Uwe Heddendorp im Chat am 19. Februar 2001

Es sei gefährlicher, "einem Kellner seine Kreditkarte in die Hand zu drücken, als sie im Internet für einen Zahlungsvorgang einzusetzen",
versicherte Uwe Heddendorp im Chat von stern.de und politik-digital.
Der Geschäftsführer von AOL Deutschland stellte sich am 19. Februar
2001 den Fragen der Chatgemeinde. Sicherheit im Internet, Entwicklung
des eCommerce und die Konkurrenz mit T-Online kamen zur Sprache.
Besonders interessierten sich die User aber für die künftigen
Online-Gebühren und die Frage nach der lang ersehnten Einführung einer
günstigen Flatrate.

Ziel sei zwar eine Flatrate unter 50 DM, so Heddendorp, allerdings würde AOL dabei unter den "derzeitigen Bedingungen richtig drauflegen".
Denn noch immer warte man auf ein Angebot der Deutschen Telekom, das
einen Großhandelstarif für die Nutzung des Ortsnetzes beinhalte. Aber
bis zum Jahresende, tippte der AOL-Geschäftsführer, werden "günstige Flatrates das Standard-Angebot sein". Es sei "wichtig,
dass das Internet wie ein Medium betrachtet und bepreist wird. Man
stelle sich vor, TV würde ab morgen in Pfennig pro Minute abgerechnet,
dann würde die Nutzung radikal zusammen brechen"
. Deshalb sei die Einführung einer Flatrate für die Internet-Nutzung auch so bedeutsam – damit "die Menschen endlich vom tickenden Gebührenzähler befreit werden und in Ruhe die Inhalte ausprobieren können".

Angesprochen auf die derzeitigen Probleme der meisten New Economy-Firmen, äußerte Heddendorp, dass sich momentan "die Spreu vom Weizen" trenne und am "Ende des Jahres einige vom Markt verschwunden sein werden". Für eCommerce-Unternehmungen mit "echten Business-Modellen" sieht er aber weiterhin "gute Chancen". Die Zahl der Internet-Nutzer wachse stetig weiter und bei den Online-Umsätzen sei die Tendenz ebenfalls steigend.

In der Zukunft möchte AOL "das
Internet noch einfacher und nützlicher machen, damit auch die, die
heute noch meinen, ohne Internet auszukommen, maximalen Anreiz haben,
den Anschluss zu finden"
. Durch die Fusion mit Time Warner sei man
nun in der Lage, solche Anreize zu schaffen und breitbandig attraktive
Entertainment-Inhalte über das Netz anzubieten.

Am Ende des Chats wurde
schließlich noch die alles entscheidende Frage geklärt, wie viele
eMail-Adressen Boris Becker bei AOL hat. Und da das Internet ja "das demokratischste aller Medien" ist, sollte es wohl jedem von uns möglich sein, es zumindest in diesem Punkt dem ehemaligen Tennisstar gleich zu tun:

"7! Und das mit nur einem Account!"


 

Das ausführliche Transkript finden sie hier.

 


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