Man darf sich kein Bild von Mohammed machen – auch nicht auf Facebook. Außerdem in der Linkliste diese Woche: Was Netzaktivisten wirklich wollen, Haue für Google und wir dürfen wieder Kit Kat essen.
Welt Online berichtet über die Gefahren, die von Internetattacken ausgehen. Der Cyber-Krieg habe schon begonnen, täglich würden in Deutschland Behörden angegriffen, so das Portal. Kaum jemand verfüge über eine adäquate Abwehrstrategie gegen die ernstzunehmende Bedrohung.
Nicht nur in Deutschland steht Facebook in der Kritik. In Pakistan wird jetzt zu einer drastischen Maßnahme gegriffen: Die Regierung in Islamabad hat nach einem Gerichtsurteil den Zugang zu dem sozialen Netzwerk bis Ende Mai blockiert. Der Grund dafür hat aber nichts mit Datenschutz zu tun. Auslöser war vielmehr eine Klage islamischer Anwälte: Eine Facebook-Gruppe hatte zu einem Mohammed-Malwettbewerb aufgerufen.
„Die Menschen wollen frei sein“
Der kanadische Autor Cory Doctorow glaubt nicht mehr, dass Informationen frei sein wollen. Der Slogan "information wants to be free" habe sich zu einem Scheinargument verwandelt, das mittlerweile eine Karikatur seiner selbst sei. Für den Freitag formuliert Doctorow, was für digitale Rechte Aktivisten wirklich wollen.
Greenpeace bezwingt Nestlé per Twitterwall
Wegen der Verarbeitung von Palmöl in Kit Kat-Schokoriegeln hatte Greenpeace vor dem Nestlé-Hauptsitz eine Twitterwall-Großbildleinwand aufgebaut. Nachdem in Folge Tausende via Twitter und Facebook ihren Protest zum Ausdruck brachten, lenkte der Lebensmittelkonzern jetzt ein: Das Unternehmen versicherte, in Zukunft kein Palmöl mehr in seinen Produkten zu verwenden, für dessen Herstellung Regenwald vernichtet würde.
Der Fortschritt sei kein Kindergeburtstag, verkündet WELT-Redakteur Ulrich Clauss. Es sei nicht länger hinnehmbar, dass der Weltkonzern Google ständig an den Grenzen des Rechts operiere und diese auch gerne mal überschreite. Die Unverletzlichkeit der häuslichen Privatsphäre sei eines der höchsten Verfassungsgüter. Es sei nur dem Fortschrittsmythos zu verdanken, „dass noch kein Sondereinsatzkommando bei Google vorbeigeschaut“ habe, so Clauss. Er fordert „gezielte Schläge“ gegen das Unternehmen.
Netzaktivist im Visier der Behörden
Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange musste bei der Einreise in sein Heimatland Australien seinen Pass abgeben. Der einzige namentlich bekannte Aktivist der Plattform wurde außerdem zu früheren Hackervergehen befragt. Assange ist in verschiedenen Staaten im Visier der Behörden: In Dubai, der Schweiz und auf den Cayman Islands wird wegen Verletzung des Bankgeheimnisses gegen ihn ermittelt. Auch das amerikanische Army Counterintelligence Center (ACIC) ist nicht allzu gut auf ihn zu sprechen.
Große chinesische Firewall ein Fall für die WTO?
Die EU-Kommissarin Neelie Kroes findet, dass Chinas große Firewall ein Thema für die Welthandelsorganisation (WTO) sei. Die Internetzensur stelle eine Handelsbarriere dar, die verhindere, dass Unternehmen unter fairen Wettbewerbsbedingungen arbeiten können, so die Niederländerin.