Wie sehen die Macher von deutschland.de ihr Werk? Im Interview mit politik-digital.de spricht Ira Debou, Betriebsführerin der projektleitenden Ponton-Lab GmbH über den internationalen Vorbildcharakter des neuen Metaportals.

politik-digital.de: Was wird
deutschland.de beinhalten?

Ira Debou: Besucher der Seite sollen schnell und einfach zu relevanten Informationen gelangen. Als „Portal der Portale“ haben wir dazu etwa 1.100 Links gesammelt, überprüft und kommentiert. Sie sind aufgeteilt in die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft, Staat, Tourismus, Sport, Kultur Bildung, Gesundheit und Medien. Darüber hinaus befindet sind das Portal im Ausbau und wird maximal 2.000 Links enthalten. Das heißt, auf deutschland.de bekommen interessierte User je nach Lebenslage wichtige Erstinformationen über andere Portale und können so entscheiden, ob sie auf den beschriebenen Links das finden, was sie suchen. Sämtliche Inhalte werden außerdem auf fünf verschiedenen Sprachen zugänglich sein.

politik-digital.de: „Portal der Portale“ – was heißt das genau?



Ira Debou:
Ein Portal sollte Tür und Tor öffnen zu einem möglichst breiten Themenspektrum. Als Meta-Portal erleichtern wir den ersten Schritt bei der Internet-Recherche, die Suche nach geeigneten Portalen. Einige sogenannte „Portale“ betreiben Etikettenschwindel, da sie nur über Angebote zu einem relativ engen Themenbereich verfügen.




politik-digital.de:
Wie garantieren Sie die angeblich hohe Qualität Ihrer Links?

Ira Debou: Die angegebenen Links auf der Seite wurden mehrfach auf verschiedene Kriterien hin überprüft. Zum Beispiel haben wir darauf geachtet, dass die Portale nicht zu viel Werbung auf ihre Seiten schalten. Mit allen Betreibern der Homepages, auf die wir verweisen werden, haben wir Kontakt aufgenommen. Wir hoffen natürlich darauf, dass die Verlinkung als eine Art Auszeichnung angesehen wird und andere Portale anspornt, sich zu verbessern.

politik-digital.de: Welche Zielgruppe soll vornehmlich angesprochen werden?

Ira Debou: Eine große Zielgruppe bilden Interessenten aus dem Ausland, schließlich ist die Homepage ganz klar ein Marketinginstrument, das die Marke deutschland.de im Ausland verkaufen soll. Prinzipiell aber beschränken wir uns keinesfalls nur auf Informationen für Ausländer oder ausländische Touristen. Wenn eine amerikanische Studentin ein Referat über Deutschland halten muss soll ihr genauso weitergeholfen werden wie einem Inländer, der sich über Kulturangebote in Hintertupfingen informieren will.

politik-digital.de: Was wäre passiert, wenn es Ende September zu einem Regierungswechsel gekommen wäre?

Ira Debou: Gar nichts. deutschland.de ist ein selbständiges Marketing-Portal für Deutschland und völlig unabhängig von der Regierung was die Inhalte betrifft. Hier unterscheiden wir uns ganz klar von Domains wie
bundesregierung.de, bei denen sich sicherlich einiges im Falle eines Regierungswechsels ändern wird.




politik-digital.de:
Wer finanziert das Projekt und wer realisiert es im Detail?

Ira Debou: Das Projekt wird vollständig vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung finanziert. Der Auftrag an die „ARGE deutschland.de“, einem Zusammenschluss von der
Ponton-Lab GmbH und
T-Systems, läuft über mehrere Jahre. Wir von der Ponton-Lab GmbH sind das projektleitende Unternehmen und verantwortlich für Redaktion und Software. T-Systems kümmert sich um die Hardware wie z.B. die Wartung des Servers.



politik-digital.de:
Gibt es vergleichbare Vorbilder im Ausland?



Ira Debou:
Erstens gibt es relativ wenige Länder, die eine unter der Domain mit ihrem Ländernamen eine Seite betreiben. Zweitens spricht der Großteil dieser Seiten ausländische Touristen an. Auch die große Sprachenvielfalt ist ziemlich ungewöhnlich. Es gibt also momentan kein ernstzunehmendes Vorbild. Umgekehrt hoffen wir natürlich, Vorbild für ausländische Seiten zu werden.