Moderator: | Ein Moment Geduld bitte noch, Herr Stoiber ist soben eingetroffen und es kann gleich losgehen. |
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Moderator: | Ich gebe Bescheid, sobald im Video etwas zu sehen ist. Also nur noch etwas Geduld. |
Moderator: | Videoübertragung läuft, danke TV1. |
Moderator: | Lieber Herr Stoiber, willkommen im Chat von politik-digital und TV1 |
Goldberg: | Sehr geehrter Herr Stoiber, welche Maßnahmen werden momantan ergriffen, um den High Tech Standort Bayern weiter nach vorne zu bringen? |
EdmundStoiber: | Wir haben 2,3 Milliarden Mark in den Start einer High-Tech-Offensive gesteckt. Diese umfasst die Medizin-Technik, die Kommunikationstechnik und etwa 50 Millionen lokale Projekte. |
Umweltschützer: | anstatt mehr Verkehr auf die Schiene wird immer mehr Schwerverkehr auf der Strasse abgewickelt-WARUM??? |
EdmundStoiber: | 50 Millionen Mark für lokale Projekte… |
EdmundStoiber: | Es wird mittlerweile mehr Geld für die Schieneninfrastruktur als für die Strasseninfrastruktur aus. |
uta: | Hätten Sie einen Vorschlag, wie man die hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern reduzieren kann ? Die Menschen aus diesen Bundesländern können ja schließlich nicht alle nach Bayern kommen. Studiert man Stellenanzeigen in der Süddeutschen oder FAZ sind kaum lukrative Stellenangebote in den neuen Bundesländern zu finden. Hier sieht man doch deutlich, wo die Industriemetropolen zu finden sind (so sehr viel Bayern). Eine weitere Frage wäre, wie stehen Sie zu dem Problem des Lohnunterschiedes zwischen Ost und West. |
EdmundStoiber: | Die rot-grüne Bundesregierung handelt bedauerliche Weise nicht so, wie sie angekündigt hatte. |
Josef.S.: | Herr Stoiber, können Sie sich ein Bayern ohne bäuerliche Landwirtschaft vorstellen? Denn wenn die derzeitige Entwicklung so weitergeht, bleiben nicht mehr viele Vollerwerbslandwirte übrig! Und Nebenerwerbslandwirte gibt es nur eine Generation lang! Außerdem würden mehr Vollerwerbslandwirte den Arbeitsmarkt entlasten!! |
EdmundStoiber: | Die Infrastrukturen sind in den östlichen Ländern zumeist noch etwas schlechter als im Westen. Die Unterschiede können innerhalb einer Zeitspanne von nur ca. 10 Jahren nicht ausreichend ausgeglichen werden. |
Josef: | Wie sieht es finanziell mit Bayern aus? |
EdmundStoiber: | Der Staat stellt entsprechende Fördermittel zur Verfügung um die Bildungsinfrastruktur zu fördern. Der Prozeß dürfte aber sicher noch ca. 10 Jahre dauern. |
EdmundStoiber: | Bayern ist ohne die Landwirtschaft bestimmt nicht mehr so attraktiv. Ein Bayern mit Laptop und Lederhose könnte nicht ohne die gepflegten Kulturlandschaften nicht exitieren. |
EdmundStoiber: | Doch die europäische Union lässt uns nicht soviel Spielraum, wie wir in diesem Bereich gerne haben würden. |
Moderator: | Wie sieht es finanziell mit Bayern aus? |
Grunauer: | Herr Dr. Stoiber, sind Sie privat auf dem neuesten EDV-Stand ? |
EdmundStoiber: | Wir sind das Land mit der geringsten Verschuldung (3500,-/Kopf). Damit liegen wir ca. bei der Hälfte des Bundesdurchschnittes. |
michaelzambelli: | falls ja: ich finde es mächtig schade um bayern, dass der herr stoiber so ein theater um den länderfinanzausgleich macht, obwohl die bayern 40 jahre selber die hand aufgehalten haben ! wie ist ihr weiteres vorgehen…? |
EdmundStoiber: | Bei einem Haushalt von 60 Milliarden Mark haben wir Schulden von 30 Milliarden Mark. Bayern ist das einzige Land, das mehr Einnahmen hat/Jahr als Gesamtschulden. |
EdmundStoiber: | Bayern gibt etwas mehr als 5% seines Haushaltes dafür ab. Und diese Summe ist meines Erachtens zu groß. Schwächere Länder müssen natürlich unterstützt werden, aber alles über dem Bundesdeutschen Durchschnitt an Einnahmen muss eben dafür verwendet werden. |
hans: | wird frau merkel aus den reihen der csu die volle unterstützung genießen oder gibt es vorbehalte gegen sie als frau oder als frau aus dem osten |
EdmundStoiber: | 10 Jahre lang zahlen wir ein, 38 Jahre haben wir profitiert. Aber in diesen 10 Jahren haben wir mehr gegeben, als wir jemals daraus erhalten haben (ca. 1/2 Milliarde Mark mehr). Das große Problem aber ist, das Bayern das einzige "Nehmerland" ist, wleches zum "Geberland" geworden ist. |
EdmundStoiber: | Beispiel: Wenn das Saarland 1 Mio. mehr Steuern einnimmt, bleiben ihm gerade mal 13.000 Mark. Der Rest geht in den Ausgleich. Darum ist der Anreiz sich anzustrengen mehr Struktur zu schaffen nicht gegeben. Und diese Tatsache möchte ich ändern. |
EdmundStoiber: | Sie bekommt selbstverständlich die volle Untersttüzung. Es gibt in keinster Weise irgendwelche Vorbehalte gegen sie. Ich kenne sie bereits seit 10 Jahren als kompetente Kollegin und hoffe dass sie in 8 Tagen auch Erfolg haben wird. |
Crossrate: | Herr Stobier wurde im Spiegel (letzte Ausgabe) zitiert: "wenn sie (Fr. Merkel) schon nicht zu verhindern sei, werde man sich arrangieren!" Wird Fr. Merkel also jetzt ein Bauernopfer für die Fraktion, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Herrn Stobier den Weg zu ebnen zur Kandidatur zum BK und gleichzeitig das lästige Problem der ausstehenden "Ossi"-Kandidatur zu lösen??? |
EdmundStoiber: | Das Zitat stimmt natürlich nicht. Ich habe immer nur darauf hingewiesen, dass man als so große Partei auch darauf achten sollte, dass auch Länder- und nicht nur Bundespolitiker dabei sind. Es gibt nur ein gemeinsames Ziel: Die Union auf die gleiche Augenhhe bzgl. der Akzeptanz in der Bevölkerung zu heben wie im Moment rot/grün. |
Tobias: | Sehr geehrter Herr Stoiber, mich würde interessieren, ob sie in Bayern bleiben, oder gerne für die Wahl zum Bundeskanzler kandidieren würden? |
EdmundStoiber: | Ich möchte meinen Posten als Ministerpräsident weiterhin behalten und diesen weiterhin ausfüllen. Ich habe mitgeholfen Bayern an die Spitze zu bringen und möchte daran weiter arbeiten. |
EdmundStoiber: | Bayern ist natürlich ein selbstbewusstes Land, das älteste Land und hat eine sehr lange Tradition von fast 1000 Jahren. Es hat immer eine gewisse Sonderrolle gespielt. Wir waren immer überzeugte Deutsch, haben aber immer versucht für Bayern das beste herauszuholen. Ich glaube nicht, dass ein bayerischen Kandidat nicht Kanzler werden könnte, auch wenn er es vielleicht ein wenig schwerer hätte, als ein norddeutscher. |
Niedersachse: | Herr Soiber, wer wird nach Ihrer Meinung Kanzlerkandidat der Union? |
EdmundStoiber: | In 2 Jahren kann sich noch sehr viel entwickeln. Ich finde es sehr gut, dass sich der Bundekanzler erst realtiv spät auf einen Konkurenten einstellen muss. |
FCBFan: | Herr Stoiber, ich hätte da eine Frage bezüglich des unsäglichen Themas Stadionneubau: Wie sieht´s denn zur Zeit aus? Gibt´s Hoffnung für alle Fussballfans, dass wir auf einen baldigen Neubau warten können? |
EdmundStoiber: | Ich verstehe als Fußballanhänger jeden der sich ein neues Stadion wünscht. Allerding muss ich auch feststellen, dass in München kein Platz existiert, der ohne Widerstände für ein neues Stadion geeignet wäre. |
EdmundStoiber: | Die Entscheidung über eine Neugestaltung des Stadfions fällt in ca. 5-6 Wochen. |
Michael22: | Herr Stoiber, wann denkt man endlich bundesweit über die Einführung einer Autobahngebühr für ausländische Nutzer insbesondere LKW-Verkehr nach? |
EdmundStoiber: | LKWs zahlen bereits eine Gebühr, die 2003 beachtlich angehoben werden soll (0,25 Pf/km). Ich bin der Auffassung, dass dies nicht reicht. Wir benötigen zudem eine Gebühr für PKWs, da wir schließlich ebenfalls die Infrastrukturen in unseren Nachbarländern mitfinanzieren. |
Schafhans: | Wie betrachten Sie langfristig die Atomenergie? Ist es nicht endlich an der Zeit auch hier vielmehr die erneuerbaren Energien zu favorisieren? |
EdmundStoiber: | Ohne Strassenbenutzungsgebühren für PKWs wären wir nicht in der Lage die Struktur ausreichend zu erweitern. |
EdmundStoiber: | Ich wünsche ebenfalls mehr erneuerbare Energiequellen. Allerdings ließe sich der Ausfall der Energie aus den AKWs durch erneuerbare Quellen nicht ersetzen. Man müsste dies mich Kohlekraftwerken ersetzen, mit allen Konsequenzen für das Klima. Daher meine ich, dass wir zumindest in naher Zukunft beides verwenden müssen. Zudem macht es wenig Sinn national aus der Kernenergie auszusteigen und dann aus den Nachbarländern Strom zu kaufen. |
frankf: | herr stoiber sind sie noch mit helmut kohl befreundet? |
EdmundStoiber: | Es wäre sicherlich zuviel gesagt, von einer Freundschaft zwischen uns zu reden. Ich sage, dass er ein großer Kanzler Deutschlands war, trotz seiner Verfehlungen. Daher würde ich auch niemals so viele Steine werfen, wie viele seiner ehemaligen "Freunde". |
Moderator: | Zum Spiegel-Zitat, welches Sie vorhin wiederrufen haben: |
Curt: | Im Zitatedementieren haben Sie ja einen Partner in Österreich, Jörgl Haider, der fast nur noch von Ihrer Partei als gleichberechtigter Partner behandelt wird. Nicht einmal ein Wort über seine faschistischen Parolen haben sie von sich gegeben, keine Kritik, sowas macht mir als Bürger eines Landes, in dem Ihre Partei jahrelang mitregiert hat, doch etwas Angst… |
EdmundStoiber: | Ich kann Ihre Angst nicht verstehen. Sie gehen von Klischees und völlig falschen Tatsachen aus. Die CSU und ich haben mit Herrn Haider nicht gemein. Wir haben immer deutlich gemacht, dass er kein vollwertiger Politiker ist. |
Kater: | Hallo,herr stoiber,was würden sie machen wenn ihr kind mit einer/m Farbigen zusammen leben würde? |
EdmundStoiber: | Er bezeichnet KZs als Straflager und bezeichnet die Methoden der Nazis als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen… |
EdmundStoiber: | Gar nichts. Meine Kinder sind als selbstständige Persönlichkeiten erzogen worden. Ich würde Ihnen bei diesem Thema nicht hereinreden. |
SebastianHertel: | Guten Abend Herr Stoiber! Möchte Ihnen hiermit nur mitteilen, dass Sie auch im SPD geführten HAMBURG VIELE ANHAENGER haben. – Schade, dass Sie und die CSU nicht bundesweit "greifbar" ist + |
Jan-Chr.: | Herr Stoiber, wann kann man ausserhalb Bayerns endlich CSU wählen ? |
Ideologe: | Was halten Sie von der Idee des Kanzlers, Greencards an ausländische IT -Fachkräfte zu verteilen |
EdmundStoiber: | Die Diskussion wurde bereits 1976 begonnen. Mit der CDU gäbe es nur Schwesterkämpfe und man würde dadurch der SPD den Weg ebnen. Auch die Vorschläge, die CSU in Sachsen oder Thüringen einzuführen wurde abgelehnt, da sich CDU und CSU durchaus beeinflußen. |
EdmundStoiber: | Ich halte es für notwenig SPitzenkräfte, die wir selber nicht haben, in unser Land zu holen um die Volkswirtschaft zu stützen. Aber ich kann dies nicht auf Informationstechniker beschränken sondern es müsste die Einwanderungspolitik Deutschlands grundlegend geändert werden. Die Teilung von Asylsuchenden und Spitzenkräften ist nicht in Ordnung. Man müsste das Asylrecht verändern und damit auch die Zuwanderung illegaler Einwanderer vermindern. |
meier: | Was sind die Hintergründe für die Green Card für Programmierer? Da Programme doch in jedem Teil der Welt geschrieben werden können und per E-Mail versandt werden? |
Kremerer: | Was sagen sie Zu Herrn Rüttgers spruch "KINDER STATT INDER" |
EdmundStoiber: | Nicht alles. Die gesamte Branche fordert mehr Informatiker. Wir müssten mehr ausbilden als wir es momentan tun. Aber dieses Studium ist nicht besonders beliebt, da es auch entsprechend schwer ist. |
LynX: | Das Studium Informatik ist schwer und unbeliebt, weil es zu 50% am praktischen Bedarf vorbeilehrt. Wann kommen Professoren aus der Praxis statt aus der Mathematik? Wann können Studenten entscheiden, welche Leute ihnen was beibringen können? |
EdmundStoiber: | Die Studenten können sich die FHs und Unis aussuchen. Wenn Ihnen ihre FH nicht zusagt, können sie diese doch wechseln. Ich glaube nicht, dass es an den Professoren liegt. Je mehr die ganze Thematik in den Mittelpunkt rückt, desto besser ausgebildete Lehrer werden wir aber auch bekommen. |
Ralf: | Herr Stoiber, bewerten Sie den Wahlsieg von Putin eher positiv oder negativ?? |
EdmundStoiber: | Ich bewerte ihn eher positiv, weil Russland damit einen starken, selbstbewussten und berechenbaren Präsidenten bekommt. Russland brauch eine solche Führung, die es in letzter Zeit nicht hatte, damit auch wir wissen, woran wir sind. |
Amberger: | MIt welcher Rechtfertigung ist das Abitur in Bayern erheblich schwerer als in anderen Bundesländern, zumal diese unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen von ZVS wohl eher kaum berücksichtigt werden? |
EdmundStoiber: | Wir müssen unsere Kinder so gut ausbilden, dass sie mit ihren Kolleginnen/-en in Europa mithalten können. Ich möächte nicht, dass Absolventen privater Schulen einen Vorteil gegenüber denen von öffentlichen Schulen haben. |
ToniJackson-US-Bürge: | Dear Ministerpraesident, the new economy needs modern politicians. People, who understand the possibilities about the technology. What´s goning on in your party? Is there a chance for young people? |
EdmundStoiber: | We do have young people, who are understanding these topics. But we must give them the chances to reach the top of politics. |
JOJO: | Könnten Sie sich eine entschärfung der Gesetzt im Bezug auf Canabis vorstellen? |
EdmundStoiber: | Nein! Denn jede Sucht ist schelcht und gesundheitsgefährdend. |
pdsöko: | Alkohol ist noch schlimmer |
EdmundStoiber: | Alkohol ist eine hunderte Jahre alte Tradition, die man nicht substantiell ändern lann. Zudem sinkt der Alkoholgenuß von jeder Generation zu jeder Generation. – Es gibt einen alten Trinker, aber keinen alten Drogenkonsumenten 😉 |
Moderator: | Sehr geehrter Ministerpräsident Stoiber, es war uns ein Vergnügen aus einem reichhaltigem Angebot knifflige Fragen zu stellen. Dankeschön von politik-digital und TV1, und kommen Sie bald wieder. Es besteht offensichtlich noch viel mehr Bedarf! |
Marcel: | aber es man macht sich doch durch den konsum von canabis nicht abhängig! Wussten Sie das nicht?? |
EdmundStoiber: | Danke schön. |
pdsöko: | Dann müssen Sie auch Bier verbieten |
Philipp: | Werden Sie solche Live-Chats häufiger machen? |
EdmundStoiber: | Man muss zu einer "schlechten" Tatsache nicht noch weitere hinzufügen. |
Curt: | Jede Sucht ist schlecht und gesundheitsgefährdend? Die Alkoholsucht ist weitaus gefährlicher und folgenschwerer als der Konsum von Canabis, genauso steht es mit nornmalem Tabak. |
Henrik: | Wann ist der nächste Chat bei Politik-digital? |
Moderator: | Schauen Sie auf die Termine-Seite von www.politik-digital.de! |
Moderator: | Wir möchten uns noch bei T-Online entschuldigen, die Fehlinformation was den Beginn des Chats betrifft war nicht von T-Online verschuldet. |