Was dem Spitzenpolitiker die TV-Homestory, ist dem kleinen Abgeordneten von heute die Privathomepage. Das hat das NDR-Medienmagazin ZAPP jetzt beleuchtet. Fazit: Politiker setzen auf ihren privaten Online-Auftritten lieber auf "selbstgestrickte Socken und selbstgesammelte Steine" als auf dröges Parteiprogramm.
Wobei es einige gern mal übertreiben. Die sonst oftmals
reservierten Volksvertreter breiten im Netz rücksichtslos Hobbys und
Familienleben aus – mit der Hoffnung, sich modern zu geben. Klar
herrscht vielerorts heile Welt auf den persönlichen Webseiten.
Liebevoller Papa, Ehemann, als Hobbykicker im Fußballdress: Kaum eine
private Seite, die nicht imagefördernd platziert wird. Laut
Politologie-Professor Gerd Langguth von der UNi Bonn hat der Drang zum
Netz-Exibitionismus – bekannt von Online-Plattformen wie StudiVZ oder
Myspace – längst auch Politiker erfasst. FDP-Abgeordneter Wolfgang
Hermann verteidigt sich: "Man schimpft vielleicht nicht so schnell,
wenn man weiß, der macht nicht nur Politik und Wirtschaft, der sammelt
auch Fossilien."