Am Mittwoch, den 06.02.2008, war der tagesthemen-Moderator und langjährige USA-Korrespondent Tom Buhrow eine Stunde lang im tageschau-Chat in Zusammenarbeit mit politik-digital.de zu Gast. Einen Tag nach dem Höhepunkt der Vorwahlen in den USA, dem “Super Tuesday”, beantwortete er Fragen zu den Chancen der einzelnen Kandidaten, dem Einfluss der Wahlen auf Deutschland und der Wahrnehmung der Vorwahlen in den Medien.<--break->

Moderatorin: Herzlich willkommen im tagesschau-Chat. Einen Tag nach dem Super Tuesday bleibt es weiter spannend in den USA: Weder stehen klare Favoriten der beiden Lager fest, noch die Präferenz der US-Amerikaner für Republikaner oder Demokraten. Alles scheint möglich fürs Weiße Haus: Die erste Frau, der erste schwarze Präsident oder ein Vietnam-Veteran. Wieso eigentlich reden alle nur über Barack und Hillary? Unser Gast und kompetenter Gesprächspartner ist der ARD-Amerikaexperte und Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow. Er sitzt in Hamburg am Laptop. Vielen Dank, Herr Buhrow, dass Sie Zeit für den Chat haben. Die erste Frage nach Hamburg ist diese: Was hat Sie am gestrigen Ergebnis am meisten überrascht?

Tom Buhrow: Nicht allzu viel. Die Umfragen vorher hatten ja schon im Groben ergeben, dass es bei den Demokraten spannend bleibt und bei den Republikanern McCain vorne liegen würde.

 

 

Tom Buhrow
tagesthemen-Moderator Tom Buhrow

 

Moderatorin: Hier kommt die Top-Frage aus unserem “Warteraum”:

anothertom: Herr Buhrow, warum erweckt die US-Wahl auch in Deutschland ein so großes Medieninteresse? Immerhin ist es fast noch ein ganzes Jahr hin bis zur Wahl. Ich habe übertrieben gesagt den Eindruck, als wüsste man beinahe mehr über Clinton, Obama und Co. als beispielsweise über Frau Merkel vor der Bundestagswahl. Wird hier das Interesse der Masse bedient oder über das berichtet, was für uns Deutsche im Augenblick wirklich wichtig ist?

Tom Buhrow: Dazu muss ich länger antworten. Einmal ist natürlich der amerikanische Präsident wichtiger als eine deutsche Bundeskanzlerin, im Guten wie im Schlechten. Das Interesse ist auch nicht nur in Deutschland groß, sondern auf der ganzen Welt. Sogar extrem groß. Zum einen ist die Sehnsucht nach einem Wechsel auf der ganzen Welt verbreitet, zum anderen hat diese Wahl etliche historische Superlative zu bieten: Vielleicht die erste Frau als Präsidentin oder der erste Schwarze im Weißen Haus – oder, falls es McCain würde, der älteste Präsident, den es je beim Amtsantritt gab. Außerdem ist alles offen. Wir beide waren noch nicht geboren, als zum letzten Mal eine Wahl stattfand, wo weder ein amtierender Präsident noch ein Vizepräsident Kandidat war. Es ist eine historische Wahl und die Welt spürt das. Insofern würde ich sagen: Das Resultat der Wahl ist für uns wichtig und der Verlauf ist super interessant. Echter Nachrichtenwert!

Henning: Die Medien (zumindest in Deutschland) scheinen viel mehr über die Nominierung bei Demokraten zu berichten als bei Republikanern. Gibt das den Demokraten einen Vorteil?

 

Tom Buhrow:
Wenn deutsche Medienberichterstattung Einfluss auf amerikanische
Wahlen hätte, wäre Bush schon letztes Mal abgewählt
worden.

Moderatorin:
Dennoch: Wie kommt es, dass sich das öffentliche Interesse so
sehr um das Duell Hillary-Obama dreht?

Tom Buhrow:
Die beiden haben natürlich den meisten Faszinationswert. Obama
als Schwarzer,
Hillary als Frau und dazu noch als Gattin des
schillernden Bill Clinton. Dazu kommt noch etwas: Die Sehnsucht nach
Wandel weg von Bush ist besonders in Europa so groß, dass wir
automatisch voraussetzen, dass ein Republikaner keine Chance mehr
hat. Da könnten wir uns aber täuschen.

frederik: Herr Buhrow, inwiefern
unterscheiden sich Frau Clinton und Herr Obama denn politisch? In den
Medien werden vor allem die charakterlichen Unterschiede deutlich,
politisch scheinen sich die beiden jedoch sehr ähnlich bezüglich
der Themen Irak-Krieg, Gesundheitsreform…

Tom Buhrow:
Stimmt, hauptsächlich hat Obama die höhere Symbolkraft, was
glaubwürdigen Wandel angeht. Frau Clinton hat 2002 im Senat
Präsident Bush zum Krieg autorisiert. Das hängt ihr wie ein
Mühlstein um den Hals, auch wenn jetzt beide ähnliche Pläne
für einen amerikanischen Rückzug haben.

Moderatorin:
Zum Thema Irak kommen wir noch – lassen Sie uns zunächst bei
Obama bleiben: Gleich drei Fragen dazu:

JakkO:
Kann Obama tatsächlich die amerikanische Politik so erneuern,
wie er es verspricht (will)?

bob: Wie schätzen Sie
die Chancen für Obama ein?

jschmidt: Ist Obama wirklich
deutlich unerfahrener als Frau Clinton?

Tom Buhrow:
JakkO, niemand kann Wunder vollbringen, aber er hat eine Ausstrahlung
wie Kennedy. Er kann Leute begeistern. Und etwas, was wir in
Deutschland gar nicht mehr kennen: Man hört einem Politiker zu
und glaubt anschließend ein bisschen mehr an das Gute, das man
selbst zum Gemeinwesen beitragen kann. Er bringt die Leute dazu, die
zynischen Masken abzulegen

und zur
Erneuerung des Landes beizutragen. Irgendwann würde es sich
sicher verschleißen, aber erstmal könnte das Berge
versetzen. Stellen Sie sich nur einmal vor, ein Präsident Obama
ginge vor die UNO und verspräche: „Guantanamo wird dicht
gemacht und Folter kommt für uns nicht in Frage.” Man würde
ihm mehr glauben als irgendjemand sonst.

Zu Bobs Frage:
Schwer zu sagen, wie seine Chancen sind. Es ist wie beim Tennis. Es
kommt nicht darauf an, Treffer zu landen, sondern Fehler zu
vermeiden. Der Wahlkampf wird noch brutaler als bisher und Obama wird
noch viele Bewährungsproben überstehen müssen.

An Jschmidt: Ja,
er ist unerfahrener als Frau Clinton, aber wie sagte gerade der
Schauspieler Robert de Niro: Wenn Erfahrung bedeutet, dass man Bush
den Irakkrieg ermöglicht, dann habe ich die Nase voll von
Erfahrung.

monspi: Herr Buhrow, was denken Sie
persönlich: Ist Amerika “reif” für den ersten
schwarzen Präsidenten?

Tom Buhrow:
Ja! Natürlich ist Amerika nicht das Paradies auf Erden, aber es
ist das Land, das mehr aus Träumen und aus Zuversicht gemacht
ist als aus Materie. Natürlich gibt es dort noch Rassismus, aber
Bill Clinton hat es einmal so formuliert: Am Ende lassen wir uns von
unseren inneren Engeln leiten, aber nicht von unseren
Dämonen.

grünstein: Wie würde ein
Schwarzer US-Präsident das Bild der USA in der Welt verändern?

Tom Buhrow:
Allein seine Präsenz würde viel von dem schlechten Image
der Bush-Jahre ausradieren. Und wenn er nach Kenia geht und versucht,
dort den drohenden Bürgerkrieg zu schlichten, dann ist er nicht
irgendein Präsident einer fernen Supermacht, sondern ein Mann,
in dem sich die Konfliktparteien wiedererkennen können.

laubert:
Ist die Begeisterung, die Obama auslöst, nicht ein wenig
unbegründet? Wird er diese Erwartungen erfüllen können?

Tom Buhrow:
Nach den Bush-Jahren sind die Erwartungen so groß, dass selbst
Superman sie nicht erfüllen könnte. Aber die Welt würde
Obama eine echte Chance für einen frischen Start
geben.

JungUsSiebursch: Hallo Herr Buhrow,
sollte Deutschland nicht als Erstes an außenpolitischer
Erfahrung und Zuverlässigkeit eines US-Präsidenten
interessiert sein? Mir persönlich wäre da eine Clinton
lieber als ein Obama.

Tom Buhrow:
Legitim: Viele Amerikaner denken ja auch so und in der Tat ist
Erfahrung gerade für die außenpolitischen Entscheidungen
wichtig, aber was unser Interesse angeht, würde ich sagen: Für
uns kann schon nichts mehr schief gehen. McCain ist zwar ein harter
Bursche, aber er kennt und schätzt Deutschland (er ist jedes
Jahr in der Münchner Sicherheitskonferenz). Romney ist
Geschäftsmann – also pragmatisch. Hillary Clinton kennt und
schätzt Deutschland wie ihr Mann und Obama würde mit
Sicherheit unsere verlässliche Partnerschaft zu schätzen
wissen.

Zusammengefasst:
Die Zeit der Neokonservativen ist vorbei.

Bayern: Wie
denken die Amerikaner über die Bewerbung einer Frau?

Tom
Buhrow
: Grundsätzlich positiv. Ich habe im Herbst viele
konservative Frauen getroffen, die sonst immer republikanisch wählen
und die von Hillary unglaublich beeindruckt sind. Hillarys
Handicap ist nicht, dass man Vorbehalte gegenüber einer Frau
hat, sondern ihr Mann.

Im Vorwahlkampf
kann Obama sich nicht leisten, das anzusprechen. Aber ich garantiere
Ihnen:
im Hauptwahlkampf würden
die Republikaner Gerüchte über neue Affären und alles
mögliche in die Welt setzen.

Fischer:
Lassen die Amerikaner sich vielleicht auch dadurch beeinflussen, dass
Deutschland auch eine Frau an der Macht hat und sie Frau Merkel
vielleicht mögen?

Tom Buhrow:
Ausländische Aspekte beeinflussen amerikanische Wähler gar
nicht.
Aber es stimmt: Frau Merkel
ist populär und manche Amerikaner sagen: Da gibt es Frau Merkel,
es gab Frau Thatcher – sollen wir die Letzten sein?

buddha: Nachfrage: Warum ist
Bill Clinton ein Handicap für seine Frau?

Tom Buhrow:
Er wäre immerhin fast des Amtes enthoben worden, er gilt als
unberechenbar und leichtsinnig. Viele haben zwar eine gute Erinnerung
an die Resultate seiner Politik, aber Amerikaner hassen Erbpfründe.
Vier Jahre Bush senior, acht Jahre Clinton, acht Jahre Bush junior –
da sagen viele: “Sind wir denn eine Dynastie?”

Timon-K.:
Kann das sehr knappe Ergebnis am Ende die Partei dazu bewegen, beide
Kandidaten zusammen ins Rennen um das Präsidentenamt zu
schicken?

Tom Buhrow:
Das ist nicht undenkbar. Aber dieser Vorwahlkampf wird noch bis aufs
Blut ausgefochten werden und da ist fraglich, ob die zwei
Hauptkampfhähne sich am Ende in den Armen liegen können.

Moderatorin:
Eine Nachfrage noch zu Bill Clintons aktueller Rolle:

Stan:
Warum ist Bill dann aber beteiligt am Wahlkampf seiner Frau? Hilft er
ihr damit denn dann wirklich?

Tom Buhrow:
Ein schwieriger Balance-Akt. In den letzten Wochen hatte er auch
schon ein paar Mal das Blatt überreizt und war damit ein kleiner
Stolperstein. Die Clintons wollen ihn zwar nutzen, müssen aber
auch ständig aufpassen, dass er die Kandidatin nicht überstrahlt
oder etwas sagt, was von ihrer Wahlkampf-Botschaft ablenkt.

CCE: Ist eine Präsidentschaft
von Clinton mit einem Vizepräsidenten Obama oder andersherum
denkbar?

Tom Buhrow:
Wie gesagt: Die beiden werden noch bis zum letzten Blutstropfen
kämpfen
und da ist die Frage, ob
man sich nach zum Teil persönlichen Angriffen schnell und
glaubwürdig versöhnen kann.

calypso242:
Obama hat 14 der 22 “Super-Tuesday”-Staaten gewonnen, wieso
machen jetzt große Teile der Medien alles an New York (Clintons
Heimatstaat) und Kalifornien (40 Prozent der Stimmen sind „Absentee
Ballots”, die schon vor Wochen abgegeben wurden) fest? Ist nicht
Obama der eindeutige Gewinner des “Super Tuesdays”?

Tom Buhrow:
Am Ende zählen nur Delegiertenstimmen. Und weil bei den
Demokraten die Delegiertenstimmen der einzelnen Staaten nach dem
Verhältniswahlrecht proportional vergeben werden, bekommt der
Gewinner eines Staates nicht alle Delegiertenstimmen. Deshalb bleibt
es so knapp. Es gibt sogar schon Spekulationen und Berechnungen, dass
bei einem Patt am Ende sogar die Stimmen von jenen Staaten dazu
gerechnet werden könnten, die im Augenblick ungültig sind
(weil sie die Abstimmung ohne Erlaubnis der Partei vorverlegt
hatten).

totti: Wie hoch
sehen Sie denn die Chancen, dass überhaupt ein Demokrat in das
Weiße Haus einziehen wird?

Tom Buhrow:
Relativ groß, weil die Wechselstimmung so stark ist. Bush hat
die niedrigsten Popularitätswerte eines Präsidenten seit
dem Vietnamkrieg und das färbt auf seine ganze Partei
ab.

München: Besteht nicht die Gefahr, dass nach
diesem Vorwahlkampf die Demokraten so gespalten sind, dass am Ende
John McCain der lachende Dritte sein wird?

Tom Buhrow:
Ich glaube nicht, dass die Demokraten gespalten sein werden. Aber die
Kandidaten können sich im Vorwahlkampf beschädigen. Das ist
alles Wahlkampfmunition für die Republikaner im Hauptwahlkampf.
Grundsätzlich gilt: McCain ist der Beste, den die Republikaner
noch aus dem Hut zaubern können.

Moderatorin:
Stichwort Irak:

JungUsSiebursch: Wie wird der
Irak-Krieg tatsächlich in der US-amerikanischen Öffentlichkeit
beurteilt? Wo liegen die Unterschiede zwischen unserer Meinung,
beziehungsweise unserer Wahrnehmung und der amerikanischen?

Tom Buhrow:
Auch die Amerikaner haben den Irakkrieg als Fehler verbucht, aber die
jüngste Truppenverstärkung hat die Lage etwas beruhigt und
das nehmen die Amerikaner stärker wahr als wir. Da diese
Truppenverstärkung von McCain gefordert und durchgesetzt worden
war, stärkt das sein Image als erfahrener Militärexperte.
Noch ein Punkt: Auch wenn der Krieg selbst als Fehler angesehen wird,
bleiben die Amerikaner patriotisch und
unterstützen ihre Truppen. Ich bekam gestern Abend von einer
amerikanischen Freundin eine Mail (sie hasst Bush), aber in dieser
Kettenmail waren von A bis Z Fotos von Soldaten. Und der Appell, dass
man im eigenen komfortablen Alltag die Opfer der einfachen Soldaten
nie vergessen solle, ist für uns Deutsche schwer nach zu
empfinden, nicht wahr?

Moderatorin:
Würde die künftige Irak-Strategie eines demokratischen
Präsidenten beziehungsweise einer demokratischen Präsidentin
wirklich deutlich anders aussehen als die eines Republikaners?

Tom Buhrow:
Nein, beide sind den gleichen Zwängen unterworfen. Möglich
ist höchstens, dass ein Demokrat sich traut, ein Abzugsdatum
festzusetzen.

Jojo: Ist es überhaupt möglich,
die Amerikaner einfach so aus dem Irak abzuziehen (so wie es die
Demokraten wollen)? Einfach so die Iraker alleine lassen?

Tom
Buhrow
: Gute Frage, die Antwort ist: Nein. Man kann schon von der
Logistik her nicht von einem Tag auf den anderen abziehen. Das heißt:
Aus welchem Teil zieht man zuerst ab, wie ist die Sicherheit der
letzten Einheiten, etc. ?

Absalom: Obama
betreibt eher eine konservative Außenpolitik, nicht wahr?

Tom Buhrow:
Er würde wahrscheinlich von der Welt mehr verlangen, also von
Afrika eigene Anstrengungen zur Überwindung der Armut, von
Deutschland möglicherweise Einsätze im Süden
Afghanistans. Und noch ein wichtiger
Punkt: Auch Amerikaner, vor allen Dingen Demokraten, sind skeptisch,
was Globalisierung angeht. Nicht auszuschließen, dass sie
versuchen, ihre Außenhandelsbilanz zu verbessern – mit Folgen
für ein Exportland wie Deutschland.

MKarcher:
Wird Hillary den Nahost-Konflikt lösen können? Ihr Mann
hatte es sich zu seinen Aufgaben gemacht.

Tom Buhrow:
Wer den löst, bekommt 10 Friedensnobelpreise hintereinander.
Im Ernst: ohne Israelis und Palästinenser
ist da natürlich nichts zu machen. Aber
die Clintons waren schon immer extrem engagiert, was diesen Konflikt
angeht. Das letzte Mal hat es Arafat vergeigt, der meinte, er könnte
noch mehr heraus holen.

Teddy:
McCain gilt als liberal-konservativ. Stimmen Sie zu?

Tom Buhrow:
Ja, ich stimme zu. Er ist unideologisch und hat viel mit Demokraten
zusammen gearbeitet, etwa bei der Reform der Wahlkampfspenden. Er
tritt für seine Überzeugungen ein.
Ich habe ihn einmal
kennengelernt und halte große Stücke auf
ihn.

Moderatorin: Wir kommen leider langsam zum
Schluss. Ein persönliche und eine medienkritische Frage:

JENWEB: Ihre persönliche Einschätzung: wie
werden die beiden Kandidaten heißen, die im Herbst in den
Wahlkampf ziehen werden und wer wird amerikanischer Präsident
und warum?

klausw: Woran liegt es, dass in den
deutschen Medien so wenig über inhaltliche Standpunkte der
Kandidaten berichtet wird? Man hat manchmal das Gefühl, es würde
nur ein Staatsoberhaupt gewählt.

Tom Buhrow:
Leider kann ich nur noch meinen persönlichen Tipp abgeben: Bei
den Demokraten bleibt es bis zum Schluss offen, bei den Republikanern
wird es McCain. Mein Tipp: Im Falle McCain gegen Clinton gewinnt
McCain, im Fall McCain gegen Obama gewinnt Obama. Und vergessen Sie
nicht, ich habe beim letzten Mal viele, viele Wetten gewonnen, auch
gegen Vorgesetzte…. 😉

Moderatorin:
Bitte ein Schlusswort, lieber Herr Kollege: Stimmt Sie der laute und
bunte Vorwahlkampf in den USA eher optimistisch oder pessimistisch?

Tom Buhrow:
Optimistisch. Egal, welcher Kandidat gewinnt. Amerika hat jetzt schon
gewonnen.
Es ist wirklich eine
Graswurzel-Demokratie. Welche Frische und welche Ohrfeigen für
alle Experten, Medien, Millionenspender. Wann haben wir jemals die
Chance, einen Regierungschef direkt zu wählen? Oder ein Mitglied
der Europäischen Kommission? Wer über Politikverdrossenheit
klagt, sollte sich das mal überlegen.

Und damit: Keine
weiteren Fragen, Euer Ehren!

Moderatorin:
Eine gute und muntere Stunde tagesschau-Chat ist vorbei. Dankeschön
an Tom Buhrow für die Ausführungen und Analysen. Dankeschön
auch an unsere User für die vielen Fragen, die wir leider nicht
alle stellen konnten. Das tagesschau.de-Team wünscht allen noch
einen schönen Tag.

Moderator:
Und hier noch das Ergebnis unserer Umfrage. Wir hatten gefragt:

Ist Obama
tatsächlich der überzeugendere Kandidat der Demokraten? 71%
der User sagten ‘ja’, 29% ‘nein’.

Tom
Buhrow
: Danke für das Interesse und nicht vergessen: Heute
abend Tagesthemen gucken!