Die breite Etablierung von Informationstechnologien formulierte die Bundesregierung bei Regierungsantritt als
zentrales Anliegen. Im Rahmen der zweitägigen Tagung an der Technischen Universität Berlin
sollten die bisher geleisteten Anstrengungen der rot-grünen Regierungskoalition bilanziert werden.
Dabei ging es nicht zuletzt um den Bereich der Wissenschaft und Forschung. Ein im Herbst vergangen Jahres verabschiedetes
Aktionsprogramm der Bundesregierung
zur Steigerung der Nutzungsbreite von Informationstechnologien wurde
von Michael Catenhusen, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung
und Forschung vorgestellt.
Dabei soll die Qualifizierung der Bürger in allen
Gesellschaftsbereichen vorangetrieben werden, das Recht auf
informationelle Selbstbestimmung ausgeweitet und die Durchsetzung von
neuen Ausbildungsberufen im IT-Bereich verwirklicht werden.
Bereits im Jahr der Regierungsübernahme seien fünf Lehrberufe im Bereich Mutimedia geschaffen worden, die bei der
jugendlichen Bevölkerung auch gut angenommen worden seien, so der Regierungsbeamte zufrieden. Ziel sei es, die
Ausbildungsberufe im IT-Bereich um 40 000 Stellen zu steigern, so Catenhusen weiter. Dabei werde gezielt an der
Gleichberechtigung von Mann und Frau gearbeitet, betonte Catenhusen: "Das Ministerium
für Bildung und Forschung fördert im Technologiebereich Unternehmensgründungen des weiblichen Geschlechts, um so
den Frauenanteil in der zukunftsträchtigen Branche auf mindestens 40 Prozent steigern zu können."
Des weiteren solle die Initiative "Frauen ans Netz" Frauen zur Nutzung des Internets ermutigen und die Schaffung von
Informatikstudiengängen für Frauen die Chancengleichheit in dem von Männern dominierten Studiengang vorantreiben.
"Gerade im Bildungsbereich ist die Durchsetzung moderner Technologien das ‚A und O’, um im europäischen und
internationalen Wettbewerb nicht zurückzustehen", bekräftigte der Staatssekretär. Projekte, wie "Schulen
ans Netz" halte der Bund als Hauptaktionär der Telekom für durchsetzbar. Und doch sei
die Modernisierung des Bildungssystem nicht ausschließlich durch die öffentlichen Kassen finanzierbar,
mahnte Catenhusen.
Bliebe also nur noch die Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen übrig, die in Zukunft für zeitgemäße Computer und
die Bereitstellung moderner Software gerade im Bereich des virtuellen Lernens sorgen könnten. Ein Schritt in die
richtige Richtung oder technisches ‘Know How’ auf Kosten der Lehr- und Forschungsfreiheit? Daran werden sich die Geister
wohl noch scheiden.