Nicholas Negroponte hatte sich mit „OLPC“ ehrgeizige Ziele gesetzt: 100 Millionen ausgelieferte Laptops bis 2008. Nur 100 Dollar sollte das Ursprungsmodell kosten. Beide Ziele verfehlte er und will jetzt mit dem Nachfolger „XO-2.0“ alles besser machen.
Das neue Wunderkind
Halb so groß, ohne Tastatur und nur ein Watt Strom verbrauchend soll das neue Kind des One Laptop Per Child-Projekts sein. Es besteht aus nur einem Display, dass sich in der Mitte falten lässt und dann an ein Buch erinnert. Das Display ist gleichzeitig ein Touchscreen und kann wahlweise auch eine anpassbare Tastatur darstellen. Da Länder wie China oder Brasilien laut Negroponte nur 19 Dollar pro Schüler für Bücher ausgäben, werden auf der Festplatte bis zu 500 Bücher in digitaler Form Platz finden. Durch Berühren des Bildschirms blättert man um.
Foto von curiosee bei flickr.com unter Creative Commons Namensnennung 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert)
Unschlagbar günstig
Das aktuelle Modell des XO kostet derzeit 188 Dollar, also deutlich mehr als die geplanten 100 Dollar. Mit dem Nachfolger will OLPC jetzt klotzen und nicht kleckern, denn der XO-2.0 soll nur 75 Dollarkosten. Möglich soll dies durch sinkende Preise bei der Bildschirmproduktion sein – immer noch die teuerste Komponente eins Laptops. Auch durch Nachahmer soll der Preis erreicht werden.
Nachahmer erwünscht
Durch die erste Version des Entwicklungshilfelaptops wurde der Laptopmarkt einmal kräftig durchgeschüttelt. Derzeit sorgt etwa der Hersteller Asus mit seinem winzigen EEE-PC, der für konkurrenzlose 300 Euro zu haben ist, für Furore. Er bietet zwar nicht die Möglichkeiten eines „richtigen“ Notebooks, ist aber der ideale Begleiter für unterwegs. Weitere Hersteller, wie HP und jüngst auch DELL haben schon ähnliche "Netbooks" angekündigt.
Sollten noch weitere Hersteller auf den Billig-Notebook-Zug aufspringen, sinken automatisch auch die Preise für Hardwarekomponenten, so Negropontes Rechnung. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich im Jahr 2010 zeigen – dann soll der XO-2.0 zum Einsatz kommen. In der Zwischenzeit soll noch eine neuere Version des aktuellen Laptops erscheinen: Der XO-1.5.
Nette Idee. Und eben nicht staatlich. Das ist noch besser.