Die Liberalen wollen mit einem professionellen Wahlkampf der angestrebten 18%-Marke nahe kommen und sich für die nächste Regierungskoalition aufdrängen. Für Ihre Kampagne zur Bundestagswahl 2002 gilt jedoch bisher: “Nichts genaues weiß man nicht”.
Auf ihrem Bundesparteitag im Mai 2001 hat die
FDP ihrer Strategie noch einmal Nachdruck verliehen: 18% werden angestrebt, wenn auch ohne Kanzlerkandidaten. Als Partei des Rechtsstaates, der sozialen Marktwirtschaft, der Bildung, der Mobilität will sich die FDP präsentieren. Mit dem Verweis auf die früheren Außenminister erhebt sie außerdem Geltungsanspruch als Europapartei.
Auch die Bedeutung des Internet im Rahmen der Wahlkampagne 2002 wird im Parteitagprogramm gewürdigt:
“Die FDP wird daher die Wahlkampagne 2002 von Profis entwerfen und durchführen lassen. Sie wird gleichzeitig eine ebenso professionelle Kommunikation der Partei etablieren, die vor, während und zwischen den Wahlterminen den permanenten Dialog mit den Bürgern und ihren Einrichtungen pflegt. Dabei wird die FDP besonders die Kommunikation im Internet zu einem Schwerpunkt machen.”
Die Profis sind bereits engagiert. Für die Aktion
“18|2002 Bürgerfonds für Deutschland” hat die FDP die
Nummer 2 unter den deutschen PR-Agenturen,
Weber Shandwick Worldwide, geheuert. Der Agentur steht ein Etat von knapp
5 Millionen DM zur Verfügung. Mit diesem Geld sollen 18 Millionen DM Spendengelder für den Wahlkampf gesammelt werden. Diese Fundraising-Kampagne ist also die Antwort der FDP auf den Spendenskandal der CDU.
Kleines Bonmot am Rande: Alle großzügigen Spender, die zwischen dem 21. November und dem 7. Dezember mindestens
18 € an die FDP überweisen, nehmen an der
Verlosung von
18 Einladungskarten für die Party zum
18. – nein!
40. Geburtstag von Guido Westerwelle am 27. Dezember teil.
Die personellen Weichen sind gestellt und die
wichtigen Themenbereiche unter den FDP-Spitzenleuten verteilt worden. Doch für die FDP hat der Wahlkampf noch nicht wirklich begonnen. Erst Mitte Dezember wird von der Parteispitze über den zur Verfügung stehenden Gesamt-Etat (und somit auch über den Etat für den Internetwahlkampf) für den Bundestagswahlkampf entscheiden. Auch die Frage der Agentur für die Wahlkampfbetreuung ist noch ungeklärt.
Es ist daher bis zum Februar 2002 nicht mit konkreten Aussagen zum Einsatz des Internets im Wahlkampf der FDP zu rechnen.
Das Fazit: Die FDP hat schon frühzeitig thematische Schwerpunkte gesetzt und ein kleines Schattenkabinett benannt. Die Aktion “18|2002 Bürgerfonds für Deutschland” zeigt, dass die Partei gewillt ist, mit professioneller Hilfe einen modernen Wahlkampf zu führen. Allerdings sind andere Parteien bei ihren Wahlkampfplanungen schon ein Stück weiter.
Erschienen am 06.12.2001
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