Zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen öffnet das Informationsportal nrw.wahlpedia seine Pforten. Auf der interaktiven Wahl-Plattform, eine Fortsetzung der Brandenburger Wahlbotschafter, sollen die Nutzer sich informieren und mitreden, Politiker befragen und Parteien vergleichen – und natürlich am 9. Mai 2010 wählen gehen.
„Wir hatten das Gefühl, Brandenburg ist immer so ein bisschen abgehängt in Sachen Wahlkampagnen,“ beschreibt Daniel Wetzel die ursprüngliche Idee, sich für mehr Wahlbeteiligung einzusetzen. Daher rief er mit seiner Agentur medienlabor im August 2009 die Wahlbotschafter ins Leben. Ziel war, Wähler zu motivieren, ihre Stimmen nicht den rechtsradikalen Parteien zu überlassen. „Jetzt, nach der positiven Resonanz der Aktion, wollen wir sehen, ob die Idee auch in einem Flächenland wir Nordrhein-Westfalen funktioniert,“ so der Geschäftsführer der Agentur gegenüber politik-digital.de.
Viele alte Bekannte
nrw.wahlpedia hat sich im Vergleich zu seinem Vorgänger in vielen Punkten weiterentwickelt: mehr Interaktion, mehr Dynamik, mehr Design. Und man merkt deutlich den Einfluss des Super-Online-Wahljahres 2009. Denn viel von dem gebotenen Informations- und Mitmach-Angebot auf dem Portal war bereits zur vergangenen Europa- und Bundestagswahl präsent.
Die Agentur Compuccino zum Beispiel stellt das von ihnen programmierte „Wahl Vision“ zur Verfügung, ein Tool, das die Online-Aktivität von Kandidaten auf einer Kartenapplikation visualisiert. Auch die Twitter-Meldungen der registrierten Landtags-Kandidaten werden auf nrw.wahlpedia gespiegelt – ebenfalls ein Angebot von wahl.de zur Bundestagswahl 09. Neu ist dagegen, dass auch die Blogs der Kandidaten redaktionell für die Wahlplattform verwendet werden.
Der Parteien-Check, der in den nächsten zwei Wochen aktiviert werden soll, erinnert an den „Wahl-O-Mat“ der Bundeszentrale für politische Bildung. Und die öffentlich geposteten Fragen an die Parteien sind eine Mischung aus „Wer-steht-zur-Wahl“ und abgeordnetenwatch.de.
Das Rad nicht neu erfinden, nur runder machen
Dennoch: Die Zusammenführung und individuelle Gewichtung der einzelnen Partizipations- und Kommunikationswerkzeuge geben nrw-wahlpedia eine ganz eigene Note. Ergänzend dazu kommt noch ein Informationsangebot mit einer kurzen Einführung zu den Wahl-Modalitäten, einer Übersicht der Kandidaten und ihrer Wahlkreise – bisher leider ohne eine Suchfunktion für Postleitzahlen.
Die Seite, wo wahlpedia.de stehen soll, muß aber erst aktiviert werden, wenn ich mich nicht täusche.
Luis