht."
Kurt Beck, amtierender Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz, rechnete
sich im Chat von stern.de und politik-digital gute Chancen für eine
Bestätigung seiner SPD-Regierung aus. Wenn möglich, solle die rot-gelbe
Koalition weitergeführt werden, wenngleich sowohl personelle als auch
politische Änderungen möglich seien: "Der Kurs wird beibehalten, aber der Reformwille bleibt".

Reges Interesse zeigten die
Chatter für Becks zentrales Wahlkampfthema Bildungspolitik: Der
Sozialdemokrat sprach sich für die Förderung von Ganztagsschulen aus.
Hierfür seien in der Finanzplanung pro Jahr 100 Mio. DM eingeplant, die
durch Ausgabenverzichte an anderen Stellen erwirtschaftet würden.
Ebenso wolle er dem Lehrermangel entgegen wirken."Wir haben in den
letzten Herbstferien 8000 Lehrerinnen und Lehrer geschult und an
mehreren Fachhochschulen spezielle Studiengänge für Fachkräfte
geschaffen. Es dauert noch etwas, aber wir arbeiten das Manko auf."
Besonderes Augenmerk läge hier auf den Weiterbildungsmöglichkeiten im IT-Bereich, tippte der beliebte SPD-Politiker.

Ein weiteres zentrales Thema des
Chats war Becks Programm zur Inneren Sicherheit . Vandalismus und
Rechtsradikalismus sollten durch spezielle Programme bekämpft werden: "Es
geht um Vorbeugung, zum Beispiel Ausbildungsplätze, Freizeitangebote in
Jugendzentren und Vereinen, aber auch um entschlossenes Handeln der
Polizei".
Rheinland-Pfalz könne eine rückläufige Tendenz bei
Gewalttaten verzeichnen und eine der höchsten Aufklärungsquoten in
Deutschland.

Als Vorsitzender der
Rundfunkkommission der Länder sprach sich Beck aber entschieden gegen
eine Übertragung der Fussball Weltmeisterschaft 2006 durch die privaten
Fernsehsender aus. Diese hätten, da sie ohne Gebühren auskommen müssen,
jede freie Sekunde um die Spiele herum mit Werbung vollstopfen müssen. "Die Öffentlich-Rechtlichen haben andere Chancen unsere Heimat im Umfeld des Fußballs werbewirksam zu präsentieren".
Ganz abgeneigt schien er den Privatsendern dennoch nicht zu sein. Der
"Liebling des Monats" bei der Harald Schmidt Show konnte auch an dem
SAT.1 Entertainer Gefallen finden: "Also Grüße an Harald Schmidt. Er ist mein Lieblingsmoderator des Monats".


 

Das ausführliche Transkript finden sie hier.

 


Kommentieren
Sie diesen Artikel!





Diskutieren
Sie mit anderen in unserem Forum!