Die New York Times schreibt den 4. Juli 2009: Die Kriege im Irak und in Afghanistan sind vorbei, Guantanamo Bay geschlossen und George W. Bush wird wegen Hochverrats angeklagt. Die Aktivisten von Yes Men verteilten in den USA 1,2 Millionen Exemplare einer gefälschten Sonderausgabe der New York Times und bauten orginalgetreu die Internetseite der Zeitung nach. Internet-Scoops sind Teil des Programms der Yes Men.

Das Original reagierte trocken auf den Ableger: „Das ist eindeutig eine gefälschte Ausgabe der ‘Times’“, kommentiert die Sprecherin Catherine J. Mathis im Blog der New York Times. Es reicht meist eine Seite und eine URL, die dem Original ähnelt. Die Yes Men nutzen für ihre Coups vor allem das Internet, denn das „hat vieles für Aktivisten verändert“, erklärt deren Sprecher Bichlbaum.

 

Konferenzen hacken

Ist die Seite online, kommen die ersten Anfragen nach Auftritten. Dadurch landeten die Yes Men schon bei einigen Konferenzen, bei denen man sie für offizielle Sprecher hielt. So trat ein Aktivist 2006 als vermeintlicher WTO-Sprecher auf, der sich für ein formalisiertes Sklaverei-System für Afrika aussprach.