Sarah Palin umging anscheinend, wie schon der amtierende Präsident George W. Bush, die Archivierungspflicht für Regierungs-E-Mails: Sie richtete sich einen privaten Mail-Account bei Yahoo.com ein. Dieser wurde von der Hacker-Gruppe Anonymous geknackt. Nun bahnen sich Screenshots von E-Mails, Familienfotos und Palins Kontaktliste den Weg durch das Internet. Die Aufnahmen vom Posteingang Palins legen nahe, dass sie die private Mail-Adresse auch für  offiziellen Schriftverkehr verwendet hat.

Nach dem Hacker-Angriff versuchte eine nach eigener Aussage zur Hackergruppe gehörende Person, das Passwort zu ändern und Palin zu alarmieren. Allerdings veröffentlichte derjenige auch die neuen Zugangsdaten, worauf sich zahllose User in den Account einloggen wollten und ihn für 24 Stunden lahm legten. Danach wurde er gelöscht. Die Screenshots einiger Mails kursieren weiter im Internet, ganz zum Missfallen der McCain-Kampagne. Die ist entrüstet über das "schockierende Eindringen in die Privatsphäre der Gouverneurin und einen Gesetzesverstoß"