Moderator: Sehr geehrte Frau Dr. Schavan, wir begrüssen Sie ganz herzlich im Chat
von politik-digital und dem Cornelsen Verlag. Wir freuen uns, dass Sie im
Rahmen des Kongresses "Schule trifft Wirtschaft" Zeit gefunden haben und
nun von den Räumen des Badischen Sparkassenverbandes in Mannheim aus den
Chattern Rede und Antwort stehen. Besonders begrüssen möchten wir auch die
Schülergruppe des Kant-Gymnasiums in Weil am Rhein, dass sich eigens auf
diesen Chat vorbereitet hat, um "ihre" Ministerin auf Herz und Nieren zu
prüfen. Los geht´s mit der ersten Frage:
kant10: Guten Tag, Frau Schavan! Vielen Dank, dass Sie mit uns diskutieren.
Darf ich Sie gleich mal etwas eher Persönliches fragen? Wenn Sie heute
Schülerin wären – wären Sie mit der derzeitigen Situation an den Schulen
(Lehrermangel, veraltete Einrichtung usw.) zufrieden?
AnnetteSchavan: Als Schüler ist man nie ganz zufrieden. Das war ich auch zu meiner
Schulzeit schon nicht. Aber ganz persönlich und ehrlich gesagt: Ich finde,
dass sich zwischen meiner Schulzeit und Eurer Schulzeit sehr viel
Positives entwickelt hat. Seit damals sind die Klassen kleiner geworden
und das Durchschnittsalter der Lehrer hat sich schon in diesem Jahr leicht
verändert, weil 5000 junge Lehrerinnen und …
AnnetteSchavan: Lehrer neu in die Schulen gekommen sind. Ich glaube also, ich wäre
ziemlich zufrieden.
Kant7: Guten Tag Frau Schavan, wir Schüler in Baden-Württemberg haben das
Gefühl, dass wir aufgrund der immer höheren Anforderungen im Abitur
gegenüber anderen Abiturienten aus anderen Bundesländern benachteiligt
werden. Was wollen Sie dagegen tun?
AnnetteSchavan: Der Abiturdurchschnitt in Baden-Württemberg ist seit vielen Jahren im
Bundesdurchschnitt herausragend gut…
AnnetteSchavan: Es soll bei uns nicht schwerer sein, es soll so gut sein, dass
Abiturienten und Abiturientinnen wirklich gut auf das Studium oder eine
berufliche Bildung vorbereitet sind….
AnnetteSchavan: Deshalb ist unser Abitur auch besser anerkannt als in Hamburg oder
Niedersachsen.
Kant8: Liebe Frau Schavan, was hielten Sie von einem bundeseinheitlich
geregelten Schulsystem, um Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten z.B.
zwischen Baden-Württemberg und anderen Bundesländern zu beheben?
AnnetteSchavan: Auch die neue Oberstufe soll es nicht einfach schwerer machen, sondern
interessanter und im Blick auf die Anforderungen des Studiums
angemessener.
Kant7: Ja aber, meinen Sie, dass das Bonussystem bei der Studienzulassung
ausreicht oder sollte nicht vielmehr der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen
der selbe sein?
AnnetteSchavan: Ich finde, dass die ZVS ganz abgeschafft werden sollte. Und die
Hochschulen ihre Studierenden selbst auswählen, bzw. die Studierenden ihre
Hochschulen selbst auswählen sollten….
AnnetteSchavan: Außerdem bin ich dafür, dass es in allen Ländern ein Zentralabitur
gibt. Und schließlich konkurriert Ihr bei der ZVS nicht mit Hamburgern
sondern ausschließlich mit Baden-Württembergern.
HansPeter: Guten Tag Frau Ministerin, warum wollen sie die Allgemeinbildung
fördern, wo doch immer mehr fachspeziefisches Wissen gefragt ist
?
kant1: Sehr geehrte Frau Schavan, ich möchte von Ihnen gerne wissen: Was ist
ihnen in der Bildung wichtiger- das Fachwissen oder das
kulturelle/philosophische Wissen? Oder: Wollen sie eher eine Lern- oder
eine Denkschule?
AnnetteSchavan: Zu Hans.-Peter: Aus einem gebildeten Menschen kann sehr gut ein
Spezialist werden. Aus einem Spezialisten wird aber nicht so schnell ein
gebildeter Mensch. Die Hochschulen und die WIrtschaft fragen nicht nach
Spezialkenntnissen, sondern nach Grundlagen. Spezialwissen wird im Studium
oder in der beruflichen Bildung erworben.
AnnetteSchavan: Zu Kant1: Denken lernen ist schon mal nicht schlecht. Dann finde ich,
dass zur Bildung Wege zu Wissen, Urteilskraft und Selbständigkeit gehören.
Mir persönlich ist dabei all das besonders wichtig, was zur Urteilskraft
verhilft. …
AnnetteSchavan: Dazu gehört kulturelle Bildung, dazu gehört die Beschäftigung mit der
Substanz unseres Grundgesetzes und unserer Rechtsordnung. Kurzum:
Fachwissen im Sinne von Grundlagen und Kompetenz zur Bewertung gehören
zusammen.
Knert: Was versprechen Sie sich von der Erhöhung der Anzahl der
Prüfungsfächer im Abitur?
AnnetteSchavan: Das Profilfach und das Neigungsfach sollen den gleichen Stellenwert
haben wie die drei für alle verbindlichen Fächer. …
AnnetteSchavan: Sie sollen nicht benachteiligt sein.
julian: Was halten sie von einem flexibler gestaltetem Fächerwahlsystem d.h.
talentorientierter wählen zu können und nicht wenn man künstlerisch
unbegabt ist Kunst oder Musik wählen zu müssen?
AnnetteSchavan: Wir haben ein talentorientiertes Gymnasium mit vielen verschiedenen
Profilen, allgemeinbildende und berufliche Profile….
AnnetteSchavan: Ich finde es richtig, wenn Schülerinnen und Schüler Schwerpunkte
setzen können, die ihren Interessen entsprechen. Aber gymnasiale Bildung
meint mehr. Es ist keine gute Vorbereitung auf Studium und Beruf, wenn wir
glauben, nur das lernen zu müssen, was uns besonders liegt. Das hat mit
dem Anspruch der Allgemeinbildung zu tun.
Kant13: Guten Tag Frau Schavan! Sie meinten neulich: "Manche Bildungsdebatte
in Deutschland würde realistischer geführt, wenn wir wahrnehmen würden,
was wirklich in den Schulen passiert." Was passiert denn im Moment
wirklich an den Schulen?
AnnetteSchavan: Viel! Ich besuche jede Woche in Baden-Württemberg eine Schule. Dabei
stelle ich fest, dass wirklich viel in Bewegung ist. …
AnnetteSchavan: Es gibt allein 6000 Arbeitsgemeinschaften in Musik, 1500
Theater-Arbeitsgemeinschaften, über 100 Juniorfirmen, 2200 innovative
Schulprojekte mit dem Computer, Streitschlichterprogramme,
Schülermentorenprogramme….
AnnetteSchavan: … neue Lernformen und vieles andere. Übrigens gibt es viele
Lehrerinnen und Lehrer, die sich sehr engagieren für die Zukunft ihrer
Schülerinnen und Schüler, mit ihnen eine Lehrstelle suchen, sie im Blick
auf ihr künftiges Studium beraten, mit Schülern auf Klassenfahrt, in die
Skifreizeit und auf Exkursionen gehen. Ich finde wirklich, es ist mehr los
als manche denken.
kant11: Glauben sie wirklich, dass das was sie gezeigt bekommen dem realen
Schulalltag entspricht?
AnnetteSchavan: Das ist immer nur ein Ausschnitt. Mir wird übrigens nicht nur etwas
gezeigt, mir werden in der Regel Probleme geschildert. Wir reden viel über
Defizite, und natürlich weiß ich, dass es in unseren Schulen auch manches
gibt, was nicht so toll ist. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass wir
ein bisschen verliebt sind in die Defizite.
Plinius: Guten Tag Frau Ministerin, wir Schüler in Baden-Württemberg würden
gerne wissen, welche Überlegungen -außer den Sparmaßnahmen- spielten bei
der Oberstufen Reform eine Rolle?
AnnetteSchavan: Die Neuordnung der Oberstufe ist keine Sparmaßnahme….
AnnetteSchavan: In Wirklichkeit werden für die Schulen in Baden-Württemberg in jedem
Jahr mehr Geld ausgegeben als im Jahr zuvor. Im übrigen ist
Baden-Württemberg (mit Bayern) das Land mit den höchsten Bildungsausgaben.
Die neue Oberstufe soll Schwachstellen beheben, die von den Hochschulen,
von der Wirtschaft und übrigens auch von den allermeisten Schulleitern
beklagt werden: …
HansPeter: Warum wurden die Schüler nicht stärker bei der OS-Reform miteinbezogen
?
AnnetteSchavan: zu viel Spezialisierung, zu wenig Grundlagen, zu wenig
Naturwissenschaften… Wir brauchen eine moderner Oberstufe. Deshalb die
Reform.
Moderator: entschuldigen sie bitte ich war wohl etwas voreilig
AnnetteSchavan: Zu HansPeter: Der Landesschülerbeirat ist von Anfang an beteiligt
gewesen und hat uns auch wichtige Anregungen gegeben, die wir aufgenommen
haben. Es haben über 50 Diskussion mit Mitarbeitern des Ministeriums in
den Gymnasien stattgefunden. An jeder Diskussion konnten sich die
Schülerinnen und Schüler beteiligen….
AnnetteSchavan: Ich bin in den zwei Jahren zig-fach im Land unterwegs gewesen und habe
auch mit Schülern diskutiert….
AnnetteSchavan: Von diesen Gesprächen weiß ich, dass es von Schülern unterschiedliche
Meinungen zu dieser Reform gibt.
Kant5: Hallo Frau Schavan! Der Umgang der CDU mit der Parteispendenaffäre ist
auch in Ihrer eigenen Partei umstritten. Wie beurteilen Sie in dieser
Hinsicht das Im-Amt-Bleiben Roland Kochs in Hessen und die Tatsache, dass
Helmut Kohl wieder hofiert wird, vor allem im Hinblick auf die
Glaubwürdigkeit unserer Demokratie?
AnnetteSchavan: Die Affäre hat der Glaubwürdigkeit der CDU sehr
geschadet….
AnnetteSchavan: Hofiert wird allerdings bei uns niemand. Ich finde es richtig, dass
wir unterscheiden zwischen den politischen Leistungen von Helmut Kohl,
z.B. im Hinblick auf die Deutsche Einheit und die Einigung Europas, und
seinen Verfehlungen in der Spendenaffäre. Das hat nichts mit hofieren zu
tun….
AnnetteSchavan: Ihr könnt Euch vorstellen, dass vor allem wir Jüngeren in der CDU
ziemlich verärgert sind durch das, was die Spendenaffäre mit sich bringt.
….
AnnetteSchavan: Im Blick auf Hessen geht es um Vorgänge, die vor der Zeit von Roland
Koch liegen. Und ich weiß, dass Roland Koch in Hessen ein sehr beliebter
Ministerpräsident ist.
kant1: Was kann die Schule ihrer Meinung nach zur Herausbildung eines
demokratischen Bewusstseins tun ( z.B. gegen den
Rechtsradikalismus)?
AnnetteSchavan: Zur Schule gehört die Beschäftigung mit all dem, was europäische
Kultur und europäisches Selbstverständnis prägt: die Leidenschaft für
Demokratie, ein Verständnis vom Menschen als Person mit unverwirkbarer
Würde, vernunftgeleitete Wertorientierung und auch die Traditionen des
Christentums….
AnnetteSchavan: Gegen Zynismus und Extremismus muss Leidenschaft für die Demokratie
entwickelt werden, gegen einfache Parolen, gegen die schnellen Lösungen.
Und natürlich ist auch wichtig zu lernen, Konflikte eben nicht mit
Zynismus und Gewalt lösen zu wollen. Jede Schule ist so etwas wie eine
kleine Polis. Da gibt es viele Situationen, in denen sich das
selbstverständlich lernen lässt….
AnnetteSchavan: Und vieles, was in unseren Bildungsplänen steht, ist auch gut geeignet
dazu.
raphaelsmile: Frau Schavan, darf ein Schulleiter einer Schülerzeitungsredaktion
verbieten, die Zeitung in der großen Pause zu verkaufen? Er möchte, dass
wir sie nach der Schule verkaufen!
AnnetteSchavan: Dürfen darf er schon. Er ist ja der Hausherr. Aber leider kenne ich
nicht seine Gründe, weshalb ich dann auch nur so allgemein antworten
kann.
Kant4: Hallo Frau Schavan, eine Frage zum Thema "Leitkultur": Wie verträgt
sich ihre Entscheidung von 1998, einer türkischen Lehrerin den Schuldienst
zu versagen, weil sie auf das Tragen des Kopftuches besteht, mit der
Verfassung, in der es doch heisst: "Die Freiheit des Glaubens, des
Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen
Bekenntnisses sind unverletzlich"?
AnnetteSchavan: Das war keine Frage der Leitkultur, zumal ich finde, dass das Wort
Kultur reicht…..
AnnetteSchavan: Es war eine Güterabwägung zwischen der Freiheit der Lehrerin und der
Freiheit ihrer Schülerinnen und Schüler. …
AnnetteSchavan: Da war ein Konflikt entstanden. Und in diesem Konflikt habe ich mich
dafür entschieden, auch die Freiheit der Schüler und Schülerinnen zu sehen
und die Forderung, dass wir die weltanschauliche Neutralität der Schule
wahren müssen. In der Türkei ist übrigens das Kopftuch nicht nur in der
Schule, sondern generell in allen öffentlichen Ämtern verboten.
Moderator: zwischendurch ein kleines Dankeschön:
Dietz: Sehr geehrte Frau Schavan, als OB der Stadt Weil am Rhein grüße ich
Sie sehr herzlich. Gerne denke ich an unserer Begegnungen in Brüssel
zurück. Die Gelegenheit will ich gerne nutzen und Ihnen nochmals sehr
herzlich für Ihre Intervention danken, mit der die
Spanisch-Unterrichtsversorgung am Kant-Gymnasium im laufenden Schuljahr
gesichert wurde. Die Schüler haben das mit großer Freude
aufgenommen.
kant12: Sehr geehrte Frau Schavan, wie erklären Sie sich den abnehmenden
Stellenwert der deutschen Hochschulbildung im internationalen Vergleich?
Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für den Attraktivitätsverlust des
Standorts Deutschland und wie könnte man diesem Trend entgegen
wirken?
AnnetteSchavan: Zu Dietz: Herzliche Grüße an Sie. Es wird Zeit, dass ich mal wieder
nach Brüssel fahre.
Moderator: na ja jetzt wieder zu den fragen 😉
AnnetteSchavan: Zu Kant 12: Der Wissenschaftsstandort Deutschland ist besser als sein
Ruf. Aber die internationale Konkurrenz wird größer. Die bürokratischen
Hindernisse für ausländische Studierende müssen abgebaut werden.
….
AnnetteSchavan: Es müssen mehr kürzere Studien angeboten werden. Und manchmal haben
Studierende auch den Eindruck, dass sie in der Masse untergehen. Wir
brauchen mehr kleiner Hochschulen, z.B. Fachhochschulen und
Berufsakademien.
kant11: Ist meine Freiheit verletzt wenn mein Lehrer ein Kreuz an einem
Kettchen um den Hals trägt?
AnnetteSchavan: Nein. Das Kopftuch für Frauen ist im Islam heute umstritten und
keineswegs ausschließlich Ausdruck einer religiösen Überzeugung. Es wird
von vielen als Zwang empfunden und es gilt auch als Zeichen für kulturelle
Abgrenzung…..
AnnetteSchavan: Das lässt sich vom Kreuz SO nicht sagen. Das Kreuz gehört zu unserer
Kultur.
raphaelsmile: Frau Schavan, er behauptet, der Unterricht in den darauf folgenden
Stunden würde behindert werden, weil ein paar Schüler die neue
Zeitungsausgabe lesen würden. Allerdings das paradoxe – das Jahrbuch, der
Schulbericht, usw. wird selbstverständlich in der großen Pause verkauft.
Können Sie dazu vielleicht näher Stellung nehmen?
AnnetteSchavan: :-)…
AnnetteSchavan: Ihr könntet doch einfach mit Eurem Schulleiter ausmachen, dass der
Unterricht wirklich interessanter ist als die Zeitung und die deshalb erst
danach gelesen wird.
Kant3: Waren sie sich bei der Einführung der gymnasialen Profile dessen
bewusst, dass es zum Beispiel für die sprachlichen Züge zu wenig Lehrer
gibt, ich denke dabei speziell an Spanischlehrer
AnnetteSchavan: Gerade habe ich gehört, dass die Versorgung im Fach Spanisch gesichert
ist!!
Kant4: Sie haben neulich entschieden, Rolf Hochhuths brisantes Buch "eine
Liebe in Deutschland" an den beruflichen Gymnasien wieder als
Pflichtlektüre zu streichen. Daraufhin ist die Abiturauswahlkommission
komplett zurückgetreten. Ging diese Entscheidung auf Bitten von Lehrern
zurück oder spielten politische Gründe eine Rolle?
AnnetteSchavan: Sie ging auf Einwände von Fachberatern zurück. Es ging darum, dass
normalerweise für Pflichtlektüren im Deutschabitur mehr Material für
Schüler zur Verfügung stehen muss, als das bei diesem Buch der Fall ist.
Es ist also kritisch gefragt worden, ob die Chancengleichheit gewahrt ist.
Das muss ich ernst nehmen. Es ist aber stattdessen ein anderes Buch
vorgeschlagen: Ingeborg Drewitz: Gestern war heute
AnnetteSchavan: Ich kann Euch die Lektüre nur raten. Es geht zum gleichen
Thema.
Moderator: Jetzt die vorletzte Frage:
Kant5: Frau Schavan, noch eine allgemeinpolitische Frage: Viele Parteien im
heutigen Deutschland nehmen ihre Gestaltungsaufgabe nicht mehr war,
sondern beschränken sich mehr und mehr aufs Krisenmanagement. Wie
beurteilen Sie die Möglichkeiten eines Politikers, in Deutschland an der
politischen Willensbildung ….
Kant5: …mitzuwirken, und sich nicht nur den Strömungen im Wählervolk
anzupassen?
AnnetteSchavan: Ich finde, dass Politik sich nicht nur am Trend orientieren darf,
sondern auch selbst Impulse in die Gesellschaft hinein geben
muss….
AnnetteSchavan: Dazu gibt es auch gute Möglichkeiten. Wer das tut, macht sich nicht
immer beliebt, und ist möglicherweise auch nicht immer erfolgreich – aber
glaubwürdiger. Deshalb braucht die Politik Menschen mit Rückrat und guten
Ideen.
Kant9: Deutschlands Schulen hinken im europäischen Vergleich beim
Internet-Anschluss immer noch deutlich hinterher. Zu welcher zusätzlichen
Anstrengung wären Sie hier bereit (Gelder, professionellere Lehrgänge für
Lehrer usw.)
AnnetteSchavan: Alle Schulen in BaWü haben die technischen Voraussetzungen für einen
Zugang zum Internet. Dafür hat die Landesregierung viel Geld ausgegeben.
Tausende Lehrer und Lehreinnen wurden professionell weitergebildet.
AnnetteSchavan: Das werden wir in den nächsten Jahren fortsetzen und viel Geld dafür
zur Verfügung stellen. Übrigens gibt es über 2200 innovative Schulprojekte
mit dem Computer an den Schulen in BAWü. Ein gutes Zeichen dafür, dass
viele Schulen schon sehr weit sind.
kuka: Zum Schluss: Vielen Dank, Frau Schavan, wir bedanken uns für Ihre
Bereitschaft,, sich auf alle Fragen inhaltlich einzulassen. Es hat großen
Spaß gemacht!!! Peter Kunze (betreuender Lehrer)
Moderator: So das wars leider schon. Wir danken ihnen recht herzlich im Namen vom
Cornelsen Verlag uund politik-digital, dass sie sich den Fragen gestellt
haben! Wir wünschen ihnen viel Erfolg in der Durchsetzung ihrer
Ziele
AnnetteSchavan: Vielen Dank für den Chat. Ich wünsche alles Gute und einen guten
Tag!
Kant9: Vielen Dank! Auf Wiedersehen!
kant12: Vielen Dank für Ihr Gespräch!
Kant7: Vielen Dank!
Kant5: Frau Schavan, wir danken Ihnen recht herzlich für dieses
Gespräch.
kant1: Ich danke Ihnen für die Diskussionsbereitschaft…
Kant8: Vielen Dank,dass Sie sich die Zeit für den Chat genommen
haben!
Kant3: danke
Kant4: Tschüss Frau Schavan
Kant13: Danke und Tschüß
kant11: Tschüss…
Kant9: Vielen Dank für Ihre Stellungnahme! Auf Wiedersehen!
kant1: danke
Kant2: Vielen Dank!
kant1: schönen tag
Dietz: Besten Dank und hoffentlich auf baldiges Wiedersehen in Weil am Rhein.
Ihr Wolfgang Dietz
Moderator: Hier nun die restlichen Fragen für die leider keine Zeit verblieb um
sie zu stellen
oli9876: Generell ist Deutschland das einzige Industrieland ohne wirkliche
Eliteschulen, so muss Deutschland immer mehr Spitzenkräfte beispielsweise
an die USA abgeben, da sie dort eine bessere Ausbildung geniessen und
dementsprechend mehr Zukunftsperspektive haben.Was halten sie davon etwas
kapitalistischer zu denken und den Grossteil des schulischen
Beamtenapparates zu sprengen um hochwertige Kräfte halten z
star45: Guten Tag Frau Dr.Schavan, wäre es nicht sinnvoll mehr Schulen zu
privatisieren, sprich den Beamtenapparat zu reduzieren, um effizienter und
leistungsbetonter lernen bzw.unterrichten zu können?
richie: Wirklich gute Zukunftsinformation fehlt an den deutschen Schulen, da
der Grossteil der Schulabgänger keine Ahnung hat was er nach dem Abschluss
seiner Reifeprüfung machen soll.Wie kann die CDU diese Situation
verändern?
binus: Was tun Sie für die Internationalisierung der Universitäten in Baden
Württemberg?
g566344: Frau Schavan, Sie forcieren die Debatte um Studiengebühren. Warum ist
Ihnen das so wichtig?
robbie: guten tag frau ministerin, was halten sie von einer
schulzeitverkürzung im abitur auf 12 jahre?
kant12: Sehr geehrte Frau Schavan, wieso messen Sie einer besseren
Sachausstattung und Personalbesetzung der Schulen keine größere Bedeutung
bei? Beispielsweise könnten Lehrer nach Leistung bezahlt werden; warum
wird stattdessen am Beamtenstatus festgehalten?
Kant9: Liebe Frau Schavan, welche Möglichkeiten sehen Sie, die fachlichen und
pädagogischen Fähigkeiten der Lehrerinnen und Lehrer zu verbessern und
somit ihre Kompetenz und Motivation zu steigern?
kant11: Frau Schavan: Aufgrund erhöhter Anforderungen (schwierige Schüler,
immer längere Arbeitszeiten) absolvieren immer mehr Lehrer unmotiviert und
lustlos ihren Unterricht. Außerdem werden mehr und mehr Lehrer krank oder
scheiden wegen Dienstunfähigkeit frühzeitig aus. Wie wollen Sie diesem
Trend entgegen wirken.
Kant4: Funktioniert unsere Schule trotzdem nicht zunehmend nach dem Prinzip
"Denke-lite statt Denkelite"?!
raphaelsmile: Frau Schavan, was halten Sie von einem speziellen Fach "Wirtschaft",
wie es von vielen gefordert wird?
Knert: Welche Änderungen wollen Sie veranlassen um Computerunterricht zu
fördern?
kant10: Sie sind ja auch engagierte Katholikin. Was halten Sie von den
jüngsten Stellungsnahmen des Vatikans zur Ökumene und zur
Schwangerenberatung? Welche Rolle spielt für Sie das "C" im
Parteinamen?
Kant2: Hallo Frau Schavan, mit der von ihnen unterstützten Einführung der
neuen Medien, werden auch kompetente Lehrkräfte nötig. Wie wollen Sie
dafür sorgen, dass diese zur Verfügung stehen?
Kant2: Gerade angesichts der Forderungen aus der Wirtschaft hat man den
Eindruck, die Allgemeinbildung werde immer mehr in den Hintergrund
gedrängt. Was wollen Sie dagegen unternehmen?
Kant8: Immer mehr Unterricht findet inzwischen auch am Nachmittag statt- die
Schule wird also zur Ganztagsschule. Bei uns z.B. fehlt aber die
entsprechende Infrastruktur (Mittagstisch, Hausaufgabenbetreuung usw.).
Wie wollen Sie dieses Problem lösen?
Kant3: Wie erklären Sie sich die Notwendigkeit, trotz unseres teuren
Bildungssystems in einigen Bereichen auf ausländischen Spezialisten
zurückgreifen zu müssen?
kant10: Sie sagten vorher, dass wir "zu verliebt in unsere Defizite" wären.
Meinen Sie es zeugt von Problemverliebtheit, wenn man darüber klagt, dass
man mitten im 12.Schuljahr zwei Lehrerausfälle in Prüfungsfächern hat,und
daraus resultierend ein großes Stundendefizit. Das ist kein Einzelfall und
stellt ein sehr großes Problem für die Abiturvorberetung da.
kant1: Das Statistsische Bundesamt meldete vor einigen Tagen, dass fast zwei
drittel der 1999 pensionierten Lehrer frühzeitig wegen Dienstunfähigkeit
ausscheiden mussten.Wie erklären sie sich die bedrückend hohe Zahl und was
gedenken sie dagegen zu tun?
Kant4: In diesem Zusammenhang: Wie wurden in ihren Kreisen Guido Westerwelles
Auftritte bei Big Brother und Stefan Raab aufgenommen?