1.Digitale JugendPKcut75 Prozent der Schüler wünschten sich mehr Aufklärung im Unterricht zu Falschnachrichten und Hasskommentare, 66 Prozent glauben, dass das den gesellschaftlichen Zusammenhang gefährdet, berichtet eine Studie, die die Vodafone Stiftung bei der ersten Digitalen Jugendpressekonferenz am Mittwoch vorstellte.

Im Netz und vor allem in den Sozialen Medien erwarten Jugendliche Information und Desinformation, Anerkennung und Cybermobbing. Für ihre Kommunikation sind die Netzwerke nicht mehr wegzudenken. Doch wie gehen sie damit um, was wünschen sie sich von der Schule, den Eltern und der Politik und wie können sie auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet werden? Um diese Fragen ging es bei der ersten Digitalen Jugendpressekonferenz, auf der die Ergebnisse der Studie der Klickwinkel Initiative vorgestellt wurden. Die Konferenz wurde ins Leben gerufen, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, kritische Fragen zum Thema Digitalisierung und Social Media an die Politikerinnen und Politiker zu stellen.

Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten hat die Vodafone Stiftung Deutschland die Klickwinkel Initiative entwickelt. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die digitale Kompetenzbildung von Jugendlichen zu stärken.

Die Initiative untersuchte in einer repräsentativen Studie den Umgang von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Desinformation und Hassreden im Netz. Anlass dafür boten die öffentlichen Auseinandersetzungen zur Politik Trumps, dem Brexit oder auch der Flüchtlingspolitik in Deutschland, die deutlich machen, dass es InternetnutzerInnen immer schwieriger fällt, die Verlässlichkeit von Informationen im Internet und vor allem in sozialen Medien zu beurteilen.

Die Befragung der 14-24-Jährigen ergab, dass die Sozialen Medien von 93% aktiv genutzt werden und 44% der Nutzer diese besuchen, um sich über das politische Tagesgeschehen zu informieren. Erschreckend dabei ist, dass 50 Prozent der befragten Nutzer angaben, mindestens ein Mal die Woche mit Fake News konfrontiert zu werden. Zwei Drittel der 14-24-Jährigen glauben, dass die Verbreitung von Falschnachrichten den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland gefährdet. 75 Prozent der Schüler wünschten sich daher mehr Aufklärung im Unterricht zu Falschnachrichten und Hasskommentare.

Doch wie kann die Grundlage für digitale Bildung der Schüler und Weiterbildung der Lehrer in Deutschland geschaffen werden? Dieser und weiteren Fragen der Jugendlichen durften sich auf der ersten Digitalen Jugendpressekonferenz die Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär (CSU), der SPD-Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs, die grüne Europaabgeordnete Terry Reintke und die Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen Ria Schröder stellen. Über den Livestream konnten junge Menschen aus ganz Deutschland teilnehmen und ihre Fragen per WhatsApp stellen.

Zentrale Aussagen waren vor allem die geforderte Auflockerung des Bildungsförderalismus von Dorothee Bär, sowie die Bereitstellung von 10 Milliarden Euro für die Sanierung und digitale Entwicklung der Schulen, die mit einer Änderung des Grundgesetzes einhergehen würde, durch Falko Mohrs.

 

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