Komplexes in einfacher Form an den Wähler bringen: Das wollen SPD und Piratenpartei mit ihren aktuellen Internetspots. Deren Bildsprache setzt auf eine reduzierte Symbolik und unterscheidet sich dadurch von konventionellen Wahlwerbeclips.
Politisches Edutainment
„Was ist der Deutschland-Plan?“, fragt die weibliche Erklärstimme zu Beginn des jüngsten SPD-Videos, das in dreieinhalb Minuten wesentliche Punkte des politischen Konzepts von SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier in Piktogramm-Optik erklärt. Zuvor veröffentlichte die SPD bereits einen kurzen Spot zum Thema Mindestlohn in ähnlich reduzierter Bildsprache.
Die Piratenpartei verzichtet in ihrem offiziellen Wahlspot ebenfalls auf eine Personalisierung und legt den Schwerpunkt auf parteipolitische Kernthemen wie Urheberrecht und Internetfreiheit. Im Unterschied zum SPD-Spot allerdings ist dies sehr wohl ein ausgewiesenes Wahlkampfvideo, das in erster Linie die Piraten vorstellen und dann erst Sachinformationen vermitteln soll. Dafür kommt der Piratenclip aus der Mitte der Usergemeinde und nicht aus einer Wahlkampfwerkstatt.
Schwierige Themen bevorzugt
Die Beispiele zeigen, dass sich die kompakten Infospots vor allem bei komplexen oder kontroversen Themen anbieten, die über andere Kanäle schwierig zu vermitteln sind. Die Parteien nutzen die Möglichkeit einer ungefilterten Kommunikation – und die Wähler können die Behauptungen gleich im Internet überprüfen.
Wie wär’s mit einem politischen Aufklärungs-Polit-Hop?
http://www.youtube.com/watch?v=5nebSNEK7ik