Wer ist der oder die „vor Ort” gewählte Bundestagsabgeordnete? Das eigene Smartphone weiß es. Eine Gruppe um den Münchner Studenten Falko Blumenthal hat eine iPhone-App veröffentlicht, mit deren Hilfe sich der Nutzer unmittelbar an seinen direkt gewählten Parlamentarier wenden kann. politik-digital.de hat die App getestet.

Seit vergangener Woche haben Besitzer mobiler Endgeräte aus dem Hause Apple eine zusätzliche Möglichkeit, die gefühlte oder tatsächliche Distanz zu ihrem direkt gewählten Abgeordneten zu minimieren. Falko Blumenthal ist Student an der Münchner Hochschule für Politik und hat, inspiriert durch einen Auslandsaufenthalt im – Zitat – „Mobilfunkutopia Helsinki” gemeinsam mit dem Programmierer Julian Asamer, Informatikstudent an der TU-München, die App „Call-a-Rep” geschrieben.

Fakten

Zwischenüberschrift

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Die Stammtisch- und Feuilleton-Klage über „die da oben”, die im Raumschiff Berlin über die Köpfe des Volkes hinweg Entscheidungen treffen, ist nicht wirklich neu. Mit vielfältigen Online-Angeboten wie dem medial besonders breit rezipierten Portal Abgeordnetenwatch, Online-Bürgersprechstunden, dem in wenigen Tagen anberaumten YouTube-Bürgerinterview mit der Bundeskanzlerin oder – vermehrt in Wahlkampfzeiten – Twitter-Sprechstunden sind Parteienvertreter und Abgeordnete bemüht, ihre Entscheidungen zu rechtfertigen und so den Graben zwischen Politikern und Elektorat zu überwinden. Die Frage ist also berechtigt: Braucht es, abgesehen davon, dass der Deutsche Bundestag ebenfalls eine Smartphone-App veröffentlicht hat, wirklich einen weiteren Kanal, was kann „Call-a-Rep” (nicht) und wo liegen die Vorteile eines Programms, das zunächst nur den Besitzern kalifornischer Unterhaltungselektronik zur Verfügung steht?