Interview mit Michael
Donnermeyer und Axel Wallrabenstein

Vermarktungs- und Werbestratgien,
PR-Manager, Medienrummel – der Berliner Wahlkampf gleicht sich mit seinen Parallelen
aus der Unternehmenswelt immer stärker dem amerikanischen Vorbild an. Die
Wahlkampfstrategen der beiden großen Parteien haben sich trotz der Hektik
im bevorstehenden Wahlkampf die Zeit genommen, mit uns zu sprechen. Wir wollten
von ihnen wissen, was ihre Konzepte sind und wie sie das Internet in den Wahlkampf
einbinden wollen.



politik-digital:
Was werden die Schwerpunkte in Ihrem Wahlkampfkonzept sein?

Axel Wallrabenstein

Axel Wallrabenstein

ist PR-Manager und arbeitet u.a. für die CDU Berlin und ihren Spitzen-
kandidaten Frank Steffel im Wahlkampf
.

Axel Wallrabenstein:
Die inhaltlichen Schwerpunkte werden Wirtschaftspolitik und Arbeitsmarkt sein,
natürlich auch im Hinblick auf die momentane wirtschaftliche Lage der Bundesrepublik,
aber auch weil Frank Steffel als junger Unternehmer in dieser Frage als besonders
kompetent gilt. Darüber hinaus werden natürlich berlinspezifische Themen eine
Rolle spielen, also Kultur, Wissenschaft etc. – also alles, was sich unter "Zukunft
der Stadt" zusammenfassen lässt.

Michael Donnermeyer:
Unsere Botschaft ist klar: Die Stadt braucht einen Neuanfang, und dieser Neuanfang
wird von uns geführt mit einem neuen Bürgermeister an der Spitze. Klaus Wowereit
steht für den Mentalitätswechsel, den Berlin jetzt braucht. Das Hauptthema im
Wahlkampf bleibt natürlich die Konsolidierung der Finanzen, aber wir werden
auch andere Themenschwerpunkte haben, z.B. die Bildungspolitik.

Michael Donnermeyer
Michael
Donnermeyer
leitet von der "Kampa" in der Mauerstraße
aus den Wahlkampf der Berliner SPD

 

politik-digital:
Werden Sie verschiedene Medien nutzen? Welche?

Michael Donnermeyer:
Ja, natürlich. Es ist klar, dass wir Plakate verwenden werden, denn ein Wahlkampf
ohne Plakate ist wie Kuchen ohne Sahne. Darüber hinaus werden wir natürlich einen
Medienmix aufbauen, in dem traditionelle wie auch neue Medien enthalten sein werden.
Dies alles natürlich in dem Rahmen, den ein begrenztes Budget erlaubt.  

Axel Wallrabenstein:
Ja, wir werden alle Medien nutzen, die verfügbar sind. Das sind die klassischen
Werbeformen, aber auch Kino und Fernsehen. Ein erster Imagefilm über Frank Steffel
ist auf dem Parteitag gezeigt worden, und es werden noch weitere folgen.

Natürlich werden
wir auch das Internet nutzen, es wird eine eigene Seite für Frank
Steffel
geben. Sie soll ein Informationsportal sowohl für die Bürger als
auch für die Medien werden. Wir werden sie auch so weit wie möglich interaktiv
gestalten, um die Kommunikation mit der Bevölkerung möglich zu machen.
Außerdem werden wir das Medium SMS nutzen, über das wir auf schnellem Wege Informationen
an die Medien, aber auch an die Bürger weitergeben können. Das können Inhalte
sein, aber auch Termine. Die Menschen in einer Stadt wie Berlin haben ja ganz
andere Möglichkeiten als auf dem Land – sie können auch innerhalb einer halben
Stunde an einer bestimmten Stelle sein, und da lohnt sich der Einsatz von SMS.

politik-digital: Welcher Anteil
Ihres Budgets wird auf das Internet verwendet?

Michael Donnermeyer: Dazu
kann ich leider noch keine Angaben machen, die Planungen haben wir noch nicht
abgeschlossen.

Axel Wallrabenstein: Das kann
man noch nicht genau sagen, aber der Anteil wird sicherlich höher sein als beim
letzten Mal. Das Internet wird auf jeden Fall ein Schwerpunkt in unserem Konzept
sein. Der Vorteil ist, dass wir mit einer integrierten Kampagne aus Werbung,
PR und Online an den Start gehen. Das verhindert Reibungsverluste.

politik-digital: Wie werden
Sie das Internet nutzen?

Axel Wallrabenstein: Wir
werden natürlich alle wesentlichen Informationen nach Bereichen gegliedert zur
Verfügung stellen, also z.B. über den Kandidaten, das Team, aber auch die Wahlkampfthemen.
Die Struktur haben wir schon geplant. Der Leiter unseres Neue Medien Teams Sebastian
Schmidt hat sich in den USA beraten lassen. Wir werden einen amerikanischen,
sehr kommunikativen Wahlkampf führen. Die Internetseiten werden in graphischer
Hinsicht so aufgebaut sein, dass sie klar und übersichtlich sind, gleichzeitig
aber auch Raum für überraschende Elemente lassen.

Michael Donnermeyer: Die Stärke
des Internets für die politische Kommunikation liegt vor allem in der internen
Kommunikation. Man kann schnell Mitglieder und Funktionäre erreichen, Newsletter
versenden, schnelle Kommunikationslinien aufbauen. Die Zugangsraten sind in
Berlin relativ hoch, und wir werden hier jetzt auch das SPD-Online-Projekt implementieren,
damit möglichst alle Mitglieder die Möglichkeit haben, über das Internet mit
uns zu kommunizieren.
In der externen Kommunikation wird das Internet bei uns nicht so im Vordergrund
stehen, denn für die letzte Wahlentscheidung ist es noch nicht ausschlaggebend.
Das liegt zum einen daran, dass noch nicht so viele Menschen Zugang zu diesem
Medium haben, zum anderen ist es so, dass die Wahlentscheidung auf anderen Wegen
getroffen wird. Das Internet kann hier bestenfalls unterstützend wirken.

politik-digital: Haben Sie
eine eigene Domain für den Wahlkampf reserviert oder werden die Themen auf den
Seiten der Landespartei abgehandelt?

Michael Donnermeyer: Ja, klar
– wir haben für uns die Domain www.spd-und-das-ist-gut-so.de
gesichert. Die werden wir für unseren Wahlkampf nutzen. Natürlich werden sich
auch Inhalte und Verweise auf den Seiten der Berliner
SPD
finden.

Axel Wallrabenstein: Ja, wir
haben natürlich direkt am Tag der Nominierung die Domain www.frank-steffel.de
reserviert und darüber hinaus noch einige andere Domains, die in diesem Zusammenhang
interessant sind. Die verschiedenen Seiten werden natürlich untereinander verlinkt
sein.

politik-digital: Und wann
werden die ersten Inhalte auf den Webseiten zu finden sein?

Axel Wallrabenstein: Das ganze
soll so schnell wie möglich stehen, also etwa in den nächsten drei Wochen. Im
Moment ist auf der Seite von Frank Steffel nur ein Bild zu sehen, aber wir werden
sie schnell mit Inhalten füllen.

Michael Donnermeyer: Zu unserem
Parteitag am Sonntag wird die Seite freigeschaltet und zunächst die Basisinformationen
abrufbar sein. Im Laufe der nächsten Wochen werden wir daraus dann eine richtig
gut gestaltete Seite machen.

politik-digital: Wir
danken für das Interview.