Reporter ohne Grenzen (ROG) haben auch 2007 wieder die Pressefreiheit in 167 Staaten untersucht. Wie frei können Journalisten berichten, wo unterliegen Medien staatlichen Einschränkungen? Das erfährt man in der mittlerweile sechsten Rangliste der Pressefreiheit.
Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr drei Plätze gut gemacht und erreicht Platz 20. An der Lage der Pressefreiheit in Deutschland habe sich aber wenig geändert, heißt es in den Erläuterungen. ROG bemängelt "Ermittlungsverfahren gegen Journalisten wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat, gesetzliche Regelungen und Vorschläge, die den Quellenschutz aushöhlen, Drohungen und Übergriffe gegen Journalisten, die im rechten Milieu recherchieren sowie Einflussnahme auf Redaktionen durch Anzeigenschaltungen".
Auf Platz eins haben es Norwegen und Island geschafft, darauf folgen Estland und die Slowakei. Europäische Länder halten auch die übrigen der ersten vierzehn Plätze. Die USA erreichen Platz 48. Kritikpunkte der Reporter ohne Grenzen: Gefährdung des Quellenschutzes und Verhaftungen von Journalisten und Bloggern.
Schlecht bestellt ist es um die Pressefreiheit in Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea: „Die Lage in Eritrea ist desaströs. Private Medien existieren nicht mehr und die wenigen Journalisten, die es wagen, das Regime Issaias Afeworkis zu kritisieren, landen im Gefängnis. Mindestens vier von ihnen sind bereits in der Haft gestorben. Wegen weiterer Festnahmen steht Eritrea nun ganz am Ende der Liste.“
Birma (Myanmar), in dem in den vergangenen Wochen Militärjunta gewaltsam gegen Demonstranten einschritt, liegt auf Platz 164. Es habe sich gezeigt, dass ein Recht auf freie Meinungsäußerung in dem Land nicht existiere, so ROG.
Einen eigenen Abschnitt widmen ROG Repressionen gegen Blogger. Mehrere Staaten, darunter etwa Malaysia (124.), Thailand (135.) oder Vietnam (162.), seien in der Rangliste abgestiegen, da sie den freien Informationsfluss im Internet behinderten und kritische Autoren verhafteten.