Barack Obama twittert nicht (selbst), dazu Probleme wie die stockende Gesundheitsreform oder das Pulverfass Afghanistan: Das Internet regiert Obama aber trotz der innenpolitischen Probleme weiter. Auf PoliticoSphere kann man das grafisch aufbereitet sehen. Besonders spannend: Auf Platz 2 liegt weiterhin Sarah Palin, nicht etwa Vizepräsident Joe Biden.
Der Stern von Barack Obama ist online trotz der innenpolitischen Polarisierung noch nicht verglüht. PoliticoSphere vergleicht mit Hilfe von Linkfluence, wie oft führende amerikanische Politiker online genannt werden. Die Auswertung umfasst 3.920 Nachrichtenseiten und Blogs. Verschiedene grafische Modelle – darunter Linien-, Säulen- und Kreisdiagramme – liefern dazu eine übersichtliche Gegenüberstellung.
Palin auf Platz 2
Das interessanteste Ergebnis ist dabei nicht der deutliche Vorsprung von Amtsinhaber Obama, sondern der souveräne zweite Platz der vormaligen running mate von John McCain: Ex-Vizepräsidentenkandidatin Sarah Palin. Die große Lücke zwischen Palin und dem echten Vizepräsidenten Joe Biden zeigt, dass die politischen Gegensätze in den USA größer werden. Palins Autobiographie („Going Rogue: An American Life“) sowie die Polemiken diverser Medienpersönlichkeiten stehen symbolisch für diesen Trend. Besonders konservative Radiomoderatoren setzen die thematischen Schwerpunkte. Mit Millionen Zuhörern sind hierbei vor allem Rush Limbaugh und Glenn Beck nicht nur im Radio und Fernsehen, sondern vor allem auch im Netz aktiv.
Gesundheitsreform auf der Agenda
In den Fokus ihrer Angriffe auf Obama rückt dabei dessen größtes innenpolitisches Projekt: die Gesundheitsreform. Das ist kein Zufall. Wie eine weitere Grafik verrät, bekommt dieses Thema in den fast 4.000 untersuchten Seiten die mit Abstand größte Aufmerksamkeit. Make or break: Kaum ein anderes Thema hat also die Kraft, die Kongresswahlen im nächsten Jahr und die Präsidentschaftswahlen 2012 in einem solchen Ausmaß zu beeinflussen.