Am Dienstag Abend lädt der NDR anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern die Spitzenkandidaten von SPD und CDU zum TV-Duell. Helmut Holter, Kandidat der LINKEN, wurde vom NDR nicht berücksichtigt und will sich der exklusiven Talkrunde nun per Internet zuschalten. Ein Experiment politischer Kommunikation, das mehr Raum für kleinere Parteien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einfordert.
Während mit Erwin Sellering und Lorenz Caffier die Spitzenkandidaten von SPD und CDU ihr Wahlprogramm im NDR präsentieren, wird sich Holter aus dem eigenen Studio in der Parteizentrale in Rostock heraus live und online in das Frage- und Antwortspiel einschalten. Den Job des Moderators übernimmt dabei LINKE-Fraktionsvorsitzender Gregor Gysi, der die Fragen des NDR-Moderators an seinen Parteikollegen Holter weitergibt.
Zu sehen gibt es die Sendung am 30. August von 21 bis 22 Uhr als Livestream unter www.die-linke-mv.de, wo auch ein Live-Chat eingerichtet werden soll.
Falls das Experiment gelingt, soll es auch zu den Berliner Talkrunden eine Live-Schaltung geben. Beim Berliner Wahlkampf wurde der Spitzenkandidat der LINKEN Harald Wolf nicht zu einem TV-Duell mit Klaus Wowereit (SPD) eingeladen.
Im Vorfeld hatte der Landesvorsitzende der LINKEN Steffen Bockhahn kritisiert, dass der Kandidat der größten demokratischen Opposition keine Gelegenheit erhalte, sein inhaltliches Programm im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu unterbreiten. "Ich finde auch, dass der Sender damit den Auftrag des NDR-Staatsvertrags nicht erfüllt", so Bockhahn weiter. Andreas Cichowicz, Chefredakteur des NDR-Fernsehen, rechtfertigt die Entscheidung, Holter auszuladen mit den geringen Chancen der Linkspartei auf das Amt des Ministerpräsidenten.