Normalerweise verläuft der Digital Divide – der Graben, der Onliner von Offlinern trennt – entlang einiger etablierten Linien: Alter scheint ebenso eine Rolle zu spielen wie Bildungsstand und Einkommen. In einigen ländlicheren Gebieten Deutschlands kommt nun aber noch ein ganz anderer Faktor hinzu: Keine DSL-Anschlüsse. In diesen Ortschaften befindet es die Telekom für unrentabel, DSL-Anschlüsse zu legen. Breitbandzugänge sind deshalb weitgehend unmöglich zu bekommen. Ohne Breitband aber ist man von vorneherein von vielen neuen Entwicklungen ausgeschlossen. Da geht es nicht nur um beliebte Dinge wie Video-Chats, Internet-Telefonie und Online-Fotoalben; Auch Audiobooks, Podcasts und sogar Instant Messenger wie Skype, ICQ und MSN können schon recht qualvoll langsam werden. Allein die Startseite von Spiegel Online mit ihren rund 140KB würde schon beinahe eine halbe Minute laden, von Wahlkampfvideos, Politiker-Chats und anderen Formen der Online-Partizipation ganz zu schweigen. Sind diese Ortschaften Einzelfälle? Die Bürgerinitiative Kein-DSL hat laut eigenen Angaben 20.180 eingetragene Unterstützer und listet beinahe 300 weitere Initiativen mit dem Ziel, die Telekom davon zu überzeugen, DSL-Anschlüsse zu legen. Ziemlich schockierend, daß diese Bürger und Kunden bei der Telekom um einen Breitbandanschluß betteln müssen.
ein netter Trick (vom Hören sagen) Der Ort an dem noch keine DSL vorhanden ist, muss einfach nur eine Lotto-Anahmestelle einrichten, und angeblich soll die Telekom dann verpflichtet sein, eine DSL-Leitung zu verlegen.
So geschehen – zumindest an einem Ort in der Oberpfalz.