Am Mittwoch, den 2. Februar, war Maxim Worcester
zu Gast im tagesschau-Chat in Kooperation mit politik-digital.de.
Er ist Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Control
Risks, das im Irak für Personenschutz sorgt. Den Chattern beantwortete
er Fragen über die Sicherheitsrisiken im Irak, die Kooperation
mit Regierungen und die tägliche Arbeit seiner Mitarbeiter
vor Ort.

Moderator: Liebe Leserinnen
und Leser, User und Nutzer von tagesschau.de, herzlich willkommen
beim Tagesschau-Chat. Unser Gast im ARD-Hauptstadtstudio ist heute
Maxim Worcester, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens
Control Risks. Das weltweit arbeitende Unternehmen offeriert Risikoberatung
und Personenschutz auch im Irak. Starten wir hiermit:

PiselEinfall: Beraten Sie auch Regierungen
in Sicherheitsfragen?

Maxim Worcester: Ja, wir haben Aufträge
von fünf Regierungen für die Sicherheit der Diplomaten
sowie deren Gäste im Irak zu sorgen.

Moderator: Wie häufig ist das Fall?

Maxim Worcester: Das sind „ongoing“-Aufträge,
die jährlich oder alle zwei Jahre wieder ausgeschrieben werden.
Das umfasst die Sicherheit der Gebäude als auch die der Personen
vor Ort wie auch Reisen im Land.

El Dorado: Mit welche Regierungen arbeiten
Sie denn genau zusammen?

Maxim Worcester: Über unsere Kunden
sprechen wir prinzipiell nicht, aber wenn sie auf der Homepage der
britischen Regierung nachschauen, erhalten sie eventuell Hinweise.

hobbystudent: Welche ‘Garantien ‘ für die
Sicherheit von Personen können sie überhaupt geben?

Maxim Worcester: Es gibt keine Garantie
für absolute Sicherheit. Auch nicht im Irak.
Was man erreichen kann, ist eine signifikante Reduzierung des Risikos
auf ein Maß, welches dringende und notwendige Dienstreisen
in ein solches Land eingeschränkt möglich macht.

unpredictablyRisk: Warum gehen immer noch so viele
Geschäftsleute in den Irak, obwohl die Risiken mittlerweile
jedem bewusst sein müssten. Was gibt es dort in erster Linie
‘zu holen’?

Maxim Worcester: Es fahren nicht sehr
viele Geschäftsleute in den Irak. Die meisten Reisenden im
Irak sind Regierungsangehörige bzw. Diplomaten. Die wenigen
Geschäftsleute oder auch Spezialisten, die in das Land reisen,
halten sich nur für sehr kurze Zeit im Land auf und sind projektbezogen
vor Ort.

Moderator: Wie lange dauert ein "durchschnittlicher
Aufenthalt", den Sie absichern?

Maxim Worcester: Es kommt wirklich auf
das Projekt an. Bei Wiederaufbauprojekten (z.B. Krankenhäuser,
Kraftwerke) ist der Aufenthalt in der Regel nicht länger als
zwei Wochen. Bei Geschäftsbesuchen hingegen maximal zwei Tage.

Björn: Welche persönlichen
Einschränkungen muss man hinnehmen, um halbwegs sicher zu sein?

Maxim Worcester: Man muss gänzlich
auf ein normales Leben, wie wir das kennen, verzichten. Man kann
nicht spazieren gehen, man kann sich nicht frei bewegen und jeder
Weg, den man fährt, muss aus Sicherheitsgründen vorab
erkundschaftet werden.

Moderator: Mehrere Fragen zum Thema Personal:

Loewe: Aus welchen Kreisen rekrutieren
Sie ihre Mitarbeiter?

Flood: Sie beschäftigen ‘britische
Militärangehörige’ – also wohl Ex-SAS-Leute. Warum nicht
auch KSK- und GSG-9’ler?

Maxim Worcester: Unsere Leute erfüllen
vor Ort drei unterschiedliche Aufgaben: 1. Informationsbeschaffung,
2. Analyse und 3. Personenschutz. Als allerwichtigstes ist es zu
wissen, was sich im Umfeld oder auf der Reiseroute abspielt: welche
Patrouillen, welche Anschläge, welche Militäreinheiten.
Kurzum: Welche Bewegungen – erwarteter oder unerwarteter Art – sind
zu beobachten. Die Ermittlung dieser Informationen muss möglichst
zeitnah an dem Transit unseren Kunden erfolgen und basiert auf diesen
Informationen. Die Analysten planen die exakte Reiseroute. Aufgabe
ist, möglichst vorab in Erfahrung zu bringen, ob das Risiko
gestiegen ist bzw. wo das geringste Risiko besteht. Die Personen,
die diese Aufgaben übernehmen, kommen aus verschiedensten Berufen,
unter anderem Polizeidienste, Journalismus sowie Kenner des Landes
und Linguisten. Die Personenschützer, die die Anweisungen der
Analysten strikt befolgen, rekrutieren wir fast ausschließlich
aus den Streitkräften Großbritanniens, sowie Australiens,
Neuseelands und Hollands. Die Auswahl ist so getroffen worden zum
einen aus Kundenwünschen, zum anderen weil diese Soldaten über
bestmöglichste Ausbildung als auch Erfahrung verfügen.
Deutsche Soldaten mögen zwar die nötige Kompetenz vorweisen,
verfügen aber in der Regel nicht über die direkte Erfahrung
im Einsatz.

Moderator: Bei Ihren Mitarbeitern handelt
es sich um ehemalige Soldaten nehme ich an?

Maxim Worcester: Ja.

ajnabi: Werden Ihre Leute in der Landessprache
geschult, um ein Mindestmaß an Kommunikation in kritischen
Situationen sicherzustellen?

Maxim Worcester: Wenn erforderlich stellen
wir „Native Speakers“ ein. Hier verfügt die britische
Armee über eine hohe Anzahl von Elitesoldaten, die die arabische
Sprache bzw. Dialekte beherrschen.

Moderator: Woher diese Spezialisierung
– kommt das noch aus den britischen Kolonialzeiten?

Maxim Worcester: Post-Kolonialzeit. Denken
Sie nur an die Konflikte im Jemen in den 70er Jahren, sowie die
starke Einbindung britischer Streitkräfte in Ländern wie
Bahrein, Kuwait, Arabische Emirate sowie Oman.

snus: Arbeiten Sie auch mit Leuten der
irakischen Armee zusammen?

LeutnantBw: Inwieweit kooperieren Ihre Leute mit
den Truppen vor Ort?

Maxim Worcester: Wir kooperieren mit
all denjenigen, die für die Sicherheit unserer Kunden nützlich
sind. Dies schließt selbstverständlich alle lokalen Streitkräfte,
Polizei und Regierung mit ein. Darüber hinaus sprechen wir
mit ähnlichen Unternehmen wie Control Risks vor Ort und kooperieren
eng mit denen.

Moderator: Das heißt Ihre Mitarbeiter
haben auch ständig Kontakt zur US-Armee?

Maxim Worcester: Unter anderem.

Daniel23: Würden Sie sagen, bestimmte Staatsangehörige
sind im Irak gefährdeter als andere, oder machen Entführer
etc. dort keine Unterschiede?

Maxim Worcester: Pauschal kann diese
Frage nicht beantwortet werden.
Selbstverständlich sind die Bürger der Nationen, die militärisch
im Irak präsent sind gefährdeter als die, deren Regierungen
sich fern gehalten haben. Auf der anderen Seite spielt dies bei
den Entführungen aus Geldmotiven keine Rolle. Hier spielt eine
ganz entscheidende Rolle, ob der oder die Entführte gegen Geld
erpressbar ist.
Kurzum: Die Bürger armer Nationen sind weniger gefährdet
als die reicher Nationen und allen voran hier Bürger reicher
Nationen die in der Vergangenheit bereit waren, für die Freiheit
ihrer Bürger zu zahlen.

libero: Sie sagten bereits, dass Sie
für ein geringstmögliches Risiko sorgen können. Wie
ist Ihre Einschätzung der Lage im Irak? Lassen sich Entführungsfälle
grundsätzlich überhaupt verhindern? Oder werden wir immer
wieder mit neuen Fällen rechnen müssen?

Maxim Worcester: Grundsätzlich kann
man Entführungen nicht verhindern. Allerdings kann man mit
aufwändigen Sicherheitsmaßnahmen dafür sorgen, dass
das Risiko einer Entführung erheblich gesenkt wird. Es steht
fest, dass Leute im Irak, die von einer professionellen Sicherheitsberatungsfirma
begleitet werden, eher nicht entführt werden als diejenigen,
die sich auf den vermeintlichen Schutz von Regierungsstellen bzw.
Auftraggebern verlassen.

xy: Wie groß ist die Akzeptanz
ihrer Firma unter den Einheimischen? Wie ist die Einstellung ihren
Mitarbeitern gegenüber?

Maxim Worcester: Wie immer in solchen
Fällen wohlwollend bis ablehnend, es kommt immer darauf an,
wen Sie fragen. Wenn Sie einen Aufständischen fragen wird er
immer eine andere Meinung haben als die große Mehrheit der
irakischen Bürger, die uns als einen Teil des Wiederaufbauprozesses
des Landes betrachten.

Moderator: Ich habe den Eindruck, dass
wir die Entführungsfälle von Irakern durch Iraker – die
es ja wohl zahlreich gibt – hier nicht wahrnehmen. Ist das so?

Maxim Worcester: Dies ist absolut richtig,
was Sie sagen. Wir rechnen mit über 100 Entführungen pro
Monat dieser Art. Es handelt sich hierbei um Entführungen,
um alte Rechnungen zu begleichen, Schulden einzutreiben oder sonstige
Differenzen zu klären, die auf dem Rechtsweg derzeit nicht
möglich sind. Diese Entführungsfälle werden so gut
wie nicht im europäischen Ausland beachtet und haben dazu geführt,
dass hochqualifizierte irakische Ärzte, Professoren und sonstige
Führungskräfte auf Grund dieser Entführungen das
Land verlassen haben und nach Amman in Jordanien geflüchtet
sind.

Moderator: Wie beurteilen Sie diese Tatsache
für die Entwicklung des Irak?

Maxim Worcester: Sie ist in hohem Maße
schädlich und wirft den Wiederaufbauprozess stark zurück.
Vor allem das Gesundheitswesen leidet sehr stark unter dieser Flucht
aus dem Irak.

ajnabi: Herr Worcester, sind Ihre eigenen
Leute schon Opfer von Entführungen geworden?

Maxim Worcester: Nein.

nordmann: Gibt es zum Beispiel im Irak eine rechtliche
Beschränkung für den Schusswaffengebrauch ihrer Mitarbeiter?

SecUser: Inwieweit ist es Ihren Mitarbeitern gestattet,
den Personenschutz im Status bewaffnet durchzuführen? Wer bestimmt
im Irak, dass ausländische Privatunternehmen ihren Auftrag
bewaffnet durchführen können?

Maxim Worcester: Control Risks ist eine
registrierte Sicherheitsberatungsfirma im Irak und wir halten uns
strikt an die Gesetze des Landes.

Moderator: Das heißt, Sie brauchen
eine Genehmigung der irakischen Regierung um tätig zu werden?

Maxim Worcester: So ist es und diese
haben wir. Unsere Leute dürfen in bestimmten Fällen bewaffneten
Personenschutz durchführen im Rahmen der Gesetze des Landes.

henrik: Gab es schon mal Tote oder Verletzte unter
den Menschen die Sie beschützen sollten?

Maxim Worcester: Es gab Verletzte, aber
keine unserer Kunden sind ums Leben gekommen.

Moderator: Können Sie diese kritische
Situation – wenn auch vielleicht anonymisiert – etwas näher
schildern?

Maxim Worcester: In drei Fällen
ist eines unserer Autos in die Nähe eines Bombenanschlages,
welcher nicht auf uns gerichtet war, geraten. Die Panzerung hat
größeren Schaden verhindert, aber Verletzungen konnten
trotz der Panzerung des Autos nicht verhindert werden.

Flood: Die Personenschützer müssen
ja selbst raus auf die Straße. Das heißt, dass ihre
‘Native Speakers’ auch im landestypischen Aussehen wenig auffallen?

Maxim Worcester: Grundsätzlich versuchen
wir weder durch unser Benehmen, Kleidung oder Fortbewegungsmittel
aufzufallen.

Loewe: Woher stammen die feindlichen
Kämpfer im Irak, soweit Sie dies beurteilen können? Was
sind ihre Motivationen?

Moderator: Wer sind also diejenigen,
die ihre Kunden bedrohen – Kriminelle oder überwiegend Iraker
oder Ausländer, die gegen die Besatzer kämpfen?

Maxim Worcester: Die Bedrohung kommt
von beiden dieser Gruppen, wobei die Bedrohung auf unterschiedlicher
Art und Weise begegnet werden muss. Die reine
kriminelle Bedrohung (Entführung für Lösegeld) ist
im Vorfeld eher leichter, wenn auch schwierig zu ermitteln, da es
sich hier um Kriminelle handelt, die nicht über dieselbe Disziplin
und Verschwiegenheit verfügen wie die zweite Gruppe, nämlich
die politisch motivierten Täter. Die politisch motivierten
Täter stammen nicht nur aus dem Irak sondern aus der arabischen
Welt vor allem Syrien, Jordanien und Saudi-Arabien und deren Ziel
ist es, die "westlichen Besatzer" aus dem Land zu vertreiben.
Sie sind gut organisiert, haben eine Zellenstruktur und hohe Sicherheitsmaßnahmen
getroffen.

Moderator: Zu den beiden entführten
Deutschen:

louise: Waren Ihrer Meinung nach die
beiden Entführungsopfer nicht ausreichend geschützt?

Maxim Worcester: Im Nachhinein sind wir
alle klüger. Ohne genau zu wissen, inwieweit der Auftraggeber
gesorgt hat, kann diese Frage nicht beantwortet werden.

Moderator: Hätten Sie einen Auftrag
für die beiden Ingenieure angekommen, die nach Baidschi reisten?

Maxim Worcester: Ja. Nach sorgfältiger
Prüfung und wenn der Auftraggeber mit unseren Vorkehrungen
einverstanden gewesen wäre, dann hätten wir den Auftrag
sicher übernommen. Aber nur zu unseren Konditionen.

martoss: Die beiden Deutschen sind ja anscheinend
auf dem Werksgelände entführt worden, also dort wo sie
sich haben aufhalten müssen. Was kann man da zum Schutz für
seine Kunden unternehmen?

Maxim Worcester: Ob die beiden auf dem
Werksgelände entführt worden sind oder auf dem Weg dorthin
ist überhaupt nicht klar. Die goldene Regel aber lautet sich
möglichst wenig zu bewegen und möglichst viel Zeit an
einem Platz zu verbringen, der sicher geschützt ist. In diesem
Falle ist das Werksgelände wohl der sicherste Ort gewesen,
wenn er denn richtig geschützt war.

Moderator: Die beiden waren in einer
Wohnunterkunft untergebracht, die – so heißt es – relativ
leicht "ausspähbar" war. Wie bewerten Sie das?

Maxim Worcester: Eher unsicher.

nico-ma: Wäre so ein Auftrag für ein
mittelständisches Unternehmen finanzierbar?

janeblonda: Verraten Sie uns, wie viel Ihre Kunden
bei Ihnen für einen Auftrag mindestens bezahlen müssen?
Was kostet eine Stunde Sicherheit im Irak?

Maxim Worcester: Sicherheit ist nicht
käuflich, wohl aber Risikominimierung. Es gibt keine Preisliste,
sondern jeder Auftrag unterscheidet sich von jedem anderen. Die
wichtigsten Parameter sind: Location, Dauer des Aufenthaltes, Anzahl
der zu schützenden Personen. Im Schnitt kommen wir auf Tagessätze
für die Betreuung von zwischen 6000 und 9000 Euro.

Marcel: Ich habe gehört, dass es nach einem
Bericht des TV Senders Arte ca.15000 private Sicherheitskräfte
im Irak gibt, die für ausländische Unternehmen arbeiten.
Sind die Zahlen ihrer Ansicht nach repräsentativ?

Maxim Worcester: Wenn man sämtliche
Sicherheitskräfte einbezieht, also auch lokale Kräfte,
die für statischen Schutz sorgen (also klassische Wachgesellschaften)
so kann diese Zahl durchaus stimmen. Wir haben etwa 400 Leute vor
Ort und gehören zu den Größeren der Branche.

Moderator: Wie wichtig ist in Ihrer Branche
der "gute Ruf"?

Maxim Worcester: Der gute Ruf ist enorm
wichtig, wobei guter Ruf nicht nur bedeutet, erfolgreich zu sein,
sprich optimalen Schutz zu gewährleisten, sondern dies auch
in einer Art und Weise zu praktizieren, die ethisch und verantwortungsbewusst
ist.

Marder05: Wie bewerten Sie, dass Privatfirmen
Soldaten vermieten, die dann von den USA in Kriegsgebieten (z.B.
Irak) angeheuert werden?

behemoth: Wie stehen private Sicherheitsanbieter
zu dem Umstand, dass Staaten (USA im Irak) private Firmen engagieren,
um die eigenen Kosten (=Menschenleben) zu senken und die tatsächlichen
Verluste zu vertuschen?

Maxim Worcester: Zunächst muss man
feststellen, dass der rapide Zuwachs von privaten Sicherheitskräften
in Krisengebieten wie Irak oder Afghanistan viel damit zu tun hat,
dass es schlichtweg entweder nicht genügend Soldaten gibt,
die vor Ort diese Aufgaben übernehmen können oder dass
die Soldarten nicht über die Kenntnisse verfügen, die
in diesen Gebieten notwendig sind. Im Irak oder auch Afghanistan
sind die Regierungen als auch die Vor-Ort-Armeen nicht in der Lage,
das Land zu befrieden und gleichzeitig für adäquaten Personenschutz
oder Gebäudeschutz zu sorgen. Aus diesem Grunde ist auch eine
Verlagerung in Richtung privater Dienstleister erfolgt. Man muss
auch hier ganz klar zwischen privaten Militärfirmen und privaten
Sicherheitsfirmen unterscheiden. Ich spreche hier für die privaten
Sicherheitsfirmen, die den Auftrag haben, ihre Auftraggeber zu schützen
bzw. die Risiken zu minimieren. Die privaten militärischen
Firmen hingegen verfolgen eher eine offensivere Strategie und arbeiten
eng mit den Militärs zusammen. Man sollte diesen beiden Unternehmenstypen
auf keinen Fall miteinander verwechseln, was offensichtlich dem
Fragesteller unterlaufen ist.

Profl: Kam es schon zu Konflikten mit
den Besatzungsmächten?

Maxim Worcester: Es kommt immer wieder
in stressigen Situationen zu Schwierigkeiten, die aber immer gelöst
werden können. In einer Situation, in der man sehr schnell
entscheiden muss, kann es zu Missverständnissen kommen. Hier
ist die Professionalität gefragt, ebenso schnell die Missverständnisse
zu lösen.

Christian Rolke: Sicherlich, dass die Gefahren
im Irak am höchsten sind, wie aber schätzen Sie die Gefahren
in den Umliegenden Ländern ein, Kuwait, Bahrain U.A.E.?

Maxim Worcester: Sie haben völlig
Recht, die Sicherheitslage im Irak ist außerordentlich schwierig.
Wobei man auch hier im Irak zwischen dem Norden, der Mitte und dem
Süden klare Unterschiede machen muss. Das berüchtigte
sunnitische Dreieck gehört wohl zu den gefährlichsten
Gebieten der Erde. Zumindest wenn es um Personensicherheit geht.
Die Sicherheit im Norden als auch teilweise im Süden entspricht
in etwa der Gefahr in Teilen Saudi Arabiens oder dem Jemen. Um aber
die Risiken in anderen Ländern nicht zu vernachlässigen:
Es herrschen in Teilen Afghanistans ähnliche Risiken wie im
Irak aber auch in Zentralafrika und in Teilen Nigerias sowie Kolumbien
haben wir ähnliche Sicherheitsrisiken.

SecUser: Inwieweit arbeiten Sie mit den Sicherheitsbehörden
in Deutschland zusammen? Zum Beispiel mit den Nachrichtendiensten
in Bezug auf Gefährdungen Ihrer Schutzperson, die evtl. bei
den Sicherheitsbehörden bekannt sind? Gibt es einen Informationsaustausch
mit BND, MAD usw.?

Maxim Worcester: Wir sprechen mit all
jenen, die mit uns sprechen wollen.

Moderator: Und schön, dass auch
ein Berliner dabei ist:

Wurstmaxe: Sind Sie persönlich denn auch
schon in Krisenherden gewesen?

Maxim Worcester: Ja.

Moderator: Unsere 60 Minuten Tagesschau-Chat
sind vorbei. Vielen Dank für Ihr Interesse und vielen Dank
an Sie, Herr Worcester, dass Sie ins ARD-Hauptstadtstudio gekommen
sind. Für alle die zu spät in den Chat gefunden haben:
Das Chat-Protokoll finden Sie wie immer zum Nachlesen auf tagesschau.de
und politik-digital.de. Der nächste Chat ist am kommenden Montag,
dann stellt sich ab dreizehn Uhr die Grünen-Fraktionsvorsitzende
Katrin Göring-Eckhardt Ihren
Fragen. tagesschau.de und politik-digital.de wünschen noch
einen angenehmen Tag!