Die neue Generalsekretärin der SPD, Katarina Barley, hat in einem Hangout von politik-digital.de Rede und Antwort gestanden. Sie sprach mit uns über die künftigen Herausforderungen, Aufgaben und Ziele, die ihr Posten mit sich bringt.
Katarina Barley möchte vor allem den kommunikativen Aspekt ihrer Rolle als Generalsekretärin ausbauen – ihre große Leidenschaft und Stärke, sagt sie. Insbesondere im Hinblick auf den Bundestagswahlkampf 2017 kündigt sie mehr digitale Formate an. „Die Partei soll noch moderner werden – noch attraktiver.“ Vor allem die Jugend soll mit solchen Angeboten abgeholt werden. „Politik muss raus aus der verstaubten Ecke, wo sie für manche junge Menschen ist.“ Barley plädierte dabei auch für ein Wahlrecht ab 16 Jahren, vor allem im Lichte des demographischen Wandels.
Die neue Generalsekretärin kam aber auch bei unserem Hangout nicht um aktuell drängende Fragen herum. Viele der Userfragen drehten sich um die Flüchtlingskrise oder den Kriegseinsatz in Syrien. Katarina Barley selbst lehnt Flüchtlingsobergrenzen ab. Sollte die CDU trotzdem eine solche Begrenzung auf ihrem Parteitag in Karlsruhe beschließen, würde man einen Kompromiss finden, so Barley. „An dem Thema wird die Koalition nicht zerbrechen. Wir werden uns einigen.“
Nichtsdestotrotz kritisierte Katarina Barley die Kommunikation der Bundeskanzlerin bezüglich des Syrieneinsatzes der Bundeswehr. Eine Erklärung an das Volk wäre durchaus angebracht gewesen. Sie hält nichts von Merkels Strategie des „Wegduckens“. „Ich finde, das ist ein ganz problematischer Politikstil, weil Politik Auseinandersetzung ist und dann muss man auch Stellung beziehen.“
Über Katarina Barley
Beim SPD-Bundesparteitag wurde die bisherige Bundestagsabgeordnete Katarina Barley von den Delegierten zur neuen Generalsekretärin gewählt. 93 Prozent der Delegierten votierten für die gebürtige Kölnerin. Sie tritt die Nachfolge von Yasmin Fahimi an, die zum neuen Jahr Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium wird.
Katarina Barley arbeitete nach ihrem Studium für eine Hamburger Großkanzlei, wechselte dann zum wissenschaftlichen Dienst des rheinland-pfälzischen Landtags und bekam 2001 das Angebot, für die ehemalige Bundesverfassungsrichterin Renate Jaeger zu arbeiten. Die promovierte Juristin trat 1994 der SPD bei und ist seit 2005 Mitglied des Vorstandes des SPD im Kreis Trier-Saarburg. Seit 2010 hat sie dessen Vorsitz inne. 2013 zog sie für ihre Partei über die Landesliste Rheinland-Pfalz in den Deutschen Bundestag ein.
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