In Kooperation mit N24 und facebook stellt MyVideo eine eigene Plattform zum Bundestagswahlkampf ins Netz. Die "Wahlkampfarena" bietet Parteien einen eigenen Kanal, veranstaltet Live-Chats mit Politikern und zeichnet Stimmungsbilder der User auf.
Was das neue Projekt auszeichnen soll, ist die hohe Interaktivität: So können die User selbst gedrehte Wahlkampfvideos für ihre Partei hochladen oder Fragen an Politiker stellen. Besonders engagiert zeigen sich dabei bisher die Parteien Bündnis 90/Die Grünen und die FDP, welche jeweils Live-Chats mit ihren Spitzenkandidaten veranstalten. Darüber hinaus werden über Abstimmungen Meinungsbilder zu Themen wie der Sonntagsfrage oder der Kanzlerwahl erstellt.
Ähnlichkeiten zu OpenReichstag
Ein ähnliches Konzept findet man bereits seit Juni bei Youtube: den OpenReichstag. Auch dort bauten eine Videoplattform (Youtube), ein TV-Sender (ZDF) und ein Soziales Netzwerk (StudiVZ/MeinVZ) eine solche Polit-Plattform auf.
Aus sieben mach fünf
Mit eigenen Kanälen vertreten sind in der Arena laut MyVideo "alle demokratischen Parteien". Effektiv sind allerdings nur fünf von formell sieben im Bundestag vertretenen Parteien eingebunden. Die CSU hat weder einen eigenen Kanal, noch wird sie in die Sonntagsfrage mit aufgenommen. Lediglich in den Politiker-Charts taucht CSU-Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg auf. Die Piratenpartei, offiziell durch den Ex-SPDler Jörg Tauss vertreten, findet dagegen überhaupt keine Erwähnung in der Wahlkampfarena.