Moderator: |
Sehr geehrter Herr Prof. Winnacker, im Namen von politik-digital begrüssen wir Sie herzlich zu einer virtuellen Fragestunde live von der Expo. Wir hoffen, eine kurzweilige Stunde zu verbringen. |
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E.-L.Winnacker: | Hallo, bin sehr gespannt. |
broesel: | Wofür ist die DFG eigentlich zuständig? |
TanteEmma: | hallo her prof. winnacker |
E.-L.Winnacker: | Für alle Gebiete der Wissenschaft, von der Anglistik bis zur Zoologie |
TanteEmma: | chatten sie nun selber, oder schreibt der moderator für sie? |
E.-L.Winnacker: | Nein, ich chatte selbser |
joker: | Herr Winnacker, wie wird man DFG-Präsident? |
E.-L.Winnacker: | man wird es nicht,man ist es plötzlich |
Dr.Faust: | Fühlen Sie sich eher als Wissenschaftspolitiker oder als Wissenschaftler? |
E.-L.Winnacker: | Eigentlich als Wissenschaftler |
TanteEmma: | Herr winnacker, wie kann man schule attraktiver machen, sodass man den faulsten schüler zur einer guten Bildung verhilft? |
E.-L.Winnacker: | Indem man einen interessanten Unterricht macht |
E.-L.Winnacker: | aber auch die Ausstattung der Schulen muß besser werden. |
Tubs: |
Sehr geehrter Herr Winnacker, es interessiert mich vor allen Dingen, wie eine Karriereentwicklung für Wissenschaftlerinnen verlaufen kann bzw. welche Wissenschaftskultur und innerhalb dieser Kultur welche Hindernisse und Barrieren für Frauen bestehen? Im internationalen Vergleich liegt Deutschland deutlich hinter den Ländern wie USA, Frankreich, Italien was den Frauenanteil in C4 und C3 Professuren angeht so lag dieser in 1996 noch bei 4 bzw. 7 % an den bundesdeutschen Hochschulen. |
E.-L.Winnacker: | Eine Frage, die mich sehr bewegt. Wir planen, ein ganz ausfeiltes Mentoring netzwerk aufzubauen. |
E.-L.Winnacker: | Wir wollen vor allem auch den Wissenschaftlerinnen und den Wissenschaftlern helfen, Familie und Beruf zu verienbaren. |
muffin: | Wird die Abschaffung der Habilitation in nächster Zeit Realität? |
E.-L.Winnacker: | Sie ist in vielen Fächern schon Realität. In den, wo sie es noch nicht ist, hoffentlich bald. |
ramon: | Gibt es einen konkreten Zeitplan zur schaffung von Jungprofessuren? |
E.-L.Winnacker: | Frau Ministerin Bulmahn sagt, es gäbe noch in diesem sommer einen Referentenentwurf. Außerdem gibt es ja Emmy-Noether! |
Moderator: | Ein Gast aus Pakistan hat ein persönliches Anliegen: |
ToseefAhmadKhanAbbot: |
I have done Masters in Mathematics. Thereafter, i started my career as Office Manager with GTZ. I am still working with GTZ in Abbottabad city. I want to know whether i can get a higher degree from Germany, preferably in Business administration |
ToseefAhmadKhanAbbot: |
The standard of studies in Pakistan is too low to get a good job in pakistan. So I want to return to pakistan with a valuable degree from Germany |
E.-L.Winnacker: | Probably. Please adress DAAD (www.daad.de) |
GradkollHohenheim: | Hat der wissenschaftliche Nachwuchs in der Forschungslandschaft der BRD Zukunftschancen? |
E.-L.Winnacker: | Ich denke ja. Die Zeit war noch nie so gut wie heute. |
r4743622: |
Hier in Deutschland sind die hierarchischen Strukturen noch sehr dominant und damit die eigene Entwicklung sehr eingeschränkt! Wann wird sich das ändern? |
E.-L.Winnacker: | Derzeit ändert sich viel. Die DFG hat gerade einen Bericht zur Lage des Nachwuchses veröffentlicht. |
E.-L.Winnacker: | Wir haben das Emmy–Noether Programm, das die Beantragung der eigenen STelle ermöglicht. |
Ellen-Media: | Wieso ist die Zeit noch nie so gut wie heute? Ergänzungen bitte! |
E.-L.Winnacker: |
Weil sich gerade in dieser Zeit in unserem Forschungssystem so viel passiert. Ich denke an die Internationalisierung, oder an die Reformierung des Diensrechts. Bald wird es Juniorprofessoren geben, d.h. klarere Karrieremöglichkeiten. |
alang: | Wie steht’s denn mit der DFG-Nachwuchsfoerderung? Ab wann wird es moeglich die eigene Stelle bei der DFG zu beantragen? |
E.-L.Winnacker: |
Über Emmy-Noether jetzt schon. Im Herbst werden zur Frage der eigenen STellen in unseren Gremien die Entscheidungen fallen. Wir wollen sogar in die Schulen! |
GradkollHohenheim: |
Gibt es Ihrer Meinung nach nicht einen Widerspruch zwischen Exzellenzförderung in Graduiertenkollegs und fehlender sozialer Absicherung nach Beendigung des Stipendiums? |
E.-L.Winnacker: | Muß es eine solche Absicherung wirklich geben? In den meisten Fächern werden uns die Graduierten aus den Fingern gerissen. |
Sinja: |
Im deutschen Promotionssystem ist i.d.R. nicht ausreichend für die Weiter- und Fortbildung von Doktoranden gesorgt. Man hat seinen Wissenshöhepunkt zur Diplomprüfung bzw. Staatsexamen erreicht, danach geht’s meistens rapide bergab. Wie kann man diesem Umstand abhelfen? |
E.-L.Winnacker: |
Z.B. in den Graduiertenkollegs, in denen die Ausbildung zur promotion besser strukturiert wird. Leider gibt es nur Grakos bei der DFG. Damit werden nur 20% der doktoranden erfasst. |
Tarkan: |
Warum wird von vielen Nachwuchswissenschaftlern das Forschungsklima im Ausland – bevorzugt in den USA – als deutlich angenehmer empfunden und was müssen wir in diesem Punkt ändern? |
E.-L.Winnacker: |
Viele Antworten sind hier verlangt. Frühe Selbständigkeit, die Klarheit der Karrierewege, unnötige Hierarchien und natürlich die schlechte Situation der Ausstattung der Hochschulen. Deswegen eben ein Bündnis für Bildung. |
butterfly: |
Sie sagen immer wieder, Sie wollen die Position der Frauen in der Wissenschaft stärken. Und dennoch sind von den erst kürzlich gewählten DFG-Gutachtern weniger als 8 Prozent Frauen. Wie passt das zusammen? |
E.-L.Winnacker: |
Sie werden nicht von mir gewählt, sondern vom System insgesamt. Wir überlegen uns aber derzeit, dieses Auswahlsystem zu ändern, sodaß es bei der nächsten Wahl schon ganz anders aussehen wird. |
Spitzname: |
Warum gibt es in Deutschland nicht vermehrt die Möglichkeit als Nachwuchswissenschaftler zwischen Industrie und Hochschule zu pendeln? |
E.-L.Winnacker: |
Hier geht um das Tarifrecht, die Mitnahme der Versorgungsansprüche. ich denke, wir brauchen einen Wissenschaftstarif. Und schließlich ist das Verhältnis Wissenschaft/Wirtschaft bei uns noch sehr gespannt. |
E.-L.Winnacker: | Solange es unethisch erscheint, Patente zu schreiben, solange wird es schwierig bleiben. |
Floki: | Welche Kriterien gelten für anglistische Projekte, um Fördermittel der DFG zu erhalten? |
E.-L.Winnacker: | Wissenschaftliche Exzellenz, wie bei allen anderen Projekten auch. jedermann der promoviert ist, kann einen Antrag stellen. |
Presse: | Offensichtlich gehen die besten Nachwuchskräfte in die Wirtschaft. Blutet die Forschung dann nicht aus? |
E.-L.Winnacker: |
Solange nicht, wie der Nachschub kommt. Dieser aber bleibt derzeit in den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften derzeit aus. Deswegen wollen wir eben unsere Arbeit auch zum Grundstudium oder die Schulen hin ausdehnen. |
E.-L.Winnacker: |
Beantragen Sie eine Emmy-Noether-Arbeitsgruppe und suchen Sie sich einen Arbeitsplatz aus. In unserem Jahresbericht (auch auf CD und im Internet) finden Sie solche Arbeitsplätze, hoffentlich. Vielleicht wenden Sie sich auch einmal direkt an die Geschäftsstelle. |
malty: |
Herr Winnacker, Wenn Unis zukünftig als Unternehmen begriffen werden sollen, dann ist es für sie äußerst wichtig, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Was unternimmt die DFG in dieser Richtung? |
E.-L.Winnacker: |
Nachwuchsförderung steht bei uns hoch im Kurs. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, Studierende schon in den ersten Semestern an die Forschung heranzuführen, z.B. über Undergraduate Colleges oder Sommerschulen oder Kongressreisen, oder als studentische Hilfskräfte in Forschungsprojekten. Haben Sie noch andere Ideen? |
hape: | Für welchen Fachbereich haben Sie eigentlich Ihre Professur erhalten? |
E.-L.Winnacker: | Ich selbst habe Chemie studiert und in organischer Chemie promoviert. Jetzt habe ich eine Professur für Biochemie. |
Ellen-Media: | Werden durch Graduiertenkollegs der DFG nicht nur die Arbeitslosenzahlen verschönt? |
E.-L.Winnacker: |
Nein, gerade nicht, denn die Absolventen sind über zwei Jahre jünger als der Durchschnitt und finden in der Regel ganz schnell Stellen. |
Gaya: |
Betrifft Abschaffung der Habilitation: Vermutlich soll diese Maßnahme auch die Frauenförderung vorantreiben: Ist hier nicht die Gefahr gegeben, dass eine Art "Professur zweiter Klasse" geschaffen wird? |
E.-L.Winnacker: |
Dies ist dann nicht der Fall, wenn die Alternative "ohne Habilitation" zur Regel würde, was ja bei den Naturwissenschaften schon jetzt zunehmend der Fall ist. |
slubby: |
Begutachtung von DFG-Antraegen – es waere wuenschenswert, im Falle der Ablehnung, die Moeglichkeit einer Stellungnahme zu den ablehnenden Argumenten der Gutachtern zu haben. Bedenken Sie bitte, dass meist 1-2 Jahre experim. Vorabeiten einer Antragsstellung zugrunde liegen plus 3- 6 Monate fuer die Antragsschreibung selber . Werden Sie das Verfahren der Begutachtung ueberdenken ? |
E.-L.Winnacker: | Seit Jahren werden die Ablehnungsgründe ausnahmslos mitgeteilt. |
E.-L.Winnacker: |
Das Verfahren der Begutachtung selbst wird derzeit internationalisiert, die Zahl der Fachgutachter ist um ein Viertel erhöht worden. Wir denken uns überdies eine Ausweitung der Gutachterbasis aus. |
anita: |
Wie schätzen Sie den Mehrwert von unternehmerisch "gesponsorten" Professuren ein? Besteh nicht di Gefahr, die universitäre Bildung zur beuflichen Qualifikation verkommen zu lassen? Werden mit der zunehmenden Praxisorientierung aus Unis FHs? |
E.-L.Winnacker: |
Ich denke, daß das Wort Sponsor nicht mißverstanden werden darf. Ein Sponsor darf und kann nicht darüber bestimmen, was im einzelnen gelehrt und geforscht wird. Außerdem ist berufliche Qualifikation nichts "Verkommenes". |
gabi: | sitzt herr winnacker selbst am pc oder läßt er schreiben ? |
E.-L.Winnacker: | Ich stehe am Terminal und schreibe selbst. Als Klavierspieler ist das nicht so schwierig. |
DJ: |
Sie sagen, dass sie vermehrt in Schulen aktiv werden wollen, warum wird es Schülern dennoch so schwer gemacht, einen Einblick in die heutige Forschung zu gewinnen. Dies können wir aus eigener Erfahrung behaupten. |
E.-L.Winnacker: | Sie haben sicherlich recht. Mir schwebt das Beispiel der Belmonte-Zentrums vor. |
E.-L.Winnacker: |
Hier hat die Hebräische Universität in Jerusalem Chemie, Biologie und Physiksäle zur Verfügung gestellt, die technisch auf dem letzten Stand sind, und von Schülern und Lehrern besucht werden. Warum so etwas nicht auch bei uns? Es würde Schüler und Lehrer motivieren. In Göttingen gibt es dafür erste Ansätze. |
tom: |
Herr Winnacker, welche Förderungsmöglichkeiten stellt die DFG für habilitierte Wissenschaftler zur Verfügung (außer Heisenberg Stipendium) die durch die Kürzungen an den Universitäten wohl keine Professorenstelle erhalten werden |
E.-L.Winnacker: |
Sie können jederzeit einen Antrag stellen, sei es im Einzelverfahren, sei es in einem Sonderforschungsbereich. Kontake zu SFBs beschaffen wir gerne. |
hugo: | Ist es denkbar, die DFG-Gutachter aus der Industrie zu wählen, um Objektivität und Relevanz zu gewährleisten? |
E.-L.Winnacker: |
Gutachter aus der Industrie gibt es schon längst, wenn diese die notwendige Qualifikation besitzen. Objektivität erreicht man auch dadurch, daß man ausländische Gutachter beteiligt, oder mehrere Gutachten erbittet. |
slubby: |
SFBs – durch die millionenschwere Foerderung eines spez. Themenbereichs entsteht an den Unis die Struktur alles zu diesem Themenberich zu foerdern, jedoch Neu-einsteiger mit anderen Themen kaum Chancen zu geben, bzw. bei Neu-Einstellungen von Wissenschaftlern an Nicht-SFB Instituten fest zulegen, das Thema des SFBs zu uebernehmen, um bei der naechsten Foerderungsperiode auch dabei zu sein. K U R Z : jede Form der eigenstaendigen, kreativen Forschung ausserhalb der SFBs wird nicht gefoerdert – sollte die DFG nicht letztere foerdern und dafuer die SFB-Millionen kuerzen ? |
E.-L.Winnacker: |
An sich ist dies aus meiner Sicht so nicht ganz richtig. Mehr als zwei Drittel unserer Mittel geben wir für die Einzelförderung aus. Wir werden dieses Verhältnis auch sicherlich nicht zu Gunsten der SFBs verschieben. |
Pixie: | Wie wird ihre Aktivität an Schulen aussehen ? |
E.-L.Winnacker: |
Da gibt es viele Möglichkeiten. Begabte und interessierte Schüler sollen in Zukunft die Möglichkeit erhalten, selbst in der Forschung zu arbeiten, jedenfalls an Hochschulorten. Außerdem sollen unsere Antragsteller vermehrt die Möglichkeit erhalten, auch finanzielle Möglichkeiten, zusammen mit der Schule die Lehrinhalte zu verbessern. |
suede: | Haben sie beruflich und/oder privat viel mit dem Internet zu tun? |
E.-L.Winnacker: | Eigentlich schon, weil ich es als Informationsquelle nutzen muß und gerne nutze. |
Floki: | Wie lange dauert die Bearbeitungszeit für einen Projektantrag bei der DFG durchschnittlich? |
E.-L.Winnacker: |
Augenblicklich liegt der Durchschnitt bei knapp über fünf Monaten. Damit liegen wir weltweit ganz vorne, und sind auch ein wenig stolz darauf. |
Gaya: |
Bereits im Studium ist es häufig so, dass Professoren durch ihre Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen etwa Seminare thematisch nach diesen wirtschaftl. Interessen ausrichten. Wenn Sie als (Forschungs)-Vorbild im Interview mit der ZEIT Ihre Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft als positives Signal für junge Leute werten, sehen Sie da nicht ein Problem ? (Interessenskonflikte, Freiheit der Forschung) |
E.-L.Winnacker: |
Natürlich kann es hier und da Interessenkonflikte geben. Aber wir fördern beispielsweise in Transferbereichen die Forschung nur im vorwettbewerblichen Bereicht. Und noch etwas. Als Professor muß ich im Grunde nur einen Nachfolger/in ausbilden. Alle anderen gehen ohnehin in die Wirtschaft. |
Pixie: |
Gibt es Möglichkeiten als Abiturient sich schonmal einen Einblick in die Arbei der Naturwissenschaften zu verschaffen, beispielsweise durch Praktika o.ä. ? |
Moderator: | Wir werden gerade videoübertragen auf www.telebuddy.de (spontan und ungeplant :-)) |
E.-L.Winnacker: |
Genau das wollen wir in Zukunft als DFG ermöglichen. Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal ermöglich dies mit seinem Projekt TheoPrax schon jetzt. Aber ich würde auch bei lokalen Hochschulinstitute einfach mal nachfragen, z.B. in Göttingen, aber auch bei meinem alten Institut in München (Genzentrum) |
gabi: | was machen belmonte-zentren ? |
Ellen-Media: | Wie sind die Belmonte-Zentren organisiert? |
E.-L.Winnacker: |
Das ist eine Einrichtung der Hberäischen Universität in Jerusalem. Diese stellt Experimentallabors auf dem letzten Stand der Technik zur Verfügung. Lehrer mit ihren Schülen machen dort ihren eigenen Unterricht. Außerdem gibt es dort Lehrerfortbildung. |
suede: |
Warum werden die Geisteswissenschaften oft so stark unter-, die Wirtschafts- und Naturwissenschaften so überbewertet? Haben die "Dichter und Denker" ein Imageproblem? |
E.-L.Winnacker: |
Bei der DFG ist das nicht der Fall. Und wenn man insgesamt an Studienanfänger denkt, dann auch nicht. Die Zahl der Anfänger in den Naturwissenschaften bricht derzeit stark ein. DAs Imageproblem haben in Deutschland die Naturwissenschaftler. |
suede: |
Wie sehen sie die Chancen für Nachwuchswissenschaftler in neuen Fachbereichen wie zum Beispiel Medienwissenschaft? Wird es da in nächster Zeit einen Boom geben oder ist es nur eine Modeerscheinung? |
E.-L.Winnacker: |
Ich glaube ehrer nicht, daß es eine Modeerscheinung ist. In dieser Medienwelt bedarf es auch einer wissenschaftlichen Untermauerung und, vor allem, guter Ausbildung. |
login: | Wie erklären Sie sich das zurückgehende Interesse an den Naturwissenschaften? |
E.-L.Winnacker: | Wer nicht glaubt, daß ich selber antworte, kann mich im Internet unter www.telebuddy.de sehen! |
Pixie: | Wo werden ihre Ergebnisse wegen der Praktika dann zu erfahren sein ? |
E.-L.Winnacker: |
Dafür gibt es viele Gründe, z.B. die Tatsache, daß unsere Hochschulen so stark unterfinanziert sind. Siehe meinen Aufsatz in der heutigen "Die Woche". Vielleicht liegt es auch an der Scientific Literacy. In diesem Lande ist man in einigen Kreisen sogar stolz darauf, nichts über Mathematik oder Physik zu wissen. Das muß sich ändern! |
E.-L.Winnacker: | WAs wir, die DFG, in SAchen Schule tut oder tun wird, erfahren sie im Internet unter www.dfg.de. |
Jetzia: | Abgesehen von den von Ihnen empfohlenen Praktika, wie finde ich zum richtigen Studiengang an der richtigen Uni |
E.-L.Winnacker: | Erfahren Sie demnächst im Internet, den unsere www-Seiten werden gerade überarbeitet. |
E.-L.Winnacker: |
Es gibt einerseits gute Vorbilder, siehe unsere Preisträger. Außerdem machen Sie bitte immer das, was Ihnen Spaß macht, und worin Sie gut sind. Außerdem haben deutsche Unis in der Regel inzwischen sehr gute Studienberatung. Die Wissenschaftler selbst wären natürlich gut beraten, sich für eine solche Beratung in den Schulen zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie an einem Uniort sind, rufen Sie doch einmal einen Professor an. Er oder sie beißen sie meistens nicht. |
Nina: |
Zum Emmy-Noether-Programm: Welche Chance räumen Sie Absolventen dieser Förderung ein, tatsächlich an einer deutschen Universität berufen zu werden? |
E.-L.Winnacker: |
Beste Chancen. Das Programm läuft erst seit einem Jahr, so daß wir noch keine Erfahrungen haben. Die Auslese auf Exzellenz ist jedoch so streng, daß die Hochschulen sich um die Kandidaten am Ende reißen werden. |
Pixie: |
gibt es ihrer Meinung nach gute Fachzeitschriften um auf dem was die Naturwissenschaften betrifft, Laufenden zu bleiben ? Das meißte Spezielle, was hier angesprochen wird, ist für einen Neuling wie mich doch sehr fremd. |
wz: | Informationen zu den deutschen Universitäten gibt es auch unter www.hrk.de |
E.-L.Winnacker: |
Es gibt zahllose Möglichkeiten. Gut sind natürlich Science und Nature, aber auch Science-next-wave, im Internet, wo sie auch etwas über Karriere möglichkeiten erfahren. Neuerdings sind auch die Tageszeitungen eine hervorragende Quelle für naturwissenschaftliche Information. |
suede: | Haben sie ein Vorbild? |
E.-L.Winnacker: | Vielleicht Martin Luther. |
login: |
Die Entwicklung im BEreich des Informatikstudiums stimmt hoffnungsvoll. Doch macht die Politik alles wieder "kaputt" durch die unzureichende finanzielle Unterstützung der Universitäten? |
E.-L.Winnacker: |
In der Tat, aber es ist längst nicht nur die Politik. Ich denke daß vermehrt auch die anderen Ressourcen dieses Landes sich ihrer Universitäten mehr besinnen müssen, als bisher. Ich weiß auch ganz konkret, daß einige Bundesländer im Bereich der Informatik selbst aktiv werden. Die DFG hat gerade einen Bioinformatik-Wettbewerb abgeschlossen. |
d_mike_p: | Wird es in Zukunft eine deutschlandweite einheitliche Regelung fuer den Bachelor und den Master geben? |
E.-L.Winnacker: |
Wichtig sind hier internationale Lösungen, und wichtig, daß überhaupt ein Creditsystem geschaffen wird, das die Mobilität tatsächlich erlaubt. |
Ringo: |
Frage zu einem anderen Thema: Stimmt es , das die DFG das Pilotprojekt mit der Moeglichkeit volle Stellen fuer Doktoranden wieder gestoppt hat? |
E.-L.Winnacker: | Nein, wir haben es gerade sogar verstärkt, und zwar für alle Bereiche, in denen die Nachfrage besonders groß ist. |
gabi: | bin journalistin/dpa, wie resümieren sie diesen ersten live-chat herr winnacker ? |
E.-L.Winnacker: | Es hat spaß gemacht. Warum nicht bald einen zweiten! |
Tubs: |
Letzte Frage: Wie kann die DFG dazu beitragen, dass der Frauenanteil in den wissenschaftlichen Spitzenpositionen ansteigt? Was wird die DFG beispielsweie in ihren Regularien einräumen, um die Situation und die wissenschaftliche Karriere für Frauen zu fördern. Als Beispiel sei genannt, dass in den Richtlinien der DFG für die Zuteilung von Projektmittel berücksichtigt werden könnte, dass Frauen durch Mutterschaft und ggf. Erziehungsurlaub eine Verlängerung ihrer Projektzeiten und damit eine Erhöhung ggf. von Projektmitteln erforderlich wäre. |
E.-L.Winnacker: | Dies geschieht teilweise schon jetzt und soll in Zukunft auf alle unsere Programme ausgedehnt werden. |
Moderator: |
Lieber Professor Winnacker, wir von politik-digital möchten uns ganz herzlich bei Ihnen für diesen Chat bedanken, und erst recht dem Publikum welches so zahlreich erschienen ist! |
Moderator: | Wir möchten uns noch beim idw für die Bereitstellung von Internet und Technik herzlich danken! |
E.-L.Winnacker: |
Schreiben Sie mir an die DFG, wenn Sie noch Fragen haben. Den nächsten Chat werden wir wieder rechtzeitig ankündigen. Herzlichen Dank für die Fragen! |
Pixie: | Vielen Herzlichen Dank an Herr Winnacker für seine Antworten |
Tubs: | wie kann ich die ersten Teile des Chats nochmal lesen? |
Moderator: | Erscheint in Kürze auf www.politik-digital.de im Transcripte-Bereich. |
Ellen-Media: | Auch wir danken! |
Jetzia: | Wo werden sie den nächsten Chat ankündigen? |
E.-L.Winnacker: | Wie dieses Mal, in Tageszeitungen und auf unserer Web-Page. |
login: | Ciao und Tschüß |
godi: | Wie kann man den Rückblick einsehen? |
Moderator: | Geben Sie uns 5 Minuten ihn zu erstellen.. 😉 |
henk64: | Auf Wiedersehen, alle. |
E.-L.Winnacker: | Eben erfahre ich, daß Mitarbeiter der GEschäftsstelle zuhören oder zusehen. Guten Appetit! |
wz: | danke |
Pixie: | Auf Wiedersehen, bis dann |