Eine Mischung der webbasierten Geschäftskontakte-Börse XING und dem studentischen Online-Netzwerk studiVZ soll es werden – das neue Community-Projekt des SPD-Parteivorstandes
für Mitglieder und Sympathisanten.
Noch in diesem Jahr soll die neue Internetseite entstehen. Parteiangehörige und Anhänger können dann persönliche Profile einrichten, über verschiedene Themen abstimmen, in
Blogs schreiben und sich in Foren austauschen. Vorstellbar ist auch, dass die User eigene Inhalte ins WWW einstellen (User Generated Content).
Darüber hinaus soll das Online-Webportal ein Feature namens „Missionen vereinbaren“ bieten – eine Art Ideenschmiede durch die Parteimitglieder auf lokaler Ebene gemeinsam aktiv werden können. Im nicht-politischen Bereich gibt es mit der Webseite pledgebank.com bereits etwas Vergleichbares. Das von Tom Steinberg’s mysociety.org getragene Web-Portal hilft Menschen, über das Internet Mitstreiter zu finden, um offline Projekte oder Ziele zu verwirklichen, die einer allein nur schwer bewältigen kann.
Mit der neuen Online-Plattform wollen die Sozialdemokraten ihre Mitglieder besser untereinander sowie mit dem Parteivorstand verbinden. Langfristig sei das Ziel, eine weitere Vernetzung mit der europäischen Sozialdemokratie herzustellen, so Benjamin Mikfeld, Abteilungsleiter für Planung und Kommunikation im Willy-Brandt-Haus, während einer Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung am 23. August.
Mikfeld, der für den Internetauftritt der SPD verantwortlich ist, betonte aber zugleich, dass die bisherige Webseite www.spd.de mit ihren verschiedenen Service-Angeboten auf jeden Fall erhalten bleibt.
Den Strategen in der Berliner Parteizentrale geht es bei der neuen Internetseite vor allem darum, den Nutzern einen kontinuierlichen Online-Dialog mit entsprechenden Feedback-Möglichkeiten anzubieten, der über Wahlkampfphasen hinausgeht. Bleibt abzuwarten, ob der SPD-Parteivorstand dieses ehrgeizige Pionier-Projekt tatsächlich noch
dieses Jahr in die Tat umsetzen wird. Eine Verwirklichung der neuen Dialog-Plattform würde zweifellos ein Mehr an eDemocracy in der deutschen Parteienlandschaft bedeuten. Dies könnte dann auch Anlass für andere Parteien sein, ihr Internet-Konzept zu überdenken.