Twitter und Facebook gewinnen als Informationsquellen für aktuelle Nachrichten und Ereignisse außerhalb des eigenen Familien- und Freundeskreises an Bedeutung. So lautet das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie des Pew Research Centers, die die Rolle der beiden sozialen Netzwerke in der Nachrichtenrezeption der Nutzer erforschte.
Das Pew Research Center in Kooperation mit der John S. and James L. Knight Foundation veröffentlichte bereits im Oktober 2013 eine Studie über die Rolle von Nachrichten für soziale Netzwerke. Diese Untersuchung wurde in der neuen Studie „The Evolving Role of News on Twitter and Facebook“ (2015) wiederholt und jetzt veröffentlicht. Das Ergebnis gibt beeindruckende Einblicke, denn die Zahl der US-Bürger, die Twitter und Facebook auch für Nachrichten nutzen, stieg laut der Umfrage deutlich an. Während 2013 noch 53% (Twitter) und 47% (Facebook) der Befragten angaben, dass diese beiden Netzwerke für ihren Nachrichtenkonsum relevant sind, stieg der Wert beider Netzwerke nun auf 63% an.
Facebook und Twitter zeigen unterschiedliches Potenzial für Nachrichtenrezeption
Wenngleich beide Plattformen denselben Prozentanteil an Nutzern aufweisen, die Nachrichten auf ihren Newsfeed angezeigt bekommen (bzw. sich dessen bewusst sind), neigen Twitter-Nutzer deutlich öfter zum Verfolgen brandaktueller Nachrichten. Twitter dient für diese Nutzer als Plattform zur Verbreitung und zum Konsum von Nachrichten. Die zunehmende Nutzung der sozialen Netzwerke als Nachrichtenquelle findet sich in allen demographischen Gruppen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Einkommen wieder. Allerdings dominieren die jüngeren Altersgruppen (bis 35 Jahre) gegenüber älteren Gruppen (ab 35 Jahre) als Nachrichtenkonsumenten. Während jüngere Konsumenten verstärkt auf soziale Netzwerke setzen, sind diese für die allgemeine Informationsbeschaffung bei den Älteren bisher lediglich von sekundärer Bedeutung. Unterschiede gibt es bei den Themenfeldern: Twitter zeigt eine größere Auswahl an Themen und kann in einigen Themenschwerpunkt größere Reichweiten als Facebook aufweisen. Dies gilt beispielsweise für die Bereiche Wirtschaft, internationale und nationale Politik.
Werden Nutzer auch selbst aktiv? 28% der Facebook-Nutzer und 23% der Twitter-Nutzer geben an, selbst aktuelle Nachrichten zu teilen. Dabei zeigt sich, dass sich niedrigere Einkommensschichten (bis 75.000 US-Dollar pro Jahr) häufiger zu Wort melden als höhere Einkommensschichten. Das Nutzungsverhalten beider Netzwerke unterscheidet sich deutlich. Facebook-Nutzer, allerdings nicht nur die „News“-Affinen, fallen wesentlich häufiger durch direkte Auseinandersetzung mit politischen Inhalten auf. Politische Beiträge werden kommentiert, geteilt oder geliked. Derweil bleibt Twitter für seine Benutzer in erster Linie eine Nachrichtenquelle, die Aktualität der politischen Inhalte ist den Followern wichtig. Twitter-Nutzer folgen aus diesem Grund bevorzugt Nachrichtenagenturen und politischen Parteien.
Bemühungen zur Optimierung des Nachrichtenangebotes
Der verstärkte Trend zur Nachrichtenplattform zeigt sich auch in den erweiterten Angeboten der Netzwerke. Twitter arbeitet derzeit an dem Projekt Lightning. Ziel des Vorhabens ist es, eine optimierte Darstellung für Trend-Themen zu gewährleisten. Facebook reagierte im Mai 2015 auf die neuen Entwicklungen und stellte Instant Article vor. Das Geschäftsmodell bietet Medienhäusern nun die Möglichkeit, jegliche Inhalte auf Facebook anzuzeigen, auch ohne über eine eigene Seite zu verfügen. Das Modell stieß dabei in Deutschland auf breite Kritik.
Trends auch auf Deutschland übertragbar?
Die neue US-Studie lässt sich wohl nicht ohne weiteres auf die europäischen und deutschen Nutzungsgewohnheiten übertragen. Die Deutschen gelten etwa in Hinblick auf Twitter als weitaus weniger engagiert als Nutzer aus anderen Staaten. Allerdings dürfte zumindest der Facebook-Trend einige Erkenntnisse bieten. Neben Twitter oder Facebook scheinen auch Online-Giganten wie Google seit einiger Zeit an der Nachrichtenbranche interessiert zu sein. Im April 2015 kündigten Google und acht Verlage eine „Digital News Initiative“ an. Das Projekt, welches auch durch große deutsche Zeitungen wie „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „die Zeit“ unterstützt wird, soll die Nachrichtenbranche und ihre Projekte in das digitale Zeitalter begleiten.
…leicht steigende Tendenzen in den Details der Studien, sonst aber nur wenig neue Erkenntnisse.
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[…] mehr auch die Website von Newsportalen. Eine neuere Studie des Pew Research Center zeigt, dass 63 Prozent der befragen Personen (aus den USA) Social Media als Startseite für ihren Nachrichtenkonsum […]
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Twitter und Co die reinste Pest. Statt über einem freien, dezentralen Netzwerk wie GNU social oder redmatrix zu kommunizieren, werfen die ganzen Idioten ihre Inhalte einem einzigen US-Konzern in den Rachen und der macht damit Geld, nicht der Publizierende. Dass auch noch jeder Nachrichtenseite drauf aufspringt und praktisch nur noch über irgendwelche „tweets“ berichtet, statt Journalismus zu betreiben, macht das alles noch nerviger. Warum bitte soll ich für Kommentare vom Auswärtigen Amt oder einem Fussballverein oder snstwem zu Twitter Inc. gehen? Was soll das? Viele haben doch eigene websites. Und als Provatperson … Warum soll ich erst mich zu servern mehrere 100 km weit weg verbinden, wenn ich mit dem Fussballverein um die Ecke Kontakt halten will? Mir will das echt ncicht in den Schädel, warum ausgerechnet eine zentralistische Firma Ort der ganzen Neuigkeitenpostings sein soll und nicht was freies, an dem jeder teilnehmen kann …